Swiss Side Hadron 485 im Praxisfahrtest

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 15.08.2015 um 00:00
2015 hat Swiss Side mit dem Hadron 485 auch einen neuen gemäßigten Aerolaufradsatz auf den Markt gebracht. Mit 48,5 mm Felgenhöhe sollen diese Laufräder echte Allrounder sein, allerdings ebenso wie die höher bauenden Hadron Modelle 625 und 800+ mit aerodynamischen Werten, die es bei der Konkurrenz oft erst zu einem weiten höheren Preis zu kaufen gibt. Den Swiss Side Hadron 485er Satz gibt es für 1.158 Euro. Ob er sein Geld wert ist, haben wir ausgiebig im Praxisfahrtest überprüft.

Die Swiss Side Entwickler haben in ihren hauseigenen Windkanaltests eine Leistungseinsparung von 9 Watt bei Tempo 45 km/h im Vergleich zum einem Standardlaufrad mit flachem Felgenprofil ermittelt. Bei der bei Hobbyfahrern weitaus häufiger vorkommenden Geschwindigkeit von 35 km/h sollen es immerhin immer noch 4,2 Watt Leistungseinsparung sein.

In unserem Praxisfahrtest stand jedoch das Handling und das Fahrverhalten der Hadron 485 im Fokus. Auch das 485er baut auf eine Hybridbauweise auf. Die eigentliche Alufelge, die gleichzeitig die Bremsflanke darstellt, ist das tragende Bauteil. Die bauchige Karbonverkleidung dient nur der Aerodynamik. Anders als beim 800+ wölben sich die Karbonflanken an der dicksten Stelle nur auf 24 mm auf, an den Bremsflanken misst das Hadron 485 23 mm.  Auf 1.708 Gramm brachte es unser nackter Testlaufradsatz. Wie schon beim 800+ lagen unser gemessenes Gewicht etwas über den Angaben von Swiss Side auf deren Homepage.  Gramm hin oder her, auch der 485 ist kein Leichtgewicht.

Dies ist aber auch nicht das Ziel von Swiss Side. Die Schweizer wollen mit den Hadrons solide, aerodynamisch sehr gute Laufräder, zu einem bis dato so nicht gekannten Preis-Leistungsverhältnis liefern.  Die Kombination aus einem von der Schweiz aus agierenden kleinen Entwicklungsteam, Produktion in Taiwan und Online-Direktvertrieb machen dies möglich. Ein Händler- und Service-Netz ist derzeit gerade in Aufbau.  Entsprechend Wert wird deshalb auf das Produktpaket gelegt. Auch die Hadron 485 werden mit passenden Schnellspannern, Ventilverlängerungen, Ventilschlüssel, Freilaufdistanzring und Ersatzspeichen ausgeliefert.  

 

Praxistest

 

Für den Praxistest haben wir die Swiss Side Hadron 485 mit Vredestein Fortezza Senso Faltreifen in 23 mm Breite gefahren. Auch die flachsten Swiss Sides zeigten sich optisch top verarbeitet. Der Rundlauf war insgesamt gut. Das Hinterrad wies, nach allerdings hartem Praxiseinsatz (u.a. Baustellen mit Schotterpiste und Schlaglöchern) einen minimalen Höhenschlag auf.  Auffallend, auch im Vergleich zu den parallel getesteten 800+, war das sehr agile Fahrverhalten. Die Hadrons 485 beschleunigen, obwohl kein Leichtgewicht, einwandfrei. Dies bestätigte uns auch einer unserer Tester, der mit dem 485ern in der Triathlon Bundesliga auf dem Düsseldorfer Stadtkurs unterwegs war.  Auch hinsichtlich Seitensteifigkeit gibt es nichts zu beanstanden. Allerdings zählten unsere Testfahrer allesamt zu den Leichtgewichten. Die 48,5 mm hohe Karbonverkleidung sorgt für ordentlichen Sound und vermittelt einem teilweise das Gefühl, schneller als tatsächlich unterwegs zu sein.  Zusammengefasst: Die Swiss Side Hadron 485er zeigten echte Alltagstauglichkeit als Trainings- und Wettkampflaufrad. Ein Tipp für alle, die auf den Preis schauen (müssen), auf Händler Vorort-Service und den Sieg in der Gewichtswertung aber verzichten können.   

Technische Details

Hersteller Swiss Side
Modell Hadron 485
empf. VK Preis in Euro 1.158 €
Gewicht Vorderrad 769 g
Gewicht Hinterrad 939 g
Speichen vorne 18 (radial), hinten 24 (Zahnkranzseite 2-fach gekreuzt)
Freilauf standardmäßig Shimano (8-11 fach kompatibel)
Felgenbreite Bremsflanke max. 23 mm
Felgenbreite maximal 24 mm
max. Fahrergewicht 105 kg
Garantie zweijährige Herstellergarantie

Bewertung

Preis/Leistungsverhältnis - +
Verarbeitung - +
Rundlauf - +
Bremsverhalten - +
Gewicht - +
Fahr- und Lenkverhalten bei Seitenwind - +
Service-Netz (online bzw. im Aufbau) - +