Daniela Ryf: Ich wünsche mir ein Rapperswil-Rennen über die doppelte Distanz

Michael Rauschendorfer & Harald Eggebrecht für tri2b.com | 05.07.2018 um 23:06
Daniela Ryf kommt einmal mehr als absolute Topfavoritin zum Ironman Frankfurt. 2015 stellte die Schweizerin in einer Hitzeschlacht eine neue Streckenbestzeit auf, im Jahr darauf folgte nach dem Schwimmen ohne Wetsuit das frühe kältebedingte DNF. Nach dem dritten Hawaii-Triumph in Folge machte Ryf über den vergangenen Winter eine längere Wettkampfpause und stand erst Anfang Juni beim heimischen Ironman 70.3 Rapperswil erstmals wieder an einer Triathlonstartlinie. Ihre Vorstellung am oberen Zürichsee war beeindruckend, nur sechs Männer waren am Ende schneller unterwegs. Wir haben Daniela Ryf zu ihrem Training und den Zielen für die Ironman-EM befragt.

tri2b.com: Nach einem Jahr Abwesenheit bist du zurück beim Ironman in Frankfurt. Wie stark brennst du auf die Wiedergutmachung deiner Rennaufgabe von 2016?
Daniela Ryf (D.R.): Ja, schon sehr stark. Ich bin extrem happy wieder hier zu sein und ich mag das Rennen sehr. Ein DNF hab ich in meiner Karriere fast noch nie gehabt. Das war 2016 schon irgendwie ein bitterer Rückschlag. Diese Gefühl, dann einfach auf dem Hotelzimmer zu sitzen um 9 Uhr Vormittag. Das war wirklich kein gutes Gefühl. Deshalb freue ich mich jetzt, dass sicher besser zu machen und alles zu geben. Ich werde sicher fighten und schauen, was für mich möglich ist.

tri2b.com: Du warst zuletzt wieder im Höhentraining in St. Moritz. Wie lief das Training?
D.R.: Das Training war schon ziemlich voluminös. Bis Rapperswil hatte ich noch nicht so viel Umfang gemacht. Die letzten drei Wochen war es dann deutlich mehr. Zum Beispiel alle drei Tage fast ein Marathon. Die längeren Einheiten auf dem Rad mit Matty Trautman waren wirklich sehr gut. Ich denke ich hatte dort in der Höhe eine gute Phase und bin jetzt ready, um einen ersten Test zu machen über die Ironman-Distanz.

tri2b.com: Machst du auch Indoor-Training?
D.R.: Ja, sehr viel. Vor allem zuhause während des Winters mache ich viel Indoor mit dem Rad. Auch mal bis zu drei Stunden. Auch wenn ich es nicht im Computer, wie z.B. auf Zwift, festhalte. Ich glaube in den Beinen ist es festgehalten. Ich höre dann nur Musik und fahre nach Herzfrequenz.

tri2b.com: Du warst beim ersten Saisonrennen in Rapperswil vor drei Wochen fast in einer anderen Liga unterwegs. Was erwartest du von dir am Sonntag hier in Frankfurt?
D.R.: Optimaler Weise eigentlich ein Rapperswil-Rennen, einfach über die doppelte Distanz. Das wäre top. Rapperswil lief wirklich super, ich war da sehr zufrieden. Aber ich habe da auch nach 90 km Radfahren gemerkt, dass ich müde war. Jetzt hoffe ich mit dem absolvierten Training in den Beinen die Leistung über die ganzen 180 km zeigen zu können. Das wird aber sicher nicht einfach werden.