Ironman Brasilien: Tim Don siegt mit Ironman-Rekordzeit, Platz zwei für Sonja Tajsich

von tri2b.com | 28.05.2017 um 20:20
Mit 7:40:23 Stunden und damit neuer Weltbestzeit für Rennen der Ironman-Serie hat der Brite Tim Don die Ironman South American Championship Brazil in Florianópolis gewonnen. Zweiter wurde mit großem Abstand der Südafrikaner Kyle Buckingham (8:05:43) vor dem Brasilianer Igor Amorelli (8:06:58). Gelungenes Ironman-Comeback für Sonja Tajsich: sie wurde in 08:57:36 Stunden Zweite hinter Susie Cheetham aus Großbritannien (8:52:00) , Dritte wurde die US-Amerikanerin Haley Chura (8:58:45).

Mit seiner Siegerzeit reiht sich Tim Don über die Ironman-Distanz zwischen Jan Frodenos 7:35:39 Stunden vom vergangenen Jahr in Roth und Andreas Raelerts 7:41:33 bei der Challenge Roth 2011 ein. Bereits beim Schwimmen war der frühere Kurzdistanz-Weltmeister sehr schnell unterwegs, nach 44:16 Minuten und damit über drei Minuten schneller als im Vorjahr entstieg der Brite dem Atlantik. Da hatte er noch Gesellschaft, knapp vor ihm rannten Luiz Franzisco und Harry Wiltshire in die Wechselzone, doch danach wurde das Rennen an der Spitze schnell zu einer One-Man-Show. Bereits nach 40 km hatte sich Don viereinhalb Minuten von einer fünfköpfigen Verfolgergruppe, darunter auch Andreas Raelert abgesetzt. Die machte auch gar nicht erst den Versuch, den Rückstand in Grenzen zu halten, so dass sich der Brite auf seinem Tempo-Ritt nach der ersten Runde und damit der Hälfte der Radstrecke bereits um 10 Minuten abgesetzt hatte. Unvermindert stürmte Don an der Spitze voran, nach dem Bikesplit (4:06:56 Stunden) bei kühlen Temperaturen und Regen stand sein Rad über 20 Minuten alleine in der Wechselzone, bis ein nunmehr auf drei Athleten dezimiertes Verfolgergrüppchen, bestehend aus Reinaldo Colucci, Igor Amorelli und Andreas Raelert am Wechselbalken von ihren Rädern sprangen.

 

 

Don will die Bestzeit, Raelert weit zurück

 

Tim Don hätte nun für den Sieg einfach bequem seinen riesengroßen Vorsprung verwalten können, doch er hatte klar eine Rekordzeit im Sinn, rannte bis zur Halbmarathonmarke bei moderaten Temperaturen um die 20 Grad Kilometerschnitte um die 3:45 Minuten und baute seinen Abstand sogar noch aus. Ganz knapp scheiterte er mit einem abschließenden Marathon von 2:44:36 Stunden an der 7:40-Stunden-Marke, doch in 7:40:23 verbesserte er sowohl den bisherigen Streckenrekord als auch die Weltbestzeit über Langdistanzen mit dem Ironman-Label deutlich. Im Ziel ging er nur kurz auf die Knie, um dann ausgelassen mit den jubelnden brasilianischen Fans abzuklatschen. Erst 25:20 Minuten später brandete erneut Jubel auf, als Kyle Buckingham als Zweiter einlief, Igor Amorelli folgte kurz darauf. Andreas Raelert hatte beim Marathon große Probleme und kam erst nach 9:02:20 Stunden als 15. Profitriathlet im Ziel an. „Die ersten sechs Stunden des Wettkampfes waren wirklich in Ordnung“, sagte Raelert nach dem Rennen, „nach Kilometer 15 habe ich allerdings gemerkt, dass ich nicht genügend Energie habe, um die Geschwindigkeit dauerhaft hoch halten zu können“. „Das Ende des Rennens war alles andere als erhofft“, so Raelerts erstes Fazit, „vielleicht hat sich in dieser Phase doch bemerkbar gemacht, dass ich einige Grundlagenkilometer verletzungsbedingt verpasst habe und noch etwas die Substanz fehlt.“

 

Tajsich mit Aufholjagd im Marathon


Beim Frauenrennen hatte sich Sonja Tajsich Hoffnungen auf eine gute Platzierung in ihrem ersten Langdistanz-Rennen nach ihrer Babypause gemacht, dank Status als Interkontinentalmeisterschaft winkt die direkte Kona-Qualifikation für die Siegerin und üppige Punktzahlen für die Platzierten. Nach dem Schwimmen musste die Regensburgerin wie gewohnt aber zuerst eine Aufholjagd starten, 55:42 Minuten bedeuteten Platz 16., doch danach konnte Tajsich kontinuierlich Boden gutmachen. Haley Chura und Susie Cheetham kamen gemeinsam in die T2, 3:07 Minuten dahinter Mareen Hufe, Tajsich nunmehr schon auf Platz acht mit 5:43 Minuten Rückstand auf das Führungsduo. Susie Cheetham konnte sich bald von Haley Chura absetzen, Tajsich lief ein sehr gleichmäßiges Marathon-Tempo und konnte ab der zweiten Hälfte des Marathons die vor ihr platzierten Athletinnen zunehmend unter Druck setzen. Bei km 23 war sie bereits an Mareen Hufe vorbei und auf Platz 4, auf den letzten Kilometern fing sie dann noch die US-Amerikanerin Haley Chura ab und sicherte sich hinter Susie Cheetham den zweiten Platz. Mareen Hufe wurde Sechste in 9:01:44 Stunden.