Nass und saukalt: Challenge Walchsee und Tristar Rorschach litten unter dem Wetter

von tri2b.com | 03.09.2017 um 15:53
Der teils sintflutartige Regen und die damit einhergehenden niedrigen Temperaturen entlang der Alpennordseite trafen die Rennen der Challenge Walchsee-Kaiserwinkl und des Tristar Rorschach besonders hart. Am Tiroler Walchsee musste das Rennen verkürzt werden, in Rorschach gab es nach einem Erdrutsch eine Streckenänderung.

 

Challenge Walchsee-Kaiserwinkl  - Steger entthront Molinari

 

Frühtemperaturen von klar unter 10 Grad, verbunden mit Dauerregen und ebenfalls kühlen Wassertemperaturen zwangen die Organisatoren zu einer Streckenkürzung. So wurde die Schwimmstrecke im Walchsee von 1.900 auf 1.500 Meter verkürzt. Beim Radfahren wurde die bei Nässe gefährliche Abfahrt bei Rettenschöss herausgenommen, so dass am Ende 68 anstatt 90 Radkilometer zu absolvieren waren. 

Das Wetter forderte so einige Opfer. Viele Teilnehmer zogen ihren Start zurück, oder gaben das Rennen vorzeitig auf. Unbeeindruckt davon machte sich an der Spitze Giulio Molinari auf, seinen vierten Sieg am Walchsee einzufahren. Nach dem Radfahren lag der Italiener auch wieder an der Spitze, allerdings dicht verfolgt von seine Konkurrenten. Molinari hatte dann nicht den allerbesten Tag in den Laufschuhen und so war der Weg frei für den Vorjahresdritten Thomas Steger, der in 3:21:57 Stunden seinen ersten Sieg am Walchsee perfekt machte. Molinari (3:22:57) wurde Zweiter, der Neuseeländer Mike Phillips (3:23:59) Dritter. Florian Angert, im Vorjahr an gleicher Stelle EM-Zweiter, wurde knapp geschlagen Vierter.  Tim Meyer war auf Rang fünf der zweitbeste Deutsche. 

Bei den Frauen kam die Britin Laura Siddall am besten mit den widrigen Witterungsbedingungen zurecht. Auf den vier Laufrunden um den Walchsee ließ sie ihren Konkurrentinnen keine Chance und lief mit Laufbestzeit nach 3:45:21 Stunden zum Sieg. Daniela Sämmler (3:48:36) wurde Zweite vor der Italienerin Margie Santamaria (3:49:18), die das Rennen beim Schwimmen und zum Beginn des Radfahrens angeführt hatte. Hinter Marta Bernardi aus Italien kam Lena Berlinger auf Rang fünf ins Ziel. 

 

Tristar Rorschach - Ire McCrystal schlägt Schildknecht, Cancellaras Triathlon-Debüt

 

Beim TriStar Triathlon in Rorschach hat sich der Ire Bryan McCrystal  (3:57:36) vor  Ronnie Schildknecht (3:58:52) aus der Schweiz den Tagessieg auf der Langdistanz 111 (1 km Schwimmen, 100 km Radfahren, 10 km Laufen) gesichert. Es war ein beinhartes Rennen, geprägt von viel Regen und unglaublicher Kälte. Die Wassertemperatur des Bodensee mit rund 21°C war mit Abstand der wärmste Teil für alle Athleten. 

Die bereits aufgrund der Topographie harte Radstrecke verwandelte sich für die teils leicht bekleideten Triathleten in eine Kälteschlacht. Mit dem zusätzlich starken Regen sahen sich frühmorgens zahlreiche Topsportler gezwungen das Rennen frühzeitig zu beenden, so auch der in der Spitzengruppe fahrende Johannes Moldan.  „Es war das wohl härteste Rennen meiner Karriere. Beim Laufen ging überhaupt nichts mehr, ich hatte Füße wie Steine“, sagte Schildknecht später. Er verlor in der Endabrechnung auf Sieger McCrystal 1:16 Minuten. Der Tagessieg bei den Frauen ging an die Schweizerin Barbara Bracher (4:44:54). Ab Mittag und gerade rechtzeitig für den Zieleinlauf der kürzeren 55,5 Distanz schaute plötzlich die Sonne raus. In einem packenden Finish entschied hier Michel Stalder das Rennen mit 8 Sekunden Vorsprung auf Nando Baumann in 2:04.14 Stunden für sich. Bei den Frauen geht der Sieg an Sandrine Benz, welche die nächste Verfolgerin um rund acht Minuten distanzieren konnte.           

Keine 20 Minuten nach dem Sieger traf auch Fabian Cancellara im Ziel ein. Der zweifache Zeitfahr-Olympiasieger feierte eine beeindruckende Premiere im Triathlon und beendete das Rennen auf Rang 14. Bereits vor dem Start mussten die Organisatoren Plan B anwenden. Die starken Regenfälle in der Ostschweiz in den letzten 48 Stunden sorgten für einen Bergrutsch auf der ursprünglichen Radstrecke, so dass in Zusammenarbeit mit der Polizei eine Umfahrung eingebaut werden musste.