Michael Wetzel: Challenge Heilbronn trotz diverser Hindernisse top gemeistert

von Michael Wetzel für tri2b.com | 20.05.2019 um 09:25
Die Wasserproben waren zwar anscheinend super sauber, einladend sah der Neckar aber trotzdem nicht aus und war mit heute gemessenen knapp 16 Grad auch ziemlich kalt. Zwar ging es mit Neo schon einigermaßen, aber Gesicht, Hände und Füße waren bereits nach ein paar Metern eiskalt. Der Rolling Start mit 6 Athleten alle 5 Sekunden entzerrte das Gewühl im Wasser ziemlich gut und die Orientierung war auf der Wendepunktstrecke auch kein Problem. Etwas Strömung war zwar da, machte vom Gefühl her aber keinen großen Unterschied. Schwimmen war OK und ich bin noch einigermaßen ordentlich aus dem Wasser gekommen, ohne zu viel zu investieren.

 

Hindernislauf in der Wechselzone

 

Raus aus dem Wasser ging es direkt eine Treppe hoch auf eine der Neckarbrücken und von dort in die mehrere hundert Meter lange Wechselzone, die sich nicht nur unglaublich lang hinzog, sondern auch extrem eng war. Wenn irgendwo jemand stand und den Neo auszog, war es schon knapp um mit dem Rad überhaupt vorbei zu kommen und wenn jemand gerade sein Rad raus zog, war der Gang zu, überholen mit Rad war sowieso praktisch unmöglich. Dazu kam noch, dass nach dem Rad wieder in umgekehrter Richtung der selbe Weg zurück gelegt wurde und somit je nach Platzierung des Wechselplatzes einige Athleten nur ein paar Meter mit Rad laufen mussten, während andere in Summe fast einen Kilometer ihr Rad schieben mussten, was insbesondere bei der Enge ein echter Nachteil war. In meinen Augen einer Veranstaltung auf dem Niveau nicht würdig.

 

Unfreiwillige Rasur am Kettenblatt

 

Mir ist dann, soweit ich mich erinnern kann in meinen nun 20 Jahren Triathlon,  zum ersten Mal ein blödes Missgeschick beim Aufstieg aufs Rad unterlaufen, Bei etwas mehr Pech hätte das Rennen evtl. schon beendet sein können. Ich bin in den linken Schuh eingestiegen, war im rechten noch nicht komplett drin und dann ist der linke aus dem Pedal gerutscht. Zwar bin ich nicht gestürzt, aber das rechte Schienbein hat Bekanntschaft mit dem Kettenblatt geschlossen. Der Cut scheint aber zum Glück nicht tief zu sein und hat mich im weiteren Rennen auch nicht wirklich behindert.

 

250 Watt im Schnitt

 

Die Bedingungen auf dem Rad und der Laufstrecke waren zwar recht windig, aber von der Temperatur her sehr angenehm und es blieb zum Glück komplett trocken. Die Radstrecke ist für mich das absolute Sahnestück des Rennens, zwar vom Profil her durchaus anspruchsvoll, aber mit meist guten Straßen, technisch nicht übermäßig knifflig, trotz der Höhenmeter insgesamt flüssig zu fahren und daneben durch die Weinberge auch landschaftlich sehr reizvoll. Die 84 km habe ich gefühlt gut hinter mich gebracht und konnte auch einige Athleten überholen, durch den Rolling Start hatte ich aber nicht wirklich eine Ahnung, wo ich lag. Im Hinblick auf die Wattwerte war ich mit rund 250 Watt im Schnitt im Vergleich zu ähnlichen Streckenlängen in den Vorjahren zwar rund 5 Prozent schwächer, aber in Relation zu meinen Trainingsumfängen passt das doch ziemlich gut.

Beim abschließenden Lauf über 21 km mit drei stimmungsvollen Runden durch die Innenstadt und entlang am Neckar bin ich dann anfangs mit noch erstaunlich guten Beinen gestartet und die ersten beiden Kilometer jeweils in 3:35 Minuten angelaufen. Während ich den Rest der ersten Runde dann zwar etwas langsamer, aber auch noch relativ gut abspulen konnte, wurden die Beine dann doch langsam schwerer und auf der Schlussrunde waren die Zeiten dann meist knapp über 4 Minuten auf den Kilometer. Insgesamt ist mir aber doch ein sehr guter Lauf zum Schluss gelungen und ich bin auch mit dem Gesamtergebnis (4:28:49 Stunden - Rang 46 Altersklassen Overall/8. AK 35) sehr zufrieden.