Timo Bracht: Es ist ein Tanz auf der Rasierklinge

H. Eggebrecht für tri2b.com | 22.08.2013 um 14:17
Zweimal war Timo Bracht bisher bei der Tyrol Challenge Walchsee am Start. Beide Male stand der Profitriathlet aus dem Odenwald als Zweiter auf dem Podium. Nur mit einem Sieg hat es für Bracht im Kaiserwinkl bisher noch nicht geklappt. Auch diesmal will der 32-Jährige in Tirol mit einer starken Leistung glänzen und zugleich seine Form im Hinblick auf den Ironman Hawaii weiter anheben.

tri2b.com: Was ist Dir durch den Kopf gegangen, als Du erfahren hast, dass James Cunnama am Walchsee startet? 
Timo Bracht (T.B.): Erstmal gar nicht so viel. Weil ich bei der Challenge Walchsee immer auf sehr gute Konkurrenz treffe – und naja, zuletzt war mit Andreas Raelert noch eine ganz andere Hausnummer am Start. Insofern mache ich mir nicht einen zu großen Kopf um James Cunnama. Auf der anderen Seite hat er mich in Roth zwei Mal geschlagen. Letztes Jahr war er wirklich besser, dieses Jahr habe ich ein bisschen Pech gehabt und so schreit es schon ein bisschen nach Revanche. 

tri2b.com: Du bist das dritte Mal in Folge im Kaserwinkl am Start. Kann man da schon von einem Heimvorteil sprechen? 
T.B. : Ich fühle mich dort am Walchsee sehr wohl. Die Organisation ist super und das Hotel Walchseer Hof auch. Die Atmosphäre mit dem Wilden Kaiser und den Kitzbühler Alpen ist genial. Und das ist schon ein Vorteil, weil ich mit einem guten Grundgefühl zu dem Rennen gehe. Ich habe dort auch immer gute Leistungen gezeigt, war zwei Mal Zweiter. Jetzt wurde die Radstrecke geändert und das macht es ein bisschen schwieriger. 

tri2b.com: Gefällt Dir dieser neue Radkurs? 
T.B. : Ich fande die alte Radstrecke sehr gut. Jetzt ist sie zuschauerfreundlicher und ich hoffe, dass sie auch genau so gut zu fahren ist wie die alte. 

tri2b.com: Das Rennen am Walchsee ist für Dich eine Durchgangsstation auf dem Weg zum Ironman Hawaii. Wie schaut bei so einem Wettkampf das Tapering aus, im Vergleich zu einem Saisonhöhepunkt? 
T.B. : Klar, das Rennen ist eine Durchgangsstation, aber ich nehme es sehr ernst. Deshalb bereite ich mich auch die drei, vier Tage vor dem Rennen speziell darauf vor und probiere, mich ein bisschen auszuruhen. Allerdings habe ich in den zwei Tagen vor dem Start auf der Eurobike in Friedrichshafen am Bodensee noch einige Sponsorentermine. Es ist also ein Tanz auf der Rasierklinge zwischen der nötigen Fitness und Frische für den Wettkampf und dem vielen, vielen Training für Hawaii und der Zeit auf der Eurobike. Aber ich bin fit wie in den letzten Jahren und habe mal wieder ein gutes Grundgefühl! 

tri2b.com: Viele Deiner großen Siege hast Du im fernen Ausland (Lanzarote, Arizona, Australien oder Mexiko) eingefahren. Wie wichtig ist ein Erfolg bei einem „heimischen Rennen“ wie hier in Tirol? 
T.B. : Ja für mich ist es ja noch nicht ganz heimisch. Aber es ist die Heimat von meinem Hauptsponsor Power Horse. Es ist schon richtig, dass ich die größten Erfolge bei mir daheim um die Ecke in Frankfurt geholt habe und dann war es immer ein Ziel, auch weltweit unter allen Bedingungen erfolgreich zu sein. Ich habe den Anspruch zu zeigen, dass ich ein kompletter Athlet bin und deshalb habe ich mir solche Rennen immer gesucht. Und Walchsee passt einfach zu meiner Rennstruktur. Es ist immer ein Abenteuer. 

tri2b.com: Auf was freust Du Dich am meisten bei der Challenge Walchsee? 
T.B. : Ich bin ein ziemlich naturverbundener Typ und da passt dieses Rennen einfach perfekt. Die tolle und sehr familiäre Atmosphäre passt sehr gut zu meinen Werten. Ich kann den Wettkampf nur jedem weiterempfehlen!