Ironman Südafrika: van Lierde und Swallow gewinnen überlegen

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 29.03.2015 um 18:00
Der Belgier Frederik van Lierde und die Britin Jodie Swallow haben die 2015er Auflage des Ironman South Africa in Port Elizabeth gewonnen. Van Lierde, der Ironman Hawaii-Sieger von 2013, gewann in 8:16:35 Stunden mit großem Abstand vor dem Spanier Ivan Rana (8:30:45) und Bart Aernouts (8:35:59) aus Belgien. Swallow durfte nach 9:26:56 Stunden mit der zweitplatzierten Lucy Gossage (9:31:20) und der Tagesdritten Susie Cheetham (9:33:02) sogar einen britischen Dreifacherfolg feiern. Beste Deutsche war Diana Riesler auf Rang fünf, die zwischenzeitlich im Marathon bis auf Rang zwei nach vorne lief.

Nach der Halbmarathonmarke hatte Riesler Platz zwei von der dort lange laufenden Dänin Camilla Pedersen erobert, nachdem sie das Radfahren mit Tagesbestzeit noch auf dem dritten Zwischenrang beendet hatte. Doch auf den letzten Kilometern des Marathons sollte sich das Blatt nochmals zu Ungunsten der auf Mallorca lebenden Deutschen wenden. Zuerst zog Gossage an Riesler vorbei, danach ihre Landsfrau Cheetham und zum Schluss auch noch Pedersen.


Pedersen schließt kurzzeitig zu Swallow auf


An der Spitze bekam Jodie Swallow wenig mit von den aufreibenden Positionskämpfen hinter ihr. Wie gewohnt stieg die fünfmalige Siegerin des südafrikanischen Ironman 70.3 nach 3,8 km Schwimmen als Führende aus den Fluten der Nelson Mandela Bay und bestimmte von da an fast durchgängig alleine das Rennen an der Spitze. Nur Pedersen gelang es, den knapp dreiminütigen Rückstand nach dem Schwimmen auf der ersten Radrunde nur geringfügig anwachsen zu lassen. Danach konnte die Dänin den Rückstand sogar wettmachen. Am Zeitmesspunkt bei 132 Kilometern fuhren beide gemeinsam an der Spitze. Im weiteren Verlauf konnte sich die Britin aber wieder absetzen und erreichte mit zwei Minuten Vorsprung vor Pedersen die zweite Wechselzone.


Man spricht Deutsch in der Top Ten


Swallow, der oftmals eine Schwäche beim Laufen nachgesagt wird, lief bei Temperaturen nahe an der 30-Grad-Marke einen konstanten Marathon und hielt ihre wechselnden Verfolgerinnen so immer ordentlich auf Distanz. Neben Riesler war nach dem Radfahren auch die Österreicherin Eva Wutti als Vierte in aussichtsreicher Position. Die Tirolerin konnte aber in den Laufschuhe nicht ganz mit ihren direkten Konkurrentinnen mithalten und fiel am Ende auf Rang sechs zurück. Als Siebte folgt die in Neuseeland lebende Deutsche Britta Martin, gefolgt von Astrid Ganzow, die damit nicht ganz an ihr Vorjahresergebnis, als sie Fünfte wurde, heran kam. Rang zehn ging an Sonja Tajsich. Die Ironman South Africa-Siegerin von 2010 konnte nicht wie erhofft ihre Laufstärke ausspielen und verlor am Ende viel Zeit.


Van Lierde schon auf dem Rad fast eine Viertelstunde voraus


Bei den Männern war es der Franzose Silvain Sudrie, der als Erster den Neo gegen das Fahrrad eintauschen durfte, schon dicht gefolgt vom späteren Sieger Frederik van Lierde. Zusammen mit dem Südafrikaner Kyle Buckingham und dem Franzosen Bertrand Billard bildete dieses Quartett dann auch lange die Spitzengruppe beim Radfahren. Athleten wie Ivan Rana, Eneko Llanos, James Cunnama, Bas Diedersen, Cyril Viennot und auch der Wolfsburger Konstantin Bachor verpassten allesamt den Anschluss. Eine Situation, die vorentscheidend war im Kampf um den Sieg. In der zweiten Radrunde schüttelte Van Lierde seine Mitstreiter ab und fuhr alleine der zweiten Wechselzone entgegen. Mit einem Polster von 14 Minuten wechselte der Belgier vor Buckingham in den Marathon.

Ein komfortabler Vorsprung, zumal die als Ausnahmeläufer bekannten Aernouts und Rana sogar über 15 Minuten Rückstand hinnehmen mussten. Van Lierde schaltete aber keineswegs zurück, spulte den Marathon in 2:49:45 Stunden ab und lief so zum überlegenen Sieg in Port Elisabeth. Rana konnte sich wiederum mit der Tagesbestzeit im Laufen (2:48:44) klar von seinen Kontrahenten absetzen und feierte so einem am Ende ungefährdeten zweiten Platz. Aernouts folgte als Dritter vor Matt Trautmann (RSA) und Eneko Llanos (ESP). Deutsche schafften es diesmal nicht in die Top Ten. Das Trio Marc Dülsen, Michael Rünz und Johannes Moldan platzierte sich auf den Rängen 13, 14 und 16. Konstantin Bachor gab das Rennen beim Radfahren auf.