Challenge Bahrain: Raelert vor Dreitz

von René Penno für tri2b.com | 06.12.2014 um 09:40
Michael Raelert hat die erste Austragung der Challenge Bahrain gewonnen. Der Rostocker siegte nach 3:36:06 Stunden vor Andreas Dreitz, der auch zum Jahresende seine Stärke auf der halben Distanz unter Beweis stellte. Der Australier Tim Reed wurde Dritter. Für Michael Raelert war es der fünfte Sieg in diesem Jahr, Sebastian Kienle schied nach einen Defekt aus. Das Rennen der Frauen gewann Helle Frederiksen aus Dänemark.

„Ich bin unglaublich glücklich“, sagte Michael Raelert nach dem Rennen, „was für ein fantastischer Abschluss der Saison. Wenn du ein Rennen gewinnst, fühlt es sich immer gut an, aber wenn du so ein großes Rennen für dich entscheiden kannst, ist es einfach überwältigend. Und das Wichtigste ist, dass ich zurück bin nach meiner Verletzung.“In den vergangenen Wochen war viel über das neue Mitteldistanz-Rennen in Bahrain spekuliert worden, denn nicht nur der flache Wettkampfkurs versprach ein Rennen der Superlative, sondern vor allem die hochkarätige Besetzung. „Wenn du all diese Namen liest, gehst du alles andere als cool in ein solches Rennen“, blickte Michael Raelert nach dem Zieleinlauf auf dem Formel-1-Kurs von Manama zurück. So fröhlich er die Zuschauer entlang der Zielgerade abklatschte und strahlend ins Ziel lief, so hart war der Schlagabtausch zuvor gewesen. „Das Rennen war extrem hart, aber die letzten Meter haben alles vergessen lassen.“


„Der ist brutal gut“

Von Anfang an lief bereits alles für Michael Raelert. Nach dem Schwimmen war er Dritter hinter dem Neuseeländer Dylan McNeice und Pete Jacobs aus Australien. „Ich wusste, dass ich hier von Beginn an richtig reinhauen muss, wenn ich eine Chance haben will“, sagte Raelert zu seiner Taktik, die voll aufging. Noch in der Wechselzone übernahm er die Spitze, kurz danach war Andreas Dreitz sein einziger Verfolger. Aber der Franke, der Anfang des Jahres so manchen Topathleten schockte, wollte auch in Bahrain mehr. Nach 50 Kilometern überholte er Raelert und kam mit einem Vorsprung von 2:24 Minuten vor dem Rostocker in der zweiten Wechselzone an. Gut 15 Kilometer konnte Dreitz seinen Platz an der Sonne gegen Michael Raelert behaupten, der zweimalige Weltmeister war am Ende zu stark für den Lichtenfelser. „Vielleicht hatten vorher nicht alle Beobachter Andi auf dem Schirm, aber er ist einfach brutal gut, gerade auf dem Rad“, sendete Michael Raelert lobende Worte an Andreas Dreitz.

Hinter Tim Reed folgten der Brite Tim Don und der Spanier Eneko Llanos auf den Plätzen vier und fünf. Nils Frommhold, nach dem Radfahren noch in einer Gruppe mit Don, Reed und Llanos noch Sechster, beendete das Rennen auf Rang zwölf. Sebastian Kienle musste das Rennen nach einem Reifenschaden aufgeben. Es sei richtig geil gelaufen, schrieb Kienle wenig später aus Facebook, „leider hat mich das Glück dann im letzten Rennen des Jahres verlassen“, so der Hawaii-Champion weiter. Auch der PitStop von Tim Don half ihm nicht weiter, auf Rang drei liegend war Sebastian Kienle nach 35 Kilometern aus dem Rennen. Andere Mitfavoriten wie Dirk Bockel oder Pete Jacobs gaben ebenfalls auf oder hatten mit dem Ausgang des Rennens nichts zu tun.


Helle Frederiksen rennt allen davon

Das traf auch auf die Frauen zu. So schwamm, fuhr und lief die Hawaii-Siegerin Mirinda Carfrae der Spitze weit hinterher. Im Ziel hatte die Australierin am Ende über eine halbe Stunde Rückstand auf Siegerin Helle Frederiksen. Die Dänin indes lieferte zum Ende der Saison eines ihrer stärksten Rennen ab. Zusammen mit Annabel Luxford, Jodie Swallow, Rachel Joyce und Angela Naeth war Frederiksen beim zweiten Wechsel angekommen, danach war sie kaum noch aufzuhalten. Nur Jodie Swallow konnte das Tempo mitgehen, musste Frederiksen nach der Hälfte der Laufstrecke aber ziehen lassen. Lange sah es so aus, als könne Swallow den zweiten Rang ins Ziel bringen, auf dem letzten Kilometer aber kam Rachel Joyce noch vorbei. Hinter Swallow wurde Annabel Luxford Vierte vor Angela Naeth und Melissa Hauschildt, die zuletzt noch die Challenge Laguna Phuket gewann und in diesem Jahr insgesamt vier Siege feierte. Auf den weiteren Plätzen folgten Caroline Steffen, Jodie Stimpson und Camilla Pedersen.