Allgäu Triathlon: Veit Hönle und Sarah Schönfelder gewinnen Classic-Distanz beim Corona-Comeback

von tri2b.com | 22.08.2021 um 20:05
Nach einem Jahr Corona-Pause kehrte Deutschlands ältester Triathlon am Sonntag zurück an den Großen Alpsee nach Immenstadt. SPRINT, OLYMP und CLASSIC lauteten die Distanzen für 2.700 Triathleten und Triathletinnen, die wieder aus ganz Deutschland und dem nahen Ausland ins Allgäu gekommen waren. Die Siege über die prestigeträchtige Mitteldistanz gingen an den Mengener Veit Hönle und Sarah Schönfelder aus Grassau.

Nach Sonnenschein bei den letzten Vorbereitungen am Samstag, hingen wenige Stunden später dunkle Wolken über den Allgäuer Bergen. Ein Sturm mit Gewittern und Starkregen beschädigte in der Nacht Teile der Aufbauten und ließ den Wettkampf kurzzeitig auf der Kippe stehen. Die Organisation konnte aber rechtzeitig zum ersten Start um 7:45 Uhr die Bühne bereiten, der Regen verzog sich und auch der allergrößte Teil der Athleten trotzte den anfangs widrigen äußeren Bedingungen.

Auf der Sprintdistanz setzte sich die Titelverteidigerin Johanna Hiemer durch, die in 1:28:37 Stunden die 500 m Schwimmen, 26 km Radfahren und 5 km Laufen hinter sich brachte. Bei den Herren gewann der Immenstädter Yannic Baier in 1:16:23 Stunden.

 

Die schnelle Jugend dominiert den OLYMP

 

Auf der Olympischen Distanz (1,5 km Schwimmen, 44 km Radfahren, 10,5 km Laufen) dominierte wie erwartet Nachwuchshoffnung Magnus Männer (2:06:49) aus Ingolstadt, der seinen Trainingspartner Thomas Ott (2:10:08) auf den zweiten Rang verwies. Beide entstammen der Kaderschmiede des Bundesnachwuchsstützpunkts Nürnberg und dürften in naher Zukunft auch für die Nationalmannschaft und Weltcup-Starts in Frage kommen.

Zwei äußerste talentierte Nachwuchsathletinnen drückten auch dem OLYMP ihren Stempel auf. Katharina Krüger und Leana Bissig (beide Jahrgang 1999) duellierte sich über die gesamte Wettkampfdauer, mit dem besseren Ende für die Deutsche Krüger (2:27:26). Ihre Schweizer Konkurrentin Bissig (2:29:01) zeigte zwar noch die beste Laufleistung, es reichte aber nicht mehr, um Krüger noch von der Spitze zu verdrängen. Auf den dritten Rang kam Altmeisterin Sigrid Mutscheller (2:31:41), die auch im hohen Triathlon-Alter von 45 Jahren das Rennen mitbestimmte.

 

Hönle gelingt Start-Ziel-Sieg – Top 3 innerhalb von 34 Sekunden

 

Auf der prestigeträchtigen Classic-Distanz (1,9 km Schwimmen, 84 km Radfahren, 20 km Laufen) ging es am Ende um Sekunden. Die drei Podestplätze trennten im Ziel nur 34 Sekunden und das bei einer Renndauer von über vier Stunden. Etwas überraschend siegte Veit Hönle (4:05:18), der sich mit der schnellsten Schwimm- und Radzeit genug Vorsprung für den Lauf erarbeitet hatte, um knapp vor dem Allgäuer Profiathleten Fabian Eisenlauer (4:05:40) das Ziel zu erreichen. Dritter im Einlauf der ersten Startgruppe wurde Samuel Böttinger (4:09:05). Der Tübinger hatte eine schlaflose Nacht hinter sich, denn wenige Stunden vor dem Start war sein Nachwuchs zur Welt gekommen. Seinen Start beim Allgäu Triathlon wollte er sich aber trotzdem nicht entgehen lassen. Aus der zehn Minuten später gestarteten zweiten Startgruppe schob sich dann noch der Darmstädter Horst Reichel (4:05:52) vor den frischgebackenen Vater, die Freude über einen mehr als gelungen Tag wurde davon aber nicht mehr getrübt.

 

CLASSIC-Siegerin Schönfelder allein auf weiter Flur

 

In der Frauenkonkurrenz ging es weniger eng zu, denn die CLASSIC-Distanz wurde zur One-Woman-Show von Sarah Schönfelder (4:41:02). Die Athletin des Tri Team Grassau siegte mit über 15 Minuten Vorsprung auf Lucia Erat (4:56:03) aus der Schweiz und der Heidelbergerin Kathrin Halter (4:57:29). Insbesondere auf der bergigen Radstrecke war die Oberbayerin eine Klasse für sich. Nach der schnellsten Zeit für die zwei Runden im Oberallgäu reichte ihr die zweitschnellste Laufzeit, um ungefährdet zu gewinnen. Dabei hatte die 23-Jährige erst im Juni ihre erste Mitteldistanz überhaupt absolviert.

 

Corona-Konzept ging auf – 2022 solls endlich wieder eine große Triathlon-Party geben

 

Stattfinden konnte der 38. Allgäu Triathlon nur durch den Einsatz von 500 freiwilligen Helfern, die zusammen mit der Polizei, den Feuerwehren, dem BRK und der Wasserwacht im Einsatz waren. Aufgrund der Corona-Pandemie waren Zuschauer vom Eventgelände ausgeschlossen und sämtliche beteiligten Personen waren entsprechend der 3G-Regel geimpft, getestet oder genesen. Obwohl das Konzept aufging, hofft man nächstes Jahr wieder auf eine Triathlon-Party wie sie noch vor zwei Jahren gefeiert wurde. “Es geht beim Allgäu Triathlon auch immer um das Zusammenkommen. Viele machen hier ihren einzigen Wettkampf im Jahr und da gehört Geselligkeit einfach dazu!” - gab der zufriedene Veranstalter Christoph Fürleger zu Protokoll.