Marino Vanhoenacker: 20.000 Kilometer im Jahr auf dem Rad unterwegs

von tri2b.com | 16.05.2012 um 00:00
Im Vorjahr schrieb Marino Vanhoenacker zumindest kurzzeitig Triathlon-Geschichte. Beim Ironman Austria in Klagenfurt verbesserte der Belgier in 7:45:58 Stunden die 14 Jahre alte Weltbestzeit über die Triathlon-Langdistanz seines Landsmann Luc van Lierde. Eine Woche später unterbot Andreas Raelert in Roth diese Rekordmarke. Umso mehr dürfte Marino Vanhoenacker für den Ironman Frankfurt am 8. Juli motiviert sein, denn dort trifft er auf Andi Raelert. Wir haben Vanhoenacker 10 Fragen zum Thema Radfahren gestellt.

tri2b.com: Wie hat Dein erstes Rennrad ausgesehen (Ausstattung, Anpassung Sitzposition usw.)?
Marino Vanhoenacker (M.V.): Das war ein 450 Euro MBK (gelb/orange) mit Rahmengröße 54, obwohl ich eigentlich eine 58er Rahmengröße benötige. Als Gruppe war eine Shimano 105er verbaut. Laufräder bin ich Campa-Shamal gefahren. Die Sitzposition war natürlich auch wegen der viel zu kleinen Rahmenhöhe alles andere als ideal.

tri2b.com: Würdest Du dich als Rad-Tüftler bezeichnen und schraubst gerne selbst am Rad rum, oder lässt Du das lieber einem Mechaniker machen?
M.V.: Ich mache am liebsten alles selber an meiner Rennmaschine, da fühle ich mich sicherer. Wenn wirklich etwas schief läuft, dann bin ich auch selber schuld und kann niemand anderen dafür verantwortlich machen.

tri2b.com: Wie schaut es bei Dir vor einem großen Wettkampf aus (z.B. Hawaii, Klagenfurt, Roth etc.), wird man da auch als Toppro nervös und fängt an, an der Sitzposition oder am sonstigen Setup noch was zu verändern?
M.V.: Größere Änderungen am Setup mache ich nicht mehr. Ich fühle mich in meiner Sitzposition auf meinen Scott Plasma 3 richtig wohl und sitze wirklich komfortabel. Ich habe meine Position in den letzten vier Jahren auch fast nicht mehr geändert.

tri2b.com: Ist aktuell an Deinem Rad eine Sonderanfertigung verbaut, die es exklusiv nur für Dich gibt? Wenn ja, welche?
M.V.: Nein nicht wirklich, obwohl der Vorbau sich ein wenig unterscheidet vom im Laden erhältlichen Modell. Hier habe ich mit den Möglichkeiten von Profile ein etwas gespielt. Die Lackierungen mancher Teile sind aber manchmal Einzelanfertigungen.

tri2b.com: Was machst Du, wenn auf dem Trainingsplan Radfahren steht, es draußen aber grad heftig regnet, es saukalt ist?
M.V.: Dann setze ich mich auf den Computrainer und fahre ein Programm.

tri2b.com: Wie schaut Deine Lieblingsradeinheit aus?
M.V.: Ich mag lange langsame Radeinheiten in einem gleichmäßigen Tempo. Ich bin manchmal vielleicht etwas träge. (schmunzelt). Nicht wirklich, Radtraining macht mir einfach Spaß und auch Tempovariationen und hartes Training im Wettkampftempo gefällt mir.

tri2b.com: Was war Dein bisher höchster realisierter Jahreskilometerumfang auf dem Rad?
M.V.: 19.800 Kilometer.

tri2b.com: Wie bist du auf einen evtl. Defekt (Reifenschaden, lockere Schrauben usw.) bei einem Rennen vorbereitet?
M.V.: Einen Ersatzreifen habe ich meistens dabei, das reicht.

tri2b.com: Hast Du eine Schlüsseleinheit, die dir alljährlich zeigt, jetzt bin ich in Topform auf dem Rad (z.B. den Hausberg, die Hausrunde in bestimmter Zeit fahren)?
M.V.: Ich trainiere nach Watt. Da sehe ich ganz genau mit welcher Wattleistung ich bestimmte Einheiten fahre und habe die Referenzen aus den Vorjahren. So weiß ich sehr genau, wo ich gerade von der Leistung her stehe. Ganz wichtig ist aber auch das Körpergefühl, dass man über die vielen Jahre Leistungstraining entwickelt hat.

tri2b.com: Nutzt Du die Fortbewegung mit dem Rad auch außerhalb des täglichen Trainings im Alltag?
M.V.: Nein.