Ironman Wales: Guilloux und Mitchell feiern Premierensiege, Rahn starker Dritter

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 15.09.2019 um 17:53
Der Franzose Arnoud Guilloux und die Britin Simone Mitchell feierten beim Ironman Wales in der Region Pembrokeshire ihre jeweils ersten Ironman-Siege der Profikarriere und sorgten zudem für neue Streckenbestzeiten. Einen überzeugenden Auftritt legte auch der Kölner Fabian Rahn hin, der bei seinem dritten Start in Tenby nach einer Aufholjagd im Marathon noch auf Rang drei hinter dem Österreicher Maximilian Hammerle lief.

Zunächst sollte der Neuseeländer Dylan McNeice über mehrere Stunden das Rennen an der Spitze bestimmen. Wie fast immer kam McNeice als Erster nach 47:27 Minuten aus dem Wasser und hatte zudem eine dreiminütige Lücke zu den ersten Verfolgern um Mitfavorit Philip Graves gerissen. Bis nach der 100 km-Marke sollte Neice die Führung inne haben. Allerdings ließen die Konkurrenten Neice mehr oder weniger an der kurzen Leine gewähren. Als es in die entscheidende Phase beim Radfahren ging, setzte sich zunächst der Brite Joe Skipper an die Spitze, der diese nach einem Defekt ebenso schnell wieder abgeben musste. Kurzzeitig durfte nun der Franzose Arnoud Guilloux ran, bevor die Führung abermals auf den letzten Kilometern des mit 2.450 Höhenmetern gespickten Radkurses wechselte.

 

Schumacher nach Radrekord an der Spitze

 

Nun war es der Deutsche Stefan Schumacher, der sich knapp vor Graves an die Spitze setze. Der Ex-Radprofi mit seiner unrühmlichen Dopingvergangenheit fuhr die 180 Radkilometer in 4:40:42 Stunden und setzte damit einen neuen Radrekord. Hinter dem Duo wechselte Guilloux mit einer guten Minute Rückstand in den Marathon, gefolgt von McNeice (+3:05 min) und dem Österreicher Maximilian Hammerle (+6:39 min).

Auf der ersten der vier deutlich kupierten Laufrunden setzte sich nun Guilloux schnell an die Spitze und sowohl Schumacher und Graves fielen bald deutlich ab. An der Halbmarathonmarke führte der 30-jährige Franzose bereits mit sieben Minuten Vorsprung vor Schumacher, dem nun schon Hammerle im Nacken saß. Immer näher schob sich dahinter mit flinken Schritten auch der Kölner Fabian Rahn an die Podiumsplätze heran.  

 

Rahn pirscht sich ans Podium heran  

 

An der Spitze war der erste Ironman-Sieg der Karriere für Arnaud Guilloux in der neuen Streckenrekordzeit von 8:48:06 Stunden nun nur noch Formsache. Mit fast zehn Minuten Rückstand folgte Maximilian Hammerle (8:57:58) auf Rang zwei. Dahinter kam es an der 40 km-Marke zum innerdeutschen Positionswechsel. Fabian Rahn schob sich mit einem 2:53:02 Stunden-Marathon noch an Schumacher vorbei auf Rang drei nach vorne. Schumacher, der in vier Wochen auch beim Ironman Hawaii an der Startlinie stehen wird, wurde Vierter vor Dylan McNeice und Joe Skipper.

 

Spannender Zweikampf zwischen Mitchell und Genet

 

Bei den Frauen gab es mit der Britin Simone Mitchell ebenfalls einen Ironman-Premierensieg in neuer Rekordzeit.  Zusammen mit der Französin Manon Genet setzte sie sich auf dem Rad bald von Rest des Feldes ab. Mit einer halben Minute Vorsprung eröffnete Mitchell nach 180 gefahrenen Radkilometern die Marathonentscheidung. Laura Siddall lag als Dritte bereits sechs Minuten zurück, Lucy Gossage folgte mit 15 min Abstand.

Genet startete offensiv in den Marathon, setzte sich so noch in der ersten Laufrunde vor Mitchell an die Spitze und hatte zur Halbzeit nach 21 Kilometern fast zwei Minuten Vorsprung heraus gelaufen.

Von nun an sollte Genets Vorsprung wieder zusammen schmelzen. Als es in die letzte Laufrunde ging, lagen die Französin und die Britin wieder gleichauf. Allerdings nur kurzzeitig, denn Genet hatte nun nichts mehr zum Dagegenhalten. Mitchell, im Vorjahr als Agegrouperin bereits Gesamtzweite beim Ironman Lanzarote, lief bis ins Ziel noch über zehn Minuten Vorsprung heraus und durfte sich nach 9:41:52 Stunden gebührend feiern lassen. Genet (9:52:28) wurde Zweite vor Laura Siddall (9:59:36).