Orbea New Ordu: Schneller im Wind, besser zu steuern und leichter zu fitten

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 01.10.2020 um 21:50
Das Orbea Ordu galt in der Vergangenheit dank des US-Amerikaners Andrew Starykowicz als eines der schnellsten TT-Bikes. Fast überall wo „Starky“ mit dem Ordu über den Radkurs hämmerte, da fielen auch die Rekorde. Nun hat der spanische Radhersteller Orbea sein Rekord-TT-Bike komplett neu aufgesetzt. Herausgekommen ist das New Ordu, das zeitgemäß auf die Scheibenbremstechnologie setzt und die vier Key-Eigenschaften Aerodynamik, Gewicht, Handling und Einstellbarkeit perfekt vereinen soll.

Die Orbea-Ingenieure haben allein für die Optimierung der Aerodynamik über 2.500 Stunden investiert, um den Rahmen, die Gabel und das Cockpit noch etwas windschlüpfriger zu machen. Laut eigener Messungen konnte der Luftwiderstand im Vergleich zum Vorgängermodell um 11,5 % reduziert werden. In einer Rennsimulation über 180 km und einer Profi-Pace von 43 km/h die Stunde wurde ein Zeitgewinn von 41 Sekunden errechnet.

Auch wer kein Steuerkünstler ist soll auf dem Orbea New Ordu schnell uns sicher ins Ziel kommen - © Orbea

Für die Gewichtsoptimierung wurde der Rahmen genau unter die Lupe genommen und gezielt Material eingespart, ohne die Steifigkeit negativ zu beeinflussen. Dieser Spagat gelang durch speziell angepasste Laminierungsprozesse und dem Einsatz der derzeit hochwertigsten Carbonfasern. Das Rahmen-Kit, bestehend aus Rahmen (1.130 g), Gabel (440 g), Sattelstütze (180 g) und Basislenker (245 g) liegt in Summe bei 1.995 g. So soll trotz der schwereren Scheibenbremsen die 8 kg-Marke für das Komplettrad geknackt werden.

Um richtig schnell und auch sicher zu fahren, muss die Fahrlinie passen. Durch ein etwas längeres Reach-Maß soll einerseits die Fahrstabilität in der Aeroposition erhöht werden, der 72 Grad Lenkwinkel soll wiederum die Steuerung direkter ansprechen lassen. Außerdem wurde das Tretlager abgesenkt, um die Balance des TT-Bikes ausgewogener zu gestalten.

Bis zu 140 mm Verstellspielraum bietet die "Lenker-Seatpost-Bauweise" - © Orbea

Der wohl für die allermeisten Triathleten wichtigste Punkt ist die Einstellbarkeit, die in Zeiten der Vollintegration nicht selten so seine Tücken hat.  Beim neuen Ordu soll die Einstellung des Aero-Cockpits ein Kinderspiel sein.  Vergleichbar einer Sattelstütze kann der Aeroaufsatz um bis zu 140 mm verstellt werden. Und das alles mit nur zwei Schrauben. Viel Spielraum bietet auch der Sattel, der um 100 mm verschoben werden kann.

Die Storagebox fürs Ersatzmaterial und Werkzeug wurde ans Unterrohr vor das Tretlager gepackt. Eine integrierte Foodbox ist nicht vorgesehen, ebenso fehlt ein integriertes Lenker-Trinksystem, was allerdings der Preisgestaltung entgegenkommen soll.

Bei der Ausstattung des Ordu OMX-Rahmens setzt Orbea durchgängig auf Shimano Komponenten (Ausnahme Kurbel/Kettenblätter: wahlweise von Rotor, Shimano oder FSA), sowie Laufräder von Vision, die auch die Lenkeraufsätze der Kompletträder liefern. Laut Orbea sind auch viele andere Extensions der diversen Hersteller problemlos verwendbar.

Der Einstieg in die New Ordu-Welt: M20LTD - 3.499.- € - © Orbea

Das Topmodell Ordu M10iLTD ist auf Profiniveau mit der Shimano Dura-Ace DI2 ausgestattet und soll 8.999.- € kosten. Die gehobene Mittelklasse verkörpert das Ordu M20iLTD mit Shimano Ultegra DI2 (6.999.- €). Für den Einstieg in die Orbea TT-Bikewelt steht das Ordu M20LTD zur Verfügung, das mit einer mechanischen Ultegra-Gruppe aufgebaut ist und bei 4.699.- € liegt.  Zum individuellen Selbstaufbau bietet Orbea außerdem ein Rahmenkit inkl. Lenkeraufsatz für 3.499.- € an.

Außerdem besteht auf der Orbea-Website die Möglichkeit den Ordu-Rahmen hinsichtlich der Farbgebung individuell zu gestalten.