Inferno-Siege an van Berkel und Eggenschwiler, Tölzer Kirmeier Zweiter

von tri2b.com | 20.08.2022 um 20:21
Jan van Berkel und Petra Eggenschwiler sorgten für einen Schweizer Doppelerfolg beim legendären Inferno Triathlon. Eggenschwiler aus Oberdorf bei Solothurn siegte zum dritten Mal in Folge, obwohl sie unterwegs mit Rückenbeschwerden zu kämpfen hatte und wegen einer noch nicht vollkommen verheilten Fussverletzung auf der Schlussetappe viel gehen musste. Maximilian Kirmeier vom WSV Bad Tölz erkämpft sich mit knapp sechs Minuten Rückstand den zweiten Platz bei den Herren. Als Dritter schaffte es Urs Müller mit 12 Minuten Rückstand auf das begehrte Inferno-Podest. Bei den Damen überquerten Alexandra Zürcher und Anna Eberhardt-Halasz als Zweite und Dritte die Ziellinie auf dem Schilthorn.

Jan van Berkel, vor kurzem zum zweiten Mal frischgebackener Vater, überquerte die Ziellinie auf dem Schilthorn nach 9:09:35 Stunden. Er stieg bereits nach 45 Minuten in Oberhofen als Erster aus dem Wasser des Thunersees und wurde seiner Favoritenrolle von Anfang an gerecht. Auf der Rennradstrecke büsste er zwar etwas Zeit ein und wurde zwischenzeitlich vom ehemaligen Elite-Radfahrer, Gabriel Chavanne, überholt. „In neun Stunden könne, wie im normalen Alltag auch, nicht immer alles reibungslos laufen“ meinte van Berkel im Ziel. „Er habe im Hinblick auf den Ironman Hawaii nicht die optimale Ausrüstung für dieses Rennen gehabt. So haben ihm zum Beispiel auf dem Rennrad einige Gänge gefehlt. Auf dem MTB hatte er kurz nach der Kleinen Scheidegg einen platten Hinterreifen zu beklagen und natürlich kein Flickzeug dabeigehabt. Es habe aber trotzdem gerade noch in die Wechselzone nach Stechelberg gereicht“. ließ van Berkel mit einem Schmunzeln verlauten.

Das Rennen sei „wie immer ein Mega-Erlebnis gewesen. Er sehe es als unglaubliches Privileg, gesund und fit in einer solch wunderschönen Bergwelt einen so einzigartigen Ausdaueranlass absolvieren zu dürfen“, so van Berkel weiter.

 

Rang zwei für den Tölzer Maxi Kirmeier

 

Als zweiter Einzelstarter erreichte, der aus Bad Tölz stammende Maximilian Kirmeier, mit einem Rückstand von 5.57 min das Ziel auf dem Schilthorn. „Er sei rundum zufrieden mit seiner Leistung. Es habe alles super funktioniert und er hätte es nicht besser machen können“ meinte ein durchaus glücklicher und zufriedener Kirmeier. Dritter wurde der Schweizer Urs Müller vom Team Koach aus Stallikon. Er absolvierte die gesamte Strecke in 9:22:03 Stunden. Müller war, wie die meisten Athleten und Athletinnen froh, dass das Wetter „gehalten“ habe. „Der Thunersee sei zwar etwas wellig, dafür schön angenehm warm gewesen. Ihm sei mehrmals Wasser in die Brille gelaufen, weshalb er sich nicht so gut orientieren konnte. Die beiden Radstrecken haben jedoch riesig Spaß gemacht und beim Laufen habe er bis Mürren eine super Pace laufen können.“
 

Ohne Lauftraining aufs Schilthorn

 

Mit 10:23:08 Stunden blieb Petra Eggenschwiler klar hinter ihrer persönlichen Bestleistung des Vorjahrs. Sie fühle sich absolut KO, aber sensationell und einfach unbeschreiblich glücklich hier oben auf dem Schilthorn als erste Frau die Ziellinie überquert zu haben,“ meinte Petra Eggenschwiler müde aber glücklich im nebligen Ziel auf 2‘971 m ü. M. „Beim Schwimmen habe Sie Mühe mit den Wellen gehabt und auf dem Rennrad plagten sie zum ersten Mal überhaupt, Rückenschmerzen, welche Sie auch auf dem Bike begleitet haben.“ „Auf der nassen Abfahrt mit dem Mountainbike habe sie versucht möglichst vorsichtig zu fahren. Beim abschließenden Lauf wollte sie möglichst schmerzfrei ins Ziel kommen und musste deshalb den letzten Teil ab Mürren mehrheitlich marschieren.“ Konnte sie doch wegen einer Fußverletzung, seit Mai praktisch keine Lauftrainings mehr absolvieren.

Mit nur knapp etwas mehr als drei Minuten Rückstand überquerte die letztjährige Drittplatzierte, Alexandra Zürcher aus Oey, die Ziellinie in diesem Jahr als Zweite der Single Damen. Dritte wurde mit einem Rückstand von 45 Minuten die in der Schweiz wohnhafte, aus Ungarn stammende Anna Eberhardt-Halasz.

 

Durchwegs glückliche Gesichter

 

„Organisatorisch ein sehr erfolgreicher Anlass, soweit er es mitbekommen habe.“ meinte OK-Präsident Kaspar Grünig. „Keine schweren Unfälle, was nicht selbstverständlich ist bei so nassen Straßen. Und einigermaßen Glück mit dem Wetter. Wenn es so wie am Freitag geregnet hätte, wäre es nicht so lustig gewesen. Und bei den Herren ein spannendes Rennen bis zum Schluss mit knappen Rückständen.“ Das OK durfte bei den insgesamt 931 inklusive des Halbmarathons gestarteten Athletinnen und Athleten auf sehr viele glückliche Gesichter bei den Zieleinläufen treffen und viele dankbare Rückmeldungen entgegennehmen. Auch wenn der Teilnehmerzuspruch seit Corona etwas kleiner und somit familiärer geworden ist, sind alle froh, wieder an solchen Anlässen teilnehmen zu können.