21. Allgäu Triathlon Immenstadt: Siege für Kohl und Leising

von H. Eggebrecht für tri2b.com für tri2b.com | 20.07.2003 um 13:09
Frederic Kohl aus Österreich und die Augsburgerin Christine Leising siegten in Immenstadt. Bericht und <b><i>Steve Handwerker-Fotoimpressionen</i></b> von der 21. Ausgabe des Allgäu-Klassikers ...

Frederic Kohl aus Österreich und die Augsburgerin Christine Leising haben den 21. Internationalen Allgäu Triathlon gewonnen. Auch ohne die Vergabe Deutscher Titel konnte Organisator German Altenried 579 Finisher im Ziel seines Klassikers begrüßenzur Steve Handwerker FotogalerieEine wahre Hitzeschlacht erlebten die Teilnehmer der 21. Auflage des Internationalen Allgäu Triathlon. Lediglich der Schwimmauftakt im Großen Alpsee fand bei 22 Grad Celsius noch unter „wohltemperierten“ Bedingungen statt. Als Erste erreichte die Schweizerin Jessy Müller nach 28:36 Minuten das Ufer, gefolgt von Stefanie Seib (Tri Team Eberbach) und der zum Favoritenkreis zählenden Ulrike Blank vom LC Bingen. Traditionell starten in Immenstadt die Damen ausgeklügelte 34 Minuten vor den Herren und kämpfen mit ihnen gemeinsam um den Tagessieg.Frederic Kohl gleich ganz vornBei den Herren übernahm vom Start weg der Vorjahresvierte Frederic Kohl (Raika Norz Tri Telfs) mit der tagesbesten Schwimmzeit (25:00 Minuten) das Zepter. Dahinter folgten zunächst der Italiener Roberto Vanzetta (25:26) und der Schweizer Patrick Jaberg (26:26).Lucia Kühner muss in den Bergen kämpfenDerweil führte die Allgäu Siegern von 1999 Ulrike Blank das Feld der Damen auf dem Rad an. Doch dahinter machte Christine Leising, mit gehörigem Rückstand dem Alpsee entstiegen, mächtig Druck und schob sich vor auf Rang zwei. Die ebenfalls zu den Favoritinnen zählende Lehnsahnerin Lucia Kühner, vor einem Monat auf Rang vier beim Ironman France, konnte auf dem Rad das Tempo der Schnellsten nicht mitgehen. „Bei der Besichtigung der Radstrecke musste ich an einem Berg sogar absteigen. Für das Rennen habe ich dann noch die Übersetzung verändert, trotzdem haben mich die Berge ganz schön geschlaucht“, sollte die am Ende viertplazierte Medizinerin später berichten.Bergkönig Kohl war schneller als die Polizei erlaubtDie Überlegenheit, mit der Kohl das Regiment auf der 92 Kilometer langen und mit über 1200 Höhenmetern sehr bergigen Radstrecke führte, war beeindruckend. Bei der zweiten Durchfahrt am Immenstädter Kalvarienberg, dem Stimmungsnest mit Tour de France Atmosphäre, hatte der radstarke Österreicher schon gut 5 Minuten auf seine Verfolger um den Kölner Daniel Kezele und den Schweizer Urs Walter herausgefahren. Auch die Bergsprintwertung ging an ihn – zwischenzeitlich überholte der 25-Jährige sogar das Führungsfahrzeit der Polizei. Mit 2:35 Std. fuhr der Vierte der diesjährigen österreichischen Staatsmeisterschaft die mit Abstand beste Radzeit. Damit hatte er beim Wechsel zum Lauf im Auwald Sportstadion auch schon die 34 Minuten Startrückstand zur Spitzenreiterin der Damen, Ulrike Blank aufgeholt. Der Sieg von Kohl, der im Mai bei der ITU-Lang WM auf Ibiza Rang 16 belegen konnte, war spätestens jetzt nur noch Formsache.Leising lief „wie von selbst“Dramatik dagegen im Damenrennen. Ulrike Blank führte beim zweiten Wechsel zwar weiterhin, doch sie hatte nur gut eine Minute Vorsprung auf die 20 Laufkilometer entlang der Iller gerettet. Ihre Verfolgerin Christine Leising, die in diesem Jahr ihr Trainingspensum zugunsten der Qualität reduziert hat, schloss schon nach wenigen Kilometern zu Blank auf. Die 36jährige Ausburgerin lief mit 1:27:33 Std. den besten Split aller Frauen und siegte in 5:05:30 Std. – satte sechs Minuten Vorsprung vor Ulrike Blank.„Mit einem Sieg habe ich wirklich nicht gerechnet, ganz sicher war ich mir erst kurz vor der Ziellinie. Aber wenn man erst mal vorne ist, läuft es fast von selbst“, meinte die überraschte Christine Leising gegenüber tri2b.com. Hinter Blank auf Rang drei folgte in 5:14:26 Std. die Belgierin Inge von den Broeck. Kohl mit großem VorsprungDer Gesamtsieger von Immenstadt aber heißt Frederic Kohl: Er lag nach 4:24:36 Std. fast sieben Minuten vor Frauensiegerin Leising. Dahinter, aber noch vor Ulrike Blank, die beiden Schweizer Urs Walter (Tristar Schaffhausen) und Koni Schelbert (Triathlon Club Hegiswil), die sich mit schnellen Läuferbeinen in 4:33:51 Std. respektive 4:34:12 Std. die freien Podestplätze der Männerwertung sicherten. Der nach dem Radfahren noch zweitplazierte Daniel Kezele verlor auf der Laufstrecke deutlich an Boden und erreichte am Ende Rang sechs.EM Bewerber ImmenstadtSchon im nächsten Jahr könnten im Immenstadt wieder die ganz großen Namen auftauchen. Wie im Rahmen der Veranstaltung bekannt wurde, haben sich die Oberallgäuer für die EM im Jahr 2004 beworben.
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