WTS: Letzte Chance in Yokohama

von tri2b.com | 12.05.2016 um 12:06
Es ist die letzte Chance für ein Ticket zu den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Selten war ein Rennen der ITU World Triathlon Series in Yokohama für deutsche Athleten so wichtig. Platzierungen unter den besten Acht sind gefordert, die bisherigen Chancen ließen die Athleten der Deutschen Triathlon-Union (DTU) verstreichen. Am Samstag aber gilt es.

Anne Haug kann nach ihrem vierten Platz in Kapstadt in Ruhe für Rio planen. Zwei Plätze sind noch zu vergeben, darum kämpfen am Samstag fünf Athletinnen der DTU: Hanna Philippin, Anja Knapp, Sophia Saller, Laura Lindemann und Rebecca Robisch wollen diese letzte Chance nutzen. Dass jede Frau aus diesem Quintett das Potenzial hat, unter die besten Acht zu laufen, hat jede Einzelne bereits bei unterschiedlichen Rennen bewiesen. Nur eben nicht in den Wettkämpfen, in denen es darauf ankam. Es hakte, oft war es nur reine Kopfsache, immer wieder betete DTU-Cheftrainer Ralf Ebli herunter, wie gut die Verfassung jedes einzelnen Athleten sei.

Nun kommt es in Yokohama darauf an. Auf die Taktik, wie verlaufen das Schwimmen und das Radfahren, jedes kleinste Detail wird eine Rolle spielen. Vielleicht gibt der vierte Platz Anne Haugs zusätzlichen Auftrieb. In Yokohama lassen einige Topathletinnen, darunter die in der WM-Wertung führende Flora Duffy von Bermudas sowie die beiden Britinnen Jodie Stimpson und Helen Jenkins das Rennen aus, ein Selbstläufer wird deshalb aber nicht. Gwen Jorgensen führt eine starke amerikanische Fraktion an, aus Australien kommen Ashleigh Gentle und Emma Moffatt. 

Die Situation bei den deutschen Männern ist nicht viel anders. Mit einer Ausnahme: Noch keiner der DTU-Athleten hat seinen Startplatz für die Olympischen Spiele sicher. Zwei sind zu vergeben. Die Bewerber sind: Steffen Justus, Gregor Buchholz, Justus Nieschlag und Franz Löschke. Allesamt sind die Aussichten gar nicht mal so schlecht. Wenn alles passt. Auch hier betonte Ralf Ebli in den vergangenen Wochen immer wieder die Leistungen und Werte im Training. Die müssen in Yokohama umgesetzt und auf den Asphalt gebracht werden. „Es ist natürlich eine schwierige Ausgangssituation für uns, nachdem die Ergebnisse aus diversen Gründen in der Saison 2016 noch nicht zufriedenstellend waren“, sagt Bundestrainer Dan Lorang. „Eine Top-Acht ist bis dato auf dem Papier für viele unserer Athleten in weite Ferne gerückt, aber es ist das Ziel, am Samstag die beste Saisonleistung abzurufen. Ich bin mir sicher, dass, wenn uns das gelingt, eine Top-Acht auch im Portfolio von dem ein oder anderen Athleten sein kann.“

Und was die Konkurrenz angeht: Ein paar aus der absoluten Weltspitze fehlen in Japan. Mit dabei ist aber das spanische Trio um den WM-Spitzenreiter Mario Mola, der auch Fernando Alarza und Vicente Hernandez an seiner Seite weiß.

Start des Frauenrennen ist 3:06 Uhr deutscher Sommerzeit, die Männer werden um 6:06 Uhr im Yamashita Park auf die Reise geschickt.