Neo-Freischwimmer: Der Orca TRN im Praxischeck

Orcas TRN ist laut Herstellerangaben vor allem für Triathlon-Einsteiger gedacht, die erste Erfahrungen im Freiwasser sammeln wollen. Trotz des sehr günstigen Preises ist der komplette Wetsuit aus Yamamoto Neopren gefertigt, wobei im Schulter- und Armbereich sogar das äußerst dehnfähige 39 Cell in 2 mm Materialdicke inklusive SCS-Beschichtung verarbeitet ist. In allen anderen Bereichen kommt das nicht ganz so flexible und bis zu 4 mm dicke Smoothskin Neopren zum Einsatz. 

Im Vergleich: der Orca TRN und Sonar - © tri2b.com

Anziehkomfort: Wir haben den TRN in Größe 6 (67 - 74 kg) beim 182 cm Körpergröße/70 kg Gewicht ausprobiert. Im Vergleich zum parallel getesteten Sonar fällt der TRN größer aus. Dadurch ließ sich auch das nicht ganz flexible Neomaterial gut über die Beine und Hüfte ziehen. Das selbstständige Schließen des Reißverschlusses ging ebenfalls sehr leicht, da auch im Oberkörperbereich eher viel Platz vorhanden war.

Ausstieg: Beim Ausstieg muss man leichte Abstriche hinnehmen. Der TRN flutschte aufgrund des einfacher gefertigten Futters nicht ganz so locker über die Fußknöchel.

Passform: Der Schnitt fällt von der Tendenz eher weiter aus, was vor allem im Oberarmbereich und der Armbeuge durch leichten Faltenwurf sichtbar wurde. (gilt für dünnere Läufer- und Radfahrerarme!). Entsprechend frei fühlte sich der TRN allerdings hinsichtlich der Bewegungsfreiheit an.

Reißverschluss-System: Hier macht Orca keine Kompromisse. Auch beim TRN ist ein stabiler YKK-Reißverschluss verarbeitet. Die Kordel kann mittels eines kleinem Klettbandes gegen ungewolltes Öffnen gesichert werden.

Sauber gearbeitet: Das Innenleben des Orca TRN - © tri2b.com

Material/Verarbeitung: Unser Testanzug war durchwegs sehr sauber verarbeitet. Ein Nahtschutzband an den Arm- und Beinabschlüssen und verklebte Nahtkreuzungspunkte sind trotz des günstigen Preise obligatorisch.

Wärmeisolation: Für den "klassischen Einsatzbereich" oberhalb von 17 Grad Celsius Wassertemperatur sollte die Isolation bestens passen. Durch die nicht ganz so enge Passform tritt allerdings während des Schwimmens etwas mehr frisches Kaltwasser ein. In Verbindung mit der im Torsobereich nicht ans Maximum gehenden Materialdicke dürfte der TRN bei sehr kalten Wassertemperaturen nicht den maximal möglichen Kälteschutz liefern.

Auftrieb: Beim Auftrieb kann der Orca TRN erwartungsgemäß nicht mit den darauf besonders  getrimmten Wetsuits der Mittel- und Oberklasse mithalten. Der TRN ist dadurch aber auch für die Brusttechnik geeignet. Insbesondere wenn die Schwimmdistanz länger wird und die Körperspannung nachlässt wird der nur mäßige Auftrieb spürbar.  Wetsuit-Novizen dürften trotzdem im Vergleich zur Badehose einen Aha-Effekt verspüren.

Praxistest mit den Orca Neos - © tri2b.com

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Unser Testfazit:

Orca ist mit dem TRN ein wirklich sehr solider und qualitativ einwandfreier Einsteiger-Neo gelungen, der viele Schwimmkilometer schadlos überstehen sollte. Überzeugt hat vor allem die so nicht erwartete gute Bewegungsfreiheit, die ganz weit weg ist vom gefürchteten "Ritterrüstungsgefühl" . Bei der Wärmeisolation und beim Auftrieb ist der TRN ebenfalls solide und sollte Triathlon-Einsteiger sicher über die entsprechenden Distanzen bringen. Der Wetsuit ist außerdem ein Tipp für ambitionierte Athleten, die fürs tägliche Training ihren Highend-Racewetsuit schonen wollen und sich den gewissen Aha-Speedeffekt für die Schlüsseleinheiten und für den Wettkampf aufheben wollen. Für 150 Euro ist der Orca TRN ein absoluter Kauftipp.