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Erste Natventure Trophy im Tiroler Oberland ein voller Erfolg

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Bei der ersten Natventure Trophy im Tiroler Oberland war Marc Pschebizin nicht zu schlagen. Andere erlebten ihre Überraschungen ...

„Ich hatte mich auf dem Weg zum ersten Gipfel verlaufen. Dann waren da plötzlich diese Kühe. Die sind mir doch tatsächlich nachgelaufen. Und zwar mit gesengtem Haupt.“ Das waren Gernot Mogys erste Worte, als er am Samstag spät nachts von der Bergrettung ins Tal begleitet wurde. Der Wiener Teilnehmer der Natventure Trophy Tirol durfte am eigenen Leibe erfahren, dass junge Stiere nachts „Eindringlinge“ durchaus verscheuchen. Da soll noch einer sagen, in den Alpen kann man keine wilden Tiere erleben.

Der Start zu diesem außergewöhnlichen Multisport-Rennen erfolgte schon viel früher. Um 9 Uhr begann die Natventure Trophy für die Teams aus Deutschland, Österreich und Polen auf dem Gelände des Sponsors H2O in Ried im Oberinntal. Von dort ging es auf einem Orientierungslauf erst einmal quer durch den Ort. Vier Punkte mussten die Teams finden, bevor sie zur nächsten Etappe weiter konnten. Hier teilte sich dann das Feld. Denn es gab Athleten für eine Langstrecke und für eine kürzere Variante.

Die Langstreckler fuhren mit den Mountainbikes in Richtung Anton-Renk-Hütte. Der dortige neue Klettersteig konnte zum Bedauern der Teilnehmer nicht integriert werden. „Wir hatten uns sehr auf dieses Highlight gefreut“, meinte Organisator Robert Pollhammer. Doch der Regen über Nacht hatte den ausgesetzten Steig zu rutschig gemacht. „Beim nächsten Mal klappt es“, war Pollhammer zuversichtlich. Doch ein anderes Spannungselement fiel dem feuchten Nass nicht zum Opfer. Die schwindelfreien Athleten wurden über eine 180 Meter hohe Felswand abgeseilt. „Das war der absolute Wahnsinn. Allein deshalb hat sich die Teilnahme schon gelohnt“, meinten die mutigen Sportler später dann auch einstimmig.

Für die Kurzstreckler ging es indes schon Schlag auf Schlag. Canyoning, mehrere kurze Mountainbike-Etappen, der faszinatour Waldseilpark bei Pfunds, spektakuläre Inn-Überquerungen mit Flying Fox und Netzen, ein leichterer Klettersteig, Schlauchkanadierfahren auf dem Inn und Inline Skating standen auf dem Programm. Langeweile kam da nicht auf. „Ein super Rennen. Spannend und mit viel Abwechslung“, freute sich das Vater-Tochter-Team aktiv laufen. Sie hatten die Teilnahme gewonnen und trotz des letzten Platzes in ihrer Kategorie den Spaß ihres Lebens.

Insgesamt 5:29 Stunden brauchte der Österreicher Harald Grill, der schnellste Einzelstarter der Kurzstrecke. Das waren 1.400 Höhenmeter und 65 Kilometer. In der gleichen Zeit kam das Zweier-Mixed-Team Montrail Leppin aus Deutschland ins Ziel. Platz drei in der Gesamtwertung ging damit nach 5:45 Stunden an Einzelstarter Rolf Johannes, ebenfalls Deutschland.


Pschebizin nicht zu stoppen
Bei der Langstrecke mit 110 Kilometern und 4.200 Höhenmetern sollte es für einige noch etwas länger dauern. Sie hatten die gleichen Spezialdisziplinen wie die Kurzstrecke. Doch galt es längere Mountainbike-Strecken und zwei Bergläufe zusätzlich zu bestehen.

Einer war an diesem Tag nicht aufzuhalten. „Der war nach dem ersten Berglauf so fit, als wäre er gerade gestartet“, staunten die Helfer an einem der vielen Checkpoints. Die Rede ist von Marc Pschebizin vom Team adidas Natventure. Der deutsche Ausnahmesportler schaffte die gesamte Strecke in 9:02 Stunden. Pschebizin war schon bei mehreren Weltcup-Rennen und Weltmeisterschaften für Adventure Racer. Bis zu 1.000 Kilometer und 20.000 Höhenmeter werden da zurückgelegt. „Es war ein tolles Rennen. Die Helfer waren einmalig und die Landschaft hier ist wunderschön“, freute sich der Trierer im Ziel. Platz zwei in der Gesamtwertung der Langstrecke ging an Lokalmatador Andreas Praxmarer. Er erreichte Ried wieder nach 9:34 Stunden. Platz drei holte sich mit Markus Hengstberger ein weiterer Österreicher. Er war 12:11:30 Stunden unterwegs.

„Der Adventure Racing Sport ist bei uns noch nicht weit entwickelt. Doch mehr und mehr Sportler interessieren sich dafür. Unsere Rennen sind einfach einmalige Erlebnisse. Das haben wir heute wieder bewiesen“, freute sich ein zufriedener Veranstalter nach dem Event. Jetzt müssen die Organisatoren nur noch die wilden Kühe in den Griff bekommen.

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