Zwischenstand: Kona-Proranking und Profipreisgelder

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 13.07.2018 um 17:50
Mit dem Ironman in Frankfurt und der Challenge Roth ist das erste Halbjahr der Triathlon-Saison absolviert. Ein Zeitpunkt, der lohnt, einmal auf das Preisgeld-Ranking der Pros zu blicken und ebenso auf den Stand im Kona-Proranking. Denn die Punktejagd für die Ironman Hawaii-Profistartplätze geht nun in ihre entscheidende Phase.

 

Kona Proranking - aktuell sind sieben deutsche Pros in Kona dabei

 

Noch bis zum 19. August läuft das diesjährige Kona-Proranking,  bei dem am Ende die 50 Männer- und 35 Frauen-Profistartplätze für den Ironman Hawaii am 13. Oktober 2018 vergeben werden. Bereits zum Stichtag 29. Juli  werden dabei die ersten 40 Männer- und 28 Frauenplätze vergeben. (Die seit dem Jahr 2011 durchgeführte Punktejagd ist anschließend übrigens Geschichte, die WTC kehrt bei den Profis dann wieder zu einer eventbasierten Slotvergabe zurück.)

Aktuell sieht es für die deutschsprachigen Kona-Aspiranten wie folgt aus.  Patrick Lange, der mit 12.030 Punkte das Kona-Proranking anführt, Sebastian Kienle (3./11.080) und Jan Frodeno (15./5.735) sind mit ihren absolvierten Ironman-Rennen und der Fünfjahres-Siegerregel qualifiziert.  Fest mit Kona planen können auch Maurice Clavel (21./5.095) und Andi Dreitz (29./3.975). Auf Rang 30 rangiert derzeit Boris Stein (3.920), dem allerdings noch ein Ironman-Finish im diesjährigen Quali-Zyklus fehlt. Nach seinem folgenschweren Radsturz im Vorfeld des Ironman Nizza wurde eine Fraktur im Hüftbereich diagnostiziert. Stein muss deshalb aktuell noch komplett mit dem Training aussetzen. Bei einem guten Heilungsverlauf plant der Eitelborner evtl. einen Start beim Ironman Kopenhagen am 19. August. Mit einem Finish könnte Stein dann noch in letzter Minute auf den Kona-Zug aufspringen.  Noch in Kona-Reichweite sind derzeit der Leipziger Christian Kramer (61./2.675) und Johann Ackermann (75./1.905) aus Köln platziert. Andreas Böcherer (94./1.390), der letzten Sonntag beim Ironman Frankfurt frühzeitig ausgestiegen war, würde nach derzeitigem Stand einen Sieg bei einem der noch ausstehenden Ironman-Konkurrenzen benötigen.  Der Freiburger hat sich aktuell aber noch nicht zu seiner weiteren Saisonplanung geäußert.

Bei den deutschen Irongirls sieht es wie folgt aus. Mareen Hufe (10./6.475) ist qualifiziert. Anne Haug liegt nach ihrer Frankfurter Ironman-Premiere mit 4.480 Punkten auf Rang 30. Dieses Punktepolster sollte im Normalfall reichen. Im Vorjahr wurde am Ende bis Rang 41 und 3.910 Punkten nachgerückt. Katja Konschak (36./3.555) aus Nordhausen hat ebenfalls Chancen auf eine weitere Hawaii-Teilnahme.  Laura Philipp (46./3.180), die verletzungsbedingt auf ihre Langdistanz-Premiere in Frankfurt verzichtete,  könnte sich mit einem guten Ergebnis in einem der verbleibenden Ironman-Rennen ebenfalls noch qualifizieren. Gleiches gilt für Daniela Sämmler. Die Challenge Roth-Siegerin und deutsche Langdistanz-Rekordhalterin tritt am 29. Juli in Hamburg zur Titelverteidigung an. Gelingt ihr das, dann wäre auch die Tür nach Hawaii wieder ganz weit offen.

In der Schweiz kann Ruedi Wild (28./3.995) fest mit der Ironman-WM planen.  Jan Van Berkel liegt aktuell mit 3.390 Punkten auf Position 45. Philipp Koutny (48./3.390) ist nach seinem sechsten Platz beim Ironman Frankfurt (3.325) ebenfalls chancenreich platziert. Ronnie Schildknecht (3.005) liegt aktuell nur auf Rang 55, dürfte aber wohl unter normalen Umständen in seinem Züricher Ironman-Wohnzimmer Ende Juli alles klar machen für eine weitere Ironman Hawaii-Teilnahme.  Daniela Ryf steht bei den Frauen mit 16.085 Punkten auf der Leader-Position im Proranking und hat in Frankfurt ihren Kona-Slot nun auch endgültig validiert. Ryf könnte allerdings diesmal ganz allein die eidgenössischen Farben im Profeld der Frauen auf Big Island vertreten, denn aktuell ist die nächstbeste Schweizerin Martina Kunz nur auf Rang 62. (2.330) platziert. Aus Österreich hat Michael Weiss (18./5.435) sicher das Kona-Ticket in der Tasche. Gleiches gilt für Lisa Hütthaler (28./4.680).

>>Zum Kona-Proranking der Männer ...

>>Zum Kona-Proranking der Frauen ...

 

Preisgeld-Ranking

 

Nach der Saisonhalbzeit sieht es in den Portemonnaies laut dem von der Challenge Family geführten Ranking wie folgt aus. Der Kanadier Lionel Sanders führt mit 70.000 $ ganz knapp vor Sebastian Kienle (69.338 $) und dem spanischen Kurzdistanzler Mario Mola (48.000 $). Jan Frodeno ist Vierter (45.000 $) vor dem US-Amerikaner Matt Hanson (40.000 $). Patrick Lange liegt hier aktuell nur auf Rang 39 mit 12.485 verdienten Preisgeld-Bucks.

Bei den Frauen ist derzeit die Britin Lucy Charles  (85.000 $) die unangefochtene Preisgeld-Königin. Dahinter folgen Melissa Hauschildt (AUS/50.000 $), Daniela Sämmler (48.838 $), Anne Haug (37.500 $) und Laura Siddall (GBR/ 36.646). Erst auf Rang sechs liegt mit Flora Duffy (36.000 $) die erste Athletin aus der World Triathlon Series. Allerdings kann die schnelle Frau von den Bermudas schon am Samstag beim Gastspiel in Hamburg hier einen Sprung nach vorne machen.

>>Zum Preisgeld-Ranking der Challenge Family ...