Ironman South Africa: Einheimischer Sieg durch Kyle Buckingham, Platz drei für Maurice Clavel, Lucy Charles dominiert Frauenrennen

von tri2b.com | 15.04.2018 um 14:30
Der Südafrikaner Kyle Buckingham hat sein Heimrennen, die Ironman African Championship in Port Elizabeth gewonnen, in 8:13:00 Stunden siegte er vor Josh Amberger (8:16:01) aus Australien. Großer Erfolg für Maurice Clavel: Der Freiburger erkämpfte sich bei seinem zweiten Langdistanz-Finish Rang drei in 8:18:51 Stunden. Vierter wurde Cameron Wurf aus Australien (8:20:07) der das Rennen dank des besten Bikesplits lange angeführt hatte. Ronnie Schildknecht (SUI) folgte auf Platz fünf in 8:23:09. Der Sieger der beiden Vorjahre Ben Hoffman (USA) musste bereits beim Wechsel auf die Laufstrecke alle Hoffnungen auf einen dritten Sieg in Folge begraben: Rückenschmerzen zwangen ihn zum Gehen. Das Frauenrennen gewann Lucy Charles aus Großbritannien mit einem beeindruckenden Start-Ziel-Sieg in 8.56:06 Stunden vor ihrer Landsfrau Susie Cheetham (9:02:58) und der US-Amerikanerin Linsey Corbin (9:07:10).

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"Ich kann es gar nicht glauben" sagte ein sichtlich überwältigter Kyle Buckingham im Ziel, "ein Traum ist wahr geworden", so der Südafrikaner, der den Sieg in seiner Heimatstadt auch auf seiner Website als sein größtes Ziel genannt hatte. Genau so groß war der Jubel dann wenige Minuten später bei Maurice Clavel, mit weit ausgebreiteten Armen lief er die letzten Meter zu seinem zweiten Podiumsplatz bei seinem zweiten Langdistanz-Finish nach Platz drei vergangenes Jahr in Roth. Ein gut eingeteiltes Rennen bis zum zweiten Wechsel gefolgt von einem starken Marathon (2:54:01) brachten Clavel bei den Kontinentalmeisterschaften auch früh ein großes Punktepolster für die angestrebte erste Kona-Teilnahme.   

 

Radturbo Wurf fährt wieder allen davon 


Dabei beherrschten zuerst andere das Rennen an der Spitze: Josh Amberger setze sich in Sprintstart-Manier sofort an die Spitze und schwamm am Hobie Beach der Nelson Mandela  Bay schnell einen beachtlichen Vorsprung heraus, den er bis zum Schwimmfinish auf 1:48 Minuten ausbauen konnte. Bei Kilometer 60 mussten er dann die Führung an einen heranstürmenden Cameron Wurf abgeben, aktueller Radrekordhalter des Ironman Hawaii. Auf den zwei 90 Kilometer Radrunden, teils direkt entlang der malerischen Felsküste, distanzierte Wurf bei nahezu perfekten Bedingungen, Temperaturen um 18 Grad und wenig Wind, Amberger deutlich und wechselte mit 7:42 Minuten Abstand in die Laufschuhe.

Hinter Amberger folgte eine erste Gruppe mit Kyle Buckingham, Clavel, Ben Hoffmann und Eneko Llanos. Während sich die anderen drei mit schnellen Schritten auf die Verfolgung machten, kündigte sich bei Ben Hoffman bereits bei den ersten Schritten nach dem Wechsel Probleme an, Rückenschmerzen zwangen den US-Amerikaner zum Gehen, jegliche Hoffnung auf einen dritten Sieg war schnell dahin. 

 

Clavel macht im Marathonfinale das Podium perfekt

 

Und auch bei Cameron Wurf zeichnete sich zunehmend ab, dass auch der deutliche Vorsprung nicht zum Platz ganz oben reichen würde. Kyle Buckingham überholte direkt nach dem Wendepunkt des Vier-Runden-Laufkurses bei Kilometer 24 Amberger, beide waren da bereits knapp über drei Minuten hinter Wurf, dessen Schritte zunehmend schwerer wurden, so dass ihn vor Kilometer 29 zuerst Buckingham und wenig später auch Amberger überholen konnte. Und auch der stark laufende  Maurice Clavel war jetzt mit besten Chancen aufs Podium unterwegs, bei Kilometer 36 überholte er den weiter langsamer werdenden Wurf. So blieb die Reihenfolge dann auch bis ins Ziel, hinter dem Podium mit Buckingham, Amberger und Clavel rettete Wurf Platz vier. Ronnie Schildknecht wurde mit einem schnellem Marathon (2:49:03) noch Fünfter. Der schnellste Marathon des Pro-Feldes gelang indes Michael Rünz mit 2:48:18, der ihn noch auf Platz 12 finishen ließ.

 

Charles siegt im Ryf-Style

 

Das Rennen der Frauen dominierte von den ersten Metern an Lucy Charles, die trotz der fünf Minuten Startrückstand sogar weit ins Männerfeld hinein schwimmen konnte und 20 Pro-Männer überholte. Nach 47:32 Minuten hatte die frühere Wettkampfschwimmerin und nationale Jugend-Meisterin nicht nur ihre ersten Verfolgerinnen Rachel McBride und Charlotte Morel um mehr als fünf Minuten distanziert, sondern auch gleich noch einen neuen Schwimmstreckenrekord gesetzt. Schnell schlüpfte sie in die Radschuhe, die sie - ungewöhnlich für eine Elite-Athletin - bereits im Wechselzelt angezogen hatte. Der Grund: Charles zog auch gleich Aero-Cover über.

Und auch auf dem Rad war die Zweite des Ironman Hawaii 2017 sehr schnell unterwegs, sie konnte ihren Vorsprung sogar noch deutlich ausbauen: Rachel McBride war bereits 11:29 Minuten hinter ihr, Susie Cheetham 12 Minuten als sie zurück in die Wechselzone kamen. Cheetham, die in den vergangenen beiden Jahren bereits Platz zwei und drei in Port Elizabeth erreicht hatte, konnte vor allem auf der zweiten Hälfte des Marathons noch ein wenig näher heranlaufen. Der Sieg von Lucy Charles war jedoch nie in Gefahr, die in 8.56:06 Std. als einzige an diesem Tag unter den 9 Stunden blieb. Hinter Cheetham auf Platz zwei lief Linsey Corbin mit dem schnellsten Marathon des Tages (2:58:17) noch aufs Podium. In die Top 10 schaffte es Katharina Grohmann zum zweiten Mal in Folge in Südafrika, dieses Mal sogar auf Platz Sieben in 9:35:07 Stunden.