WTS Edmonton: Justus und Zipf mit bestem WM-Saisonergebnis

von tri2b.com | 05.09.2016 um 10:54
Steffen Justus und Jonathan Zipf haben beim achten Rennen der ITU World Triathlon Series in Edmonton für die besten Saisonergebnisse der Männer der Deutschen Triathlon-Union gesorgt. Beim überlegenen Sieg des Olympia-Silbermedaillengewinners Jonathan Brownlee (GBR) lief Justus auf den sechsten Platz, Zipf wurde wenige Sekunden dahinter Achter. Auch Lasse Lührs zeigte in seinem zweiten WTS-Rennen eine beachtliche Leistung und erreichte das Ziel auf dem 16. Platz. Unter ihren Erwartungen blieben dagegen Hanna Philippin und Anja Knapp, die im Rennen der Frauen als 22. und 27. ins Ziel kamen.

Justus, Zipf und Lührs überzeugend


Bereits beim Schwimmen deutete sich an, dass sich das DTU-Trio bei herbstlichen Bedingungen im Norden Kanadas viel vorgenommen hatte. Zipf (8:44 Minuten) und Justus (8:45) gelang der Sprung in eine große Gruppe, die fortan versuchte, ein Ausreißertrio um Jonathan Brownlee und Richard Varga (SVK), den schnellsten Schwimmer des Tages, einzuholen. Lührs schloss später ebenfalls zum Hauptfeld auf. An die drei Führenden kam die mehr als 30-köpfige Verfolgergruppe aber nicht heran. Dennoch befanden sich die drei Deutschen beim zweiten Wechsel in einer sehr guten Ausgangsposition, nämlich nur etwa zehn Sekunden hinter dem späteren Sieger Brownlee. Justus gelang der beste Wechsel, sodass sich der Vize-Weltmeister von 2010 als einer der ersten Verfolger Brownlees einreihte. Am Ende belohnte sich der 34-Jährige als Sechster (52:14 Minuten) mit seinem besten WTS-Ergebnis seit drei Jahren. Zipf verbesserte seinen zehnten Rang von Hamburg um zwei Positionen (52:21 Minuten), Lührs sammelte als 16. (52:39 Minuten) viel Selbstvertrauen für die U23-Weltmeisterschaften am 15. und 16. September auf Cozumel (Mexico). Entsprechend zufrieden äußerte sich Reinhold Häußlein, DTU-Vizepräsident Leistungssport: „Das waren solide Leistungen, die letztendlich zu den besten Ergebnissen des ganzen Jahres geführt haben.“ Franz Löschke beendete das Rennen nach 54:15 Minuten auf dem 38. Rang.

Der Sieg ging an Jonathan Brownlee. Der Engländer war in Edmonton nicht aufzuhalten und verwies nach 51:39 Minuten Mario Mola aus Spanien (51:56) und Richard Murray aus Spanien (52:01) auf die Plätze zwei und drei. In der WM-Gesamtwertung bleibt Mola mit 3.940 Punkten an der Spitze. Brownlee verbesserte sich mit seinem Sieg auf den zweiten Platz (3.705) vor Fernando Alarza aus Spanien (3.443). Steffen Justus machte acht Ränge gut und ist jetzt 20. mit 1.647 Punkten. Auf den Rängen 23 und 28 folgen Jonathan Zipf (1.438) und Gregor Buchholz (1.306).

Philippin und Knapp enttäuscht


Im Rennen der Frauen schwammen Knapp (9:26 Minuten) und Philippin (9:42 Minunten) zwar solide, für die erste Radgruppe reichte das bei einer Lufttemperatur um zehn Grad aber nicht. Im Laufe des Radrennens büßten sie gemeinsam mit ihren etwa 25 Begleiterinnen noch etwas Zeit auf die neunköpfige Spitzengruppe um die in der WM-Wertung führende Flora Duffy von den Bermudas ein. Knapp 30 Sekunden waren es nach den 20 technisch anspruchsvollen Radkilometern im Hawrelak Park von Edmonton. Die beiden Deutschen wechselten dennoch auf den Plätzen 12 (Knapp) und 17 (Philippin) in die Laufschuhe – und lagen damit zumindest in Schlagdistanz zu den angepeilten Top Ten. Auf der Laufstrecke konnten dann aber weder Knapp noch Philippin das hohe Tempo der schnellsten Frauen mitgehen. Beim Überraschungssieg der US-Amerikanerin Summer Cook (56:48 Minuten) vor den beiden Amerikanerinnen Srah True und Katie Zaferes reichte es für Hanna Philippin im 20. WTS-Rennen ihrer Karriere zu Rang 22. (58:28 Minuten), Anja Knapp landete 20 Sekunden dahinter auf dem 27. Platz. Wie allen anderen Athletinnen machte die Kälte auch den beiden Deutschen zu schaffen. „Ich habe trotzdem alles gegeben und versucht, das Rennen so gut wie möglich zu beenden. Leider bin ich weit unter meinen Möglichkeiten und Erwartungen geblieben“, sagte Philippin nach dem Rennen. Das Fazit von Anja Knapp: „Die schweren Bedingungen hatten heute alle. Allerdings kommen einige damit besser klar als andere – und zu denen habe ich leider nicht gehört.“

Mit ihrem vierten Platz in Edmonton verteidigte Flora Duffy die Führung in der Gesamtwertung. Duffy führt mit 3.491 Punkten vor Olympiasiegerin Gwen Jorgensen aus den USA (3.325) und der Britin Jodie Stimpson (3.146). Als beste deutsche Athletinnen nehmen Laura Lindemann (1.157 Punkte) und Hanna Philippin (1.155) die Ränge 28 und 29 ein.

Nach den Stationen Abu Dhabi (VAE), Gold Coast (AUS), Kapstadt (RSA), Yokohama (JPN), Leeds (GBR), Stockholm (SWE), Hamburg (GER) und Edmonton (CAN) steht am 17./18. September das Grand Final der ITU World Triathlon Series auf dem Programm. Zugleich werden in zwei Wochen die Weltmeistertitel der Junioren und U23-Klasse vergeben. Dann sind unter anderem für die DTU dabei: die zweifache Juniorenweltmeisterin und Olympiateilnehmerin von Rio, Laura Lindemann.