Ironman: Deutsche Männer dominieren beim 70.3 in Dresden, Svenja Thoes gewinnt in Cervia

von tri2b.com | 18.09.2022 um 12:04
Mit fünf deutschen Athleten auf den ersten fünf Plätzen ging die Premiere des Ironman 70.3 Dresden (1 km Schwimmen, 90 km Radfahren, 21,1 km Laufen) zu Ende. Franz Löschke sicherte sich dabei in 3:43:37 Stunden den Sieg vor Jonas Hoffmann und Leonhard Arnold. Bei den Frauen ließ Caroline Pohle als Zweite ebenfalls die einheimischen Fans jubeln. Der Sieg ging hier an die Estin Kaidi Kivioja (4:08:58). Beim Ironman Italy Emilia-Romagna feierte Svenja Thoes ihren zweiten Ironman-Sieg in der Saison 2022.

Die äußerst kühlen Witterungsbedingungen führten in Dresden zu einer Verkürzung der Schwimmstrecke. Knapp 1000 Meter waren im Alberthafen zurückzulegen und so führte der Brite Joshua Lewis nach bereits 10:07 min eine 15-köpfige Spitzengruppe an, die innerhalb von 50 Sekunden die erste Wechselzone erreichte. Bereits auf der ersten der zwei Radrunden selektierte sich das Feld. Zur Halbzeit führte der Franzose Antony Costes eine auf sieben Athleten geschrumpfte Spitzengruppe an, in der auch noch der britische Schwimmleader und ein deutsches Quintett mit Franz Löschke, Jesse Hinrichs, Silas Kohn, Jonas Hoffmann und Fabian Reuter vertreten war. Bis ins Radziel ging die Selektion dann weiter. Hinrichs kam als alleiniger Leader in der T2 an, gefolgt von Löschke (+0:24 min) und Hoffmann und Kohn (+1:21). Der Rest der ehemaligen Spitzengruppe lag zwei und mehr Minuten zurück.

Franz Löschke beim Laufen überlegen

Bereits in der Wechselzone konnte sich Löschke dann an die Spitze setzen. Während Hinrichs zurückfiel, schob sich auch Hoffmann immer weiter nach vorne und war bald alleiniger Verfolger von Löschke. Der führende Potsdamer kontrollierte in der zweiten Hälfte des Halbmarathons seinen Vorsprung gekonnt und lief in 3:43:37 Stunden zum Premierensieg in Dresden. Jonas Hoffmann folgte als Zweiter (+1:19), vor Leonhard Arnold (+1:36), der mit der besten Laufzeit (1:10:34) überzeugte. Fabian Reuter und Jesse Hinrichs folgten auf den Rängen vier und fünf und sorgten so für einen deutschen Triathlon-Tag vor der Semperoper.

Duell um den Sieg zwischen Kaidi Kivioja und Caroline Pohle

Bei den Frauen war es die Leipzigerin Caroline Pohle, die das Feld nach dem Schwimmen anführte. Auf dem Rad bildet sich dann eine dreiköpfige Spitzengruppe, in der neben der Deutschen auch noch die spätere Siegerin Kaidi Kivioja aus Estland und die Britin Nikki Bartlett dabei waren. Das Trio blieb bis zum Radziel zusammen, während die Verfolgerinnen, u.a. mit Daniela Kleiser (+7:03 min) deutlich zurücklagen. Beim Laufen konnte Bartlett bald nicht mehr folgen und so bahnte sich ein Zweikampf um den Sieg an. Als es auf die letzten drei Kilometer ging hatte die Estin die größeren Kraftreserven und nahm Pohle noch gut 40 Sekunden ab. Nikki Bartlett lief sicher zu Rang drei, gefolgt von Daniela Kleiser und Laura Jansen auf den Rängen vier und fünf.

 

Ironman Italy Emilia Romagna: Svenja Thoes dominiert an der Adria

Beim Ironman Italy Emilia-Romagna konnten die Athletinnen und Athleten am Ende doch noch mit der Sonne um die Wette lachen. Zuvor hatte ein Unwetter für die Rennabsage am Samstag geführt. Die Behörden und die Organisatoren machten es möglich, dass die Langdistanz auf den Sonntag geschoben werden konnte, wo zudem die 70.3 und 5150-Konkurrenz angesetzt war.

Julie Derron die frühe Leaderin

Wie zu erwarten, spielte die Schweizerin Julie Derron beim Schwimmen ihre Stärke aus. Die Kurzdistanz-Europameisterin von 2021 startete als Führende auf die Radstrecke, wo sie aber ab der 100 km-Marke Gesellschaft bekam. Die beiden Deutschen Margrit Elfers und Svenja Thoes konnten aufschließen und sich bald auch an der jüngsten der drei Derron-Schwestern vorbeischieben. Auf dem Rest der fast komplett flachen 180 Radkilometer baute das deutsche Führungsduo dann den Vorsprung auf Derron bis auf sechs Minuten aus. Von den weiteren Deutschen lag vor allem Katharina Grohmann als Fünfte (+10:00 min) beim Wechsel in die Laufschuhe noch gut im Rennen. Die starken Läuferinnen Kristin Liepold und Joanne Ryter aus der Schweiz hatten 15 bzw. 16:30 min Rückstand auf die Spitze.

Auf der ersten der vier Laufrunden durch Cervia und entlang der Adriaküste schüttelte dann Thoes ihre deutsche Mitstreiterin schnell ab. Elfers konnte zunächst Rang zwei halten, bevor in der zweiten Laufrunde Derron auflief und vorbeizog. Die Schweizerin machte bei ihrem Langdistanz-Debüt nun auch Zeit auf Thoes gut. Zweieinhalb Minuten trennten die beiden noch, als es in die zweite Marathonhälfte ging.

Svenja Thoes läuft wie ein Uhrwerk

In der dritten Runde kam dann auch Derron zunehmend an ihre Grenzen. Sie verlor wieder Zeit auf Svenja Thoes, die ihrerseits weiter ihr Tempo halten konnte. Nach 8:37:22 Stunden durfte sich die Saarländerin über den zweiten Ironman-Sieg in der Saison 2022 freuen. Ende Juni hatte sie bereits den Ironman in Nizza gewonnen. Julie Derron (8:43:20) ließ sich den zweiten Platz bei ihrer Ironman-Premiere nicht mehr nehmen, auch wenn ihr ihre Landsfrau Joanna Ryter (8:45:13) noch gefährlich nahekam. Mit der besten Laufzeit (2:48:47) sicherte sie sich aber Rang drei.

Dahinter hatte Katharina Grohmann das beste Marathonfinale, die sich in 8:55:53 Rang vier sicherte. Kristin Liepold, die Ungarin Gabriela Zelinka und Margrit Elfers folgten mit ganz geringen Abständen auf den Plätzen fünf bis sieben.

Deutscher Gesamtsieger bei den Männer-Agegroups

Das Männerrennen wurde als reine Altersklassenkonkurrenz ausgetragen. Der deutsche Michael Wegricht (AG M25-29) legte in 8:11:41 Stunden die Tagesbestzeit vor, gefolgt vom Schweizer Benjamin Ueltschi (AG M30-34/8:13:01) und Herbert Enzinger (AG M25-29/8:15:26), ebenfalls aus Deutschland.