Ironman 70.3 California: Andreas Dreitz starker Zweiter, Kienle verpasst Top Ten

von tri2b.com | 02.04.2016 um 21:25
Andreas Dreitz legte beim Ironman 70.3 California in Oceanside einen Saisoneinstand nach Maß hin. Der Bayreuther Triathlonprofi musste sich nach 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen nur dem Kanadiern Lionel Sanders geschlagen geben, nachdem er bis weit in den Halbmarathon das Rennen angeführt hatte. Sebastian Kienle verpasste bei seinem Saisonstart nach einem Raddefekt als Zwölfter die Top Ten. Bei den Frauen ging der Sieg mit Heather Wurtele ebenfalls nach Kanada.

Eine knappe halbe Minute Zeit verlor Andreas Dreitz (26:32 min.) beim Schwimmauftakt im Hafen von Oceanside auf die tagesschnellsten US-Amerikaner Andy Potts (26:05 min.) und Chris Braden (26:08 min.). Den kleinen Rückstand konnte der zweimalige Sieger des Ironman 70.3 Mallorca bereits auf den ersten Radkilometern wettmachen und führte so im weiteren Verlauf eine vierköpfige Spitzengruppe mit Potts und den beiden Australiern Tim Reed und Sam Appleton an. Sebastian Kienle (28:42 min.) kam mit gut zweieinhalb Minuten Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser.

 

Dreitz zündet den Turbo

 

Nach 60 Kilometern machte sich Dreitz alleine auf und davon. Zuerst konnten seine Verfolger den Rückstand noch unter einer Minute halten, bevor das Zeitpolster des Franken auf den letzten Radkilometern bis auf zweieinhalb Minuten anwachsen sollte. Eine fünfköpfige Verfolgergruppe mit Potts, Reed, Appleton, sowie Lionel Sanders und Maik Twelsiek, die nach vorne gefahren waren, wechselte innerhalb von zehn Sekunden in die Laufschuhe. Sebastian Kienle stellte erst mit über zehn Minuten Rückstand sein Rad ab, nachdem er sich zwischenzeitlich bis an die Verfolger um den späteren Sieger Sanders heran gekämpft hatte. Ein platter Reifen war der Grund für Kienles großen Zeitverlust, der Dank der Hilfe des Spaniers Eneko Llanos das Rennen fortsetzen konnte.

Die Verfolgergruppe um Sanders legte gleich von Beginn an ein extrem hohes Tempo vor. Zu schnell für Twelsiek, der noch bis auf Rang 16 durchgereicht werden sollte. Ganz anders hingegen Sanders. Der Kanadier war bald der alleinige Verfolger von Dreitz. Bis nach der 14 Kilometermarke hielt der Deutsche noch die Führung, dann war Sanders dran und auch schnell vorbei. Mit dem schnellsten Halbmarathon des Tages (1:11:42 Std.) lief Lionel Sanders zum Sieg in Oceanside. Andreas Dreitz musste den Ausnahmeläufer noch eine gute halbe Minute ziehen lassen, feierte aber als Zweiter einen perfekten Einstand in die Saison 2016. Tim Reed wurde Dritter vor Andy Potts und dem Spanier Eneko Llanos. Sebastian Kienle sorgte im Halbmarathon für Schadensbegrenzung und rannte mit der fünftbesten Laufzeit (1:14:31 Std.) noch bis auf Platz zwölf nach vorne.

In der Frauenkonkurrenz wurde der Rennverlauf lange von der Britin Holly Lawrence und Alica Kaye aus den USA bestimmt. Gemeinsam sorgten sie beim Radfahren für das Tempo an der Spitze, nachdem sie in der Topgruppe aus dem Wasser des Pazifik gestiegen waren.

Die Verfolger dahinter waren mit der Kanadierin Heather Wurtele, der Schweizerin Caroline Steffen und der US-amerikanischen Titelverteidigerin Heather Jackson prominent besetzt. Im letzten Drittel der Radstrecke kam Wurtele immer näher an die Spitze heran, fuhr zu Lawrance und Kaye auf und wechselte anschließend mit einer knappen Führung in den Halbmarathon.

 

Wurtele hält Steffen auf Distanz - Philipp bei den großen Namen

 

Wurtele lief schnell an und hatte bereits nach gut fünf Kilometern ein Polster von zwei Minuten auf ihre Verfolgerinnen herausgelaufen. Wobei es hier nun zum Duell zwischen Heather Jackson und Caroline Steffen kommen sollte. Zuerst war die Vorjahressiegerin Jackson vorne, dann konterte Steffen und sicherte sich so Rang zwei. Den Sieg von Wurtele konnte die Schweizerin trotz schnellster Laufzeit (1:21:14 Std.) aber  nicht mehr verhindern. Laura Philipp aus Schwäbisch Gmünd zeigte ein starkes Rennen im topbesetzten Frauenfeld. Die Challenge Heilbronn-Siegerin des Vorjahres fuhr auf dem Rad die siebtbeste Zeit des Tages und konnte sich bis ins Radziel auf Rang neun vorarbeiten. Mit einem sehr soliden Halbmarathon machte sie nochmals zwei Plätze gut und finishte auf Platz sieben, direkt vor der vielfachen Ironman-Siegerin Mary Beth Ellis.