Challenge Samorin: Sebastian Kienle neuer Champion

von René Penno für tri2b.com | 02.06.2019 um 13:50
Nach zwei zweiten Plätzen steht Sebastian Kienle bei der Challenge Samorin erstmals ganz oben auf dem Siegerpodest. Nach 3:38:50 Stunden gewann er das als „The Championship“ bezeichnete Rennen vor Pieter Heemeryck aus Belgien (3:39:22) und dem Amerikaner Rodolphe von Berg (3:39:47). Dahinter reihten sich mit Andreas Dreitz, Florian Angert und Maurice Clavel drei weitere Deutsche ein. Im Rennen der Frauen verteidigte Lucy Charles-Barclay ihren Titel - diesmal vor Radka Kahlefeldt und Daniela Bleymehl.

Am Ende wurde es der dritte deutsche Erfolg an diesem Mitteldistanz-Sonntag mit den Rennen im Kraichgau und dem Ironman 70.3 Switzerland. Und es war der erste Erfolg für Sebastian Kienle in der Slowakei. Auch wenn es anfangs noch nicht danach aussah. Mit fast drei Minuten Rückstand stieg Kienle als 19. aus dem Wasser der Donau. Ganz vorne bestimmten zu diesem Zeitpunkt der Amerikaner Ben Kanute das Rennen, ihm auf den Fersen waren Max Neumann, Dylan McNeice und Frederic Funk.

Heemeryck von vorn


Auf dem Rad sortierte sich das Feld mit zunehmender Renndauer neu. Nach 16 Kilometern war Pieter Heemeryck an der Spitze und bestimmte von da an das Tempo. Mit großer Übersetzung fuhr er vor allen anderen her, größer als zwei Minuten wurde der Vorsprung des Belgiers jedoch nicht. Florian Angert, Maurice Clavel, Andreas Dreitz und Rodolphe von Berg hielten Heemeryck an der langen Leine, Sebastian Kienle fuhr bis zum zweiten Wechsel immerhin auf Rang acht nach vorne. Sein Rückstand betrug noch 2:32 Minuten, die anderen waren beim Start in den Halbmarathon schon näher dran am Spitzenreiter: Angert stürmte mit 36 Sekunden Rückstand in den Lauf, auch Clavel, von Berg und Dreitz waren mit etwas über eine Minute Rückstand noch im Rennen um den Sieg.

Kienle’s Aufholjagd


Pieter Heemeryck ließ sich von den engen Abständen aber nicht verunsichern. Im Gegenteil: Er machte überhaupt keine Anstalten, sich von den Verfolgern einholen zu lassen. Zwei Kilometer vor dem Ziel war es dann doch soweit: Sebastian Kienle belohnte seine Aufholjagd mit der schnellsten Laufzeit (1:10:46 Stunden / inoffiziell) und übernahm die Spitze, nachdem er schon sämtliche Konkurrenten hinter sich gelassen hatte. Mit einer Tempoverschärfung ließ er auch Heemeryck keine Chance. Der Belgier forcierte zwar auf dem letzten Kilometer noch einmal, der Rückstand blieb aber bei einer halben Minute. 

Lucy Charles-Barclay ungefährdet


Zittern um ihren Sieg musste Lucy Charles-Barclay nie. Die Britin kam als erste Frau aus dem Wasser, mit über zwei Minuten Abstand folgte Radka Kahlefeldt, Ellie Salthouse und Anja Ippach lagen schon über drei Minuten zurück. Auch auf dem Rad ließ die Vorjahressiegerin nichts anbrennen und setzte ihre Fahrt zur Titelverteidigung fort. Zwei Deutsche waren zu diesem Zeitpunkt ihre ersten Verfolgerinnen: Daniela Bleymehl hatte sich von Rang sieben auf zwei nach vorne gearbeitet, vorbei auch an Anja Ippach. Zu zweit verkürzten sie den Abstand zu Lucy Charles bis zum zweiten Wechsel auf eine Minute.

Im Halbmarathon rannte die Britin wieder davon und schaffte sich ein Polster. Nach 4:00:25 Stunden war sie wieder die erste Frau im Ziel, Zweite wurde Radka Kahlefeldt, Daniela Bleymehl und Anja Ippach folgten auf den Rängen drei und vier.