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Energy Lab-Feeling beim Nordschwarzwald Triathlon

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tri2b.com A|N Teamathlet Michael Wetzel hat sich nach sechs Jahren Pause wieder auf die -Langdistanz gewagt und war bei der Premiere des Nordschwarzwald Triathlon über 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42,2 km Laufen dabei. Hier ist sein Racereport.

Die offizielle Wassertemperatur der Nagoldtalsperre wurde erst eine halbe Stunde vor dem Start bekanntgegeben und mit 23,5 Grad gemessen. Obwohl der Neo damit erlaubt war, wurde aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben, dass jeder eine Restube-Boje (leihweise ausgegeben) mitnehmen musste. Es gab einen Massenstart aus dem knietiefen Wasser, aber bei dem überschaubaren Starterfeld war dies kein Problem und insgesamt war die spiegelglatte Talsperre super zum Schwimmen (auch wenn es mit Neo gegen Ende fast zu warm wurde). Leider waren insgesamt nur zwei Bojen gesetzt und die Orientierung damit nicht optimal (außerdem gab es dadurch auf beiden Runden beinahe einen Zusammenstoß mit einer entgegenkommenden Gruppe nach der Wende).

Schwimmen: Nach einer Stunde in der T1

Obwohl der Kurs damit also anders gesteckt war als auf dem ursprünglichen Plan, hat das laut meiner Uhr von der Distanz her ziemlich genau gepasst. Ich bin gut weggekommen, habe eine gute Gruppe erwischt, die zwei Runden mit kurzem Landgang gefühlt gut hinbekommen und auch die Zeit mit rund einer Stunde lag im Rahmen des erwartbaren Bereichs. Beim Ausstieg hat dann die Oberschenkelmuskulatur ohne ersichtlichen Grund schonmal kurz gezuckt, nach ein paar wackeligen Schritten war das aber wieder OK und sollte bis auf die letzte Laufrunde auch keine Rolle mehr spielen. 

 

Radstrecke: Zähe Anstiege und Highspeed-Feeling im Wechsel

 

Nach einem flotten Wechsel ging es aufs Rad und bei noch sehr angenehmen Temperaturen folgte die bis auf eine kleine Welle zum Einstieg abfallende Anfahrt nach Nagold. Ich bin auch da gut reingekommen und mit einem Schnitt von knapp über 42 km/h dann auf die erste volle Runde eingebogen, die dreimal zu fahren war. Diese zog sich mit einigen Anstiegen bis zum Wendepunkt relativ lange hin. Kurz darauf folgte dann aber die Hochgeschwindigkeitsabfahrt wieder ins Nagoldtal und dann noch leicht abfallend bis Nagold. Ich konnte zwar das Tempo dieser ersten Runde nicht ganz halten, bin aber insgesamt bei nach und nach steigenden Temperaturen auch auf dem Rad gut durchgekommen. Mein Garmin weist allerdings nur etwas mehr als 174 km, dafür aber 1.654 Hm Anstieg und 1.806 Hm Abfahrt aus (was etwas kürzer aber dafür mit mehr Höhenmetern als ausgeschrieben bedeuten würde). Die Radzeit von 4:48 Stunden relativiert sich damit etwas, ich bin damit aber trotzdem zufrieden und die Option auf ein Finish um die 9 Stunden war damit noch da.

Laufen: Energy Lab-Feeling im Nordschwarzwald

Anschließend bin ich wieder zügig durch die Wechselzone (diesmal im Stadtpark Kleb, direkt in Nagold) gekommen und auch gut in die ersten Laufkilometer gestartet. Die Beine waren aber doch schon etwas schwer und die Hitze mittlerweile deutlich spürbar. Zwar gab es außer an den beiden Wendepunkten noch eine zusätzliche Wasserstelle, die war aber nicht mittig platziert und so zog sich der nahezu schattenlose Lauf über 6 Runden auf der Bundesstraße entlang der Nagold raus ins Niemandsland ohne Zuschauer ziemlich in die Länge. Fast ein bisschen „Energy Lab Feeling“ 😉

Der Mann mit dem Hammer schlägt unerbittlich zu

Ich konnte mein Tempo auf der zweiten und dritten Runde dann früher als erhofft nicht ganz halten und musste noch einen kurzen Dixi-Stopp einlegen, ein Marathon im Bereich von etwa 3:10 Stunden wäre wohl aber immer noch möglich gewesen. Die vierte und fünfte Runde waren dann aber jeweils nochmals etwas langsamer und zum Ende der fünften Runde im Stadtpark deutete sich in meinen Oberschenkeln schon an, was früher oder später kommen musste. Trotz reduziertem Tempo zwang mich nach rund 1,5 km in der Schlussrunde ein Krampf im rechten Oberschenkel einen Dehnstopp einzulegen und spätestens ab da war es nur noch ein Kampf gegen mich selbst und ein mehrfacher Wechsel aus Krampf/Dehnen/Gehen/Joggen in unterschiedlicher Reihenfolge. Letztlich ist die Marathonzeit trotzdem noch einigermaßen im Rahmen, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob die Uhr durch das langsame Tempo einige Abschnitte nicht erfasst hat oder auch die Laufstrecke ca. 1 bis 1,5 km zu kurz war. Am Ende war ich jedenfalls froh, dass ich das Ziel noch erreicht habe und mit der Gesamtzeit von 9:18:10 Stunden und auch der Platzierung (7. Overall und 1. AK 40) kann ich super leben (auch wenn ich auf die Quälerei der letzten Laufrunde natürlich gerne verzichtet hätte).

Nachdem das nach Kona 2018 jetzt schon das zweite Rennen mit einem ziemlich ähnlichen Verlauf (und gleicher Problemstelle) war, muss ich mir entweder Gedanken machen, was ich ändern muss oder ob mein jetzt 23. Langdistanz-Finish nicht doch das endgültige Ende meiner Langdistanz-Karriere ist. Vielleicht sollte ich das aber auch künftig einfach langsamer angehen und mich nicht an alten Zeiten orientieren 😉

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