Ironman 70.3 Mallorca 2017: Wieder Sommersonne und deutsche Sieganwärter

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 11.05.2017 um 21:58
Der Blick in die Wetterkarten dürfte die Teilnehmer des Ironman 70.3 Mallorca beruhigen. Ganztägig Sonnenschein und Temperaturen bis zu 26 Grad sind für den Raceday am kommenden Samstag vorhergesagt. Vor einem Jahr war das ganz anders. Im sintflutartigen Regen liefen Andi Dreitz und Laura Philipp am Strand von Port d´Alcúdia zum Sieg. Die beiden vom Team Erdinger Alkoholfrei gehören auch am Samstag wieder zum Kreis der Topfavoriten, wobei zum Anfang der Saison sicher auch die eine oder andere Überraschung zu erwarten ist.

So wie vor drei Jahren, als Andi Dreitz zum ersten Mal beim Ironman 70.3 Mallorca triumphierte. In den letzten beiden Jahren legte der 28-jährige Oberfranke das Triple nach.  Ein Umstand, der Dreitz deshalb auch von seinem "Lieblingsrennen" sprechen lässt. Allerdings fiel am vergangenen Sonntag der Formcheck bei der Challenge Lissabon kurzfristig aus. Ein hartnäckiger Magen-Darm-Infekt verhinderte einen Start von Dreitz, der Anfang April mit Rang vier beim Ironman 70.3 California verheißungsvoll in die Saison gestartet war.

 

Großer Andrang bei den Pros 

 

An die 50 Konkurrenten im Profifeld würden wohl gerne einen vierten Dreitz-Sieg am Samstag verhindern. Die besten Chancen dazu dürften u.a. die beiden Briten Will Clarke und David McNamee haben, die vor allem auf ihre Laufstärke zählen können. Von den spanischen Athleten ragt vor allem Carlos Lopez Diaz heraus, der im September 2016 an gleicher Stelle den letztmalig ausgetragenen Ironman Mallorca gewinnen konnte.  Ebenfalls Chancen auf die Podiumsplätze dürften sich der Italiener Jonathan Ciavatella und Pieter Heemeryck aus Belgien ausrechnen. Aus deutscher Sicht könnten noch Athleten wie Markus Hörmann, Johannes Moldan und Markus Fachbach  in den Kampf um die Topränge mit eingreifen. Mit Startnummer 41 taucht auch noch ein gewisser Alistair Brownlee in der aktuellen Startliste auf. Allerdings scheint der Brite nach seinem Überraschungscoup in fernen St. George, inklusive der fixen Qualifikation für die Ironman 70.3 WM in Chattanooga, wohl eine Pause einlegen. Laut des Webauftritts der Brownlee-Brüder startet am Samstag nur Bruder Jonathan im fernen Japan beim Rennen der ITU World Triathlon Series.

 

Laura Philipp fiebert dem Startschuss entgegen

 

Für Laura Philipp scheint beim Projekt Titelverteidigung bis jetzt alles nach Plan zu verlaufen. "Ich bin gut auf Mallorca angekommen und habe die wichtigsten kurzen Einheiten als Vorbelastung schon absolviert. Mallorca ist wie immer traumhaft und es fällt mir schwer, die Füße still zu halten. Noch zweimal schlafen, dann darf ich Gas geben ...", so Philipp über ihren Rennvorbereitung auf Facebook. Die Konkurrenz ist am Samstag in Port ´Alcúdia auch durchaus überschaubar. Zumal die Überathletin Daniela Ryf in der neuesten Startliste nicht mehr aufgeführt ist. Fürchten muss Philipp vor allem die britische Vorjahresdritte Emma Palant aus dem belgischen BMC-Etixx Triathlon Team, die vor drei Wochen ihre aktuelle Topform mit dem Sieg bei der Challenge Gran Canaria unter Beweis stellte. Wieder auf die längeren Distanzen verschlägt es die Schwedin Lisa Norden. Die Olympia-Zweite von London 2012 hatte schon damals im nacholympischen Jahr den Sprung auf die Mitteldistanz gewagt. Nach dem Olympiajahr 2016, mit Rang 16 in Rio, geht es nun für Norden zum Saisonstart wieder auf die  Mitteldistanz.  Im Feld der 15 gemeldeten Profifrauen sind mit Diana Riesler, Mareen Hufe, Carolin Lehrieder, Lena Berlinger und Jenny Schulz gleich mehrere Anwärterinnen auf die Topränge dabei.

Der erste Start der Profis erfolgt am Samstag um 7:55 Uhr. Die Profis kämpfen um 25.000 $ Preisgeld und 750 Punkte für die Erstplatzierten im Ironman 70.3 WM-Ranking. Unter den über 3.000 gemeldeten Altersklassenstartern werden für die Topplatzierten 35 Qualislots für die Ironman 70.3 WM 2017 vergeben. 

 

Ironman 70.3-Großkampftag: Profirennen in Frankreich, USA und Mexiko

 

Mit dem Ironman 70.3 Pays d´Aix in Südfrankreich findet am Wochenende noch ein zweite Ironman 70.3-Rennen auf europäischem Boden statt.  Weitere Schauplätze mit Profikonkurrenzen sind am Sonntag im kalifornischen Santa Rosa und in Monterrey, Mexiko.