Ironman Florida: Gustav Iden gewinnt gleich bei seiner Langdistanz-Premiere

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 06.11.2021 um 21:09
Gustav Iden hat als Ironman-Rookie für einen Paukenschlag gesorgt. Der 25-jährige Norweger gewann den Ironman Florida (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren, 42,2 km Laufen) in Panama City in superschnellen 7:42:57 Stunden vor dem Kanadier Lionel Sanders (7:48:50), der im Marathon lange gleichauf mit Iden lag. Rang drei ging an den Schweden Robert Kallin (8:08:13), der auf dem Rad ebenfalls mit zur Spitzengruppe gehörte. Bei den Frauen gab es mit Heather Jackson (8:52:57) und Skye Moench (8:56:36) einen US-amerikanischen Doppelsieg. Dahinter schaffte es Laura Zimmermann (9:08:01) mit einem starken Marathon als Dritte noch den Sprung aufs Podium.

Schon beim langen Schwimmauftakt, der Tageschnellste Schwede Robert Kallin kam erst nach 59:59 min aus den Fluten, war der zweimalige Ironman 70.3-Weltmeister Gustav Iden ganz vorne zu finden. Bereits in der Wechselzone machte er die wenigen Sekunden Rückstand wett und stieg als Führender auf sein Zeitfahrrad. Schon auf den ersten Kilometern sortierte sich dann das Feld und es kristallisierte sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit Iden, Kallin, Sanders und dem Australier Cameron Wurf heraus. Das Quartett hatte schon nach 50 Kilometern über fünf Minuten Vorsprung auf die Verfolger um den US-Amerikaner Justin Metzler herausgefahren. An dieser Konstellation sollte sich über die komplette Raddistanz nichts ändern. Vorne blieben die vier Leader zusammen, während der Rest bis in die zweite Wechselzone sogar eine halbe Stunde Rückstand aufgebrummt bekam.

 

Laufduell zwischen Iden und Sanders

 

Das Podium war somit so gut wie gemacht, nachdem Cameron Wurf gar nicht erst in den Marathon startete. Auf dem verbliebenen Trio wurde schon auf den ersten Kilometern ein Duo, nachdem Kallin das Höllentempo von Iden und Sanders nicht mitgehen konnte. Der norwegische Ironman-Rookie und der erfahrende Kanadier liefen nun Seite an Seite bis weit über die Halbmarathonmarke, bevor erstmals eine kleine Lücke aufging. Sanders konnte plötzlich nicht mehr das Tempo von Iden mitgehen. Innerhalb weniger Kilometer war das Rennen nun entschieden. Als Iden die finalen fünf Kilometer unter die Füße nahm, war sein Vorsprung auf vier Minuten angewachsen. Bis ins Ziel sollten zwei weitere Minuten hinzukommen. Gustav Iden triumphierte in 7:42:57 Stunden vor Lionel Sanders (7:48:50) und dem tapfer kämpfenden Robert Kallin (8:08:13).

Bei den Frauen war die Niederländerin Sarissa de Vries die bestimmende Athletin der ersten sechs Rennstunden. De Vries übernahm schon auf den ersten Radkilometern die Spitze und erarbeitete sich schnell einen Vorsprung auf Imogen Simmonds heraus, der über die gesamte Raddistanz zwischen zwei und drei Minuten hin und her pendelte. Am Ende nahm die Niederländerin gut zwei Minuten vor der Schweizerin mit in den Marathon. Dahinter folgte ein US-Trio mit Jocelyn McCauley, Heather Jackson und Skye Moench mit um die sechs Minuten Rückstand. Nochmals weiter zurück lag die Ironman Hamburg-Siegerin Laura Zimmermann. Bis zur 10 km-Marke durfte De Vries vom Ironman-Sieg träumen, dann wurde sie von Simmonds an der Spitze abgelöst.

 

Simmonds gibt Sieg aus den Händen, Zimmermann mit starkem Finale

 

Die Schweizerin hatte wenige Kilometer später aber schon eine entfesselnd laufende Heather Jackson im Nacken sitzen. Vor der 30 km-Marke folgte der erneute und zugleich finale Führungswechsel. Jackson setzte sich mit hoher Schrittfrequenz an die Spitze, während Simmonds von Schmerzen gezeichnet wenig später kurzzeitig am Straßenrand saß. Moench zog vorbei, die sich nun zu Rang zwei hinter Jackson aufmachte. Um Rang drei wurden die Karten nun nochmal neu gemischt, nachdem Simmonds komplett durchgereicht wurde. Zur Stelle war Laura Zimmermann, die zuvor die ebenfalls strauchelnde McCauley überholt hatte und nun mit Rang drei ein weiteres Ironman-Podium feiern durfte.