Challenge Wanaka: Kein Versteckspiel auf Sightseeing-Kurs

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 15.02.2017 um 11:04
Am Samstag steht Wanaka auf der Südinsel Neuseelands im Triathlon-Blickpunkt. Mit der Challenge Wanaka startet die Challenge Family ins Wettkampfjahr 2017. Die landschaftlich äußerst reizvolle Langdistanz über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen am anderen Ende der Welt lockt seit dem Jahr 2007 zum frühen Saisonstart für die Europäer. Keine leichte Aufgabe, denn die Neuseeländer und Australier befinden sich inmitten ihrer Sommersaison. So kamen in den vergangenen vier Jahren fast alle Sieger und Siegerinnen aus Neuseeland. Fast alle, denn im Vorjahr triumphierte am Lake Wanaka Yvonne van Vlerken. Die Niederländerin geht deshalb diesmal als Topfavoritin ins Rennen.

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Dementsprechend verspürt Yvonne van Vlerken schon einen gewissen Druck, wie sie uns in einer Facebook-Nachricht verriet. "Gerne möchte ich natürlich meinen Titel verteidigen, was aber sicher nicht leicht werden wird. Auch für mich gilt, es ist noch sehr früh im Jahr und ich werde eigentlich immer besser nach mehreren Rennen. Die Beine sagen mir momentan nicht so ganz viel, es ist eher schwierig vorauszusagen, wie ich momentan in Form bin," orakelt van Vlerken. Beim Blick auf die Konkurrenz hat die Wahl-Vorarlbergerin vor allem die Britin Laura Siddall, Emma Billham aus der Schweiz und auch die Deutsche Julia Viellehner als harte Konkurrenz ausgemacht. Im Vorjahr rang van Vlerken Siddall in Wanaka erst im Marathon nieder und auch in Roth kämpften beide lange um Rang drei, mit dem besseren Ausgang für die Niederländerin.

 

Viellehner überwältigt vom Ambiente, Fragezeichen hinter der Form

 

Die lange Reise ins ferne Neuseeland hat auch Julia Viellehner angetreten. Die Siegerin der Challenge Regensburg-Premiere hat via Facebook schon mal ihre ersten Eindrücke vom Lake Wanaka mitgeteilt. "Einmalige Gegend, sehr anspruchsvolle Streckenführung, mehr als herausfordernde Temperaturen".  Inwieweit Viellehner schon in Neuseeland an ihre starken 2016er Leistungen anknüpfen kann, ist allerdings fraglich. Im vergangenen Herbst musste die Oberbayerin eine dreimonatige verletzungsbedingte Laufpause einlegen.

 

Per Bittner: "In Wanaka kann man sich nicht verstecken"

 

Bei den Männern geht der Neuseeländer Allan Dougal als Titelverteidiger mit Startnummer 1 ins Rennen. Im Vorjahr konnte er in Wanaka seinen ersten Langdistanz-Sieg der Karriere einfahren.  Gleich dahinter, mit Startnummer 2, steht Per Bittner in der Profistartliste. Im Vorjahr Fünfter, spielt der Deutsche die Ziele allerdings etwas herunter. "Meine Erwartungen sind nicht sehr groß für den Wettkampf, da es noch sehr früh in der Saison ist. Jedoch möchte ich einen guten Wettkampf zeigen und wieder unter den  Top Five landen, da die Konkurrenz überschaubar ist." Damit meint Bittner die nur zwölf gemeldeten Profiathleten.  Allerdings sind darunter so bekannte Namen wie die Australier Luke McKenzie und Luke Bell. "Sie sehe ich mit ihrer Radstärke als die größten Konkurrenten", so Bittner. "Die Challenge Wanaka ist ein guter Wegweiser für die Saison, da es ein sehr ehrliches Rennen ist und man sich nicht verstecken kann."  Wegweisend soll das Rennen in Wanaka für den Leipziger auch im Hinblick auf den Ironman Neuseeland am Lake Taupo sein, der Anfang März auf dem Wettkampfprogramm steht.

Die Organisatoren erwarten übrigens ein Rekordteilnehmerfeld. Über 2.500 Teilnehmer sind in den verschiedenen Rennen, neben der Langdistanz wird auch eine Mittel- und Sprintdistanz, sowie ein Nachwuchstriathlon angeboten, gemeldet. 

Bildrückblick: Die Challenge Wanaka 2016 ...