Flora Duffy gewinnt Olympiatest in Tokio, Laura Lindemann starke Sechste

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 15.08.2019 um 06:45
Flora Duffy von den Bermudas hat das vorolympische Testrennen in Tokio für sich entschieden. Duffy setzte sich bei ihrem Comeback in 1:40:19 Stunden vor der Italienerin Alice Betto (1:40:54) und Vicky Holland (1:41:11) aus Großbritannien durch und profitierte dabei von einer Doppeldisqualifikation der Hand in Hand auf Rang eins ins Ziel gelaufenen Britinnen Jessica Learmonth und Georgia Taylor-Brown. Laura Lindemann (1:41:27) überzeugte auf dem Olympiakurs von 2020 und wurde mit einer guten Minute Rückstand Sechste.

Es war vorab bekannt, dass die klimatischen Bedingungen in Tokio im Sommer extrem sein können. Mit Lufttemperaturen von deutlich mehr als 30 Grad, einer extrem hohen Luftfeuchtigkeit und Wassertemperaturen an der 30-Grad-Marke wurden die 66 Athletinnen in der japanischen Millionenmetropole empfangen. Aufgrund der extremen Bedingungen wurde vorab das Laufen von 10 auf 5 Kilometer verkürzt.

 

Topfavoritin Zaferes nach Radsturz früh aus dem Rennen

 

Das Schwimmen am Odaiba Marin Park wurde erwartungsgemäß von der Britin Learmonth dominiert, die mit etwas Vorsprung vor der ersten Verfolgergruppe auf die acht technisch anspruchsvollen Radrunden ging.  Das Solo von Learmonth war bald beendet und so kam es zu einem Ausscheidungsfahren in der Topgruppe, in der keine der vier DTU-Starterinnen vertreten war. Schon früh aus dem Rennen war die Topfavoritin Katie Zaferes: Die Führende der ITU World Triathlon Series aus den USA schied nach einem Radsturz aus. Als es dem Radziel entgegen ging, hatte sich die Spitzengruppe auf sechs Athletinnen dezimiert. Flora Duffy, Jessica Learmonth, Georgia Talylor-Brown, Alice Betto, Taylor Spivey (USA) und Vittoria Lopes (BRA) wechselte mit fast zwei Minuten Vorsprung vor den Verfolgerinnen um Laura Lindemann auf die Laufstrecke.

 

Duffy muss das Duo Learmonth/Taylor-Brown ziehen lassen

 

Nach einem schnellen Wechsel formierte sich sofort ein Führungstrio mit Duffy und den beiden Britinnen Learmonth und Taylor-Brown. Wenig später musste Duffy dann allerdings reißen lassen, die über einjährige Wettkampfpause aufgrund der langwierigen Fußverletzung machte sich bemerkbar. Brust an Brust liefen Learmonth und Taylor-Brown dem Ziel entgegen und am Ende auch Hand in Hand ins Ziel.  Der Nichtangriffspakt auf dem blauen Zielteppich sollte aber seine Folgen haben: Laut der Regel 2.11.f werden künstlich herbeigeführte Unentschieden-Situationen mit einer Disqualifikation geahndet. Die beiden Britinnen standen so mit leeren Händen da und die ursprünglich drittplatzierte Flora Duffy plötzlich ganz oben auf dem Podium. Dahinter rückten Alice Betto und Vicky Holland auf die Ränge zwei und drei nach vorne.

 

Laura Lindemann rennt mit drittbester Laufzeit zum Olympia-Ticket

 

Laura Lindemann rannte mit der drittbesten Laufzeit des Tages (16:42) auf Rang acht ins Ziel und klassierte sich durch die beiden Disqualifikationen sogar auf Rang sechs.  Damit hat die Potsdamerin die Olympia-Qualifikationsnorm des DOSB erfüllt, sofern sie im kommenden Frühjahr unter den besten 35 Athletinnen im Olympiaranking klassiert ist. Derzeit rangiert sie dort auf Rang neun.

Die drei weiteren DTU-Starterinnen kamen mit der Hitze nicht ganz so gut zurecht. Lisa Tertsch wurde 26., Caroline Pohle folgte auf Rang 33 und Nina Eim wurde 48.