Die O-Töne von der Ironman-EM in Frankfurt

von tri2b.com | 15.08.2021 um 19:22
Über zwei Jahre sind aufgrund der Corona-Pandemie seit dem letzten Ironman in Frankfurt im Juli 2019 vergangen. Entsprechend erleichtert fielen die Stimmen der Ironman-Organisatoren bei der Pressekonferenz aus. Ähnlich erging es auch den drei podiumsplatzierten Profis. Für Patrik Nilsson war es der erhoffte Sieg, nachdem er zuvor schon einmal Zweiter und Dritter war. Allen drei gemeinsam war, dass es auf den letzten Laufkilometern einmal mehr hammerhart wurde.

Pascal Morillion (Rennleiter):  Wir mussten den Rennstart um 10 min verschieben, da es Probleme bei der Anfahrt mit einigen Teilnehmer Shuttle-Bussen gab. Zum Glück ging dann auch die Startverschiebung hinsichtlich der Straßensperren problemlos. Auf der Schwimmstrecke gab es überhaupt keine Probleme, es gab keine einzige Rettungsmaßnahme. Auf der Radstrecke hatten wir auch nur zwei Unfälle, wo die Verunfallten ins Krankenhaus gebracht wurden und dieses mittlerweile auch schon wieder verlassen konnten. Es ist dann am Nachmittag auf der Laufstrecke sehr heiß geworden, aber bisher gab es auch dort keine Probleme. Es war heute viel Dankbarkeit zu spüren bei den Fans, Zuschauern, und Athleten, dass es endlich wieder losgeht.

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Oliver Schiek (Ironman Germany-Chef): Für das Ganze Ironman Team hier in Deutschland bzw. Europa waren das jetzt fast zwei extrem harte Jahre. Ich muss sagen, ich habe selbst letzte Woche noch gedacht, ich fahr da jetzt einfach mal hin und schau was passiert. Irgendwie war man ja gewohnt, dass es immer wieder Rückschläge gibt und Events dann doch noch ausfallen müssen. Aber es kam nichts. Ich war heute schon sehr früh am Langener Waldsee und anschließend auf der Radstrecke. Es war eine unglaublich schöne Stimmung bei perfektem Wetter. Es war auch vielfach der Dank von Seiten der Athleten zu spüren, dass wir das Rennen jetzt doch hinbekommen haben. Der HR hat heute mit einer wahnsinnig guten Liveübertragung über fast 10 Stunden die Bilder hinaus in die Welt und die Region getragen. Ich kann nur sagen back to racing!

Patrik Nilsson (Sieger): Die Bedingungen waren nicht das Problem, aber die Konkurrenz im Rücken. Deshalb musste ich bis zur Finishline alles geben und war total kaputt. Ich startete mit Caspar Stornes ins Laufen. Die Pace war eigentlich etwas zu hoch, aber ich habs probiert und es hat sich für mich ausgezahlt. Als ich dann gehört habe es ist nur noch eine Minute auf Kristian, wusste ich, dass ich es schaffen kann. Als ich ihn dann gesehen habe, hat es mich nochmals gepusht. Ich wusste, dass mein Training gut lief, aber im Rennen muss man es auch erstmal zeigen. Nach den letzten zwei harten Jahren muss ich heute wirklich die Finger kreuzen, dass ich es jetzt hier in Frankfurt so hinbekommen habe.

Kristian Hogenhaug (2. Platz): Ein bisschen ärgere ich mich schon gegen den Teamkollegen zu verlieren. Vor allem weil es ja wirklich sehr knapp war. Ich lief eine für mich wirklich schnelle Pace und war eigentlich schon am Limit als mich Patrik überholte. Als dann David auch unter einer Minute dran war, hatte ich Tränen vor Schmerzen in den Augen, weil ich nicht nachlassen durfte. Es waren am Schluss verdammt harte vier Kilometer. Für Kona muss ich meine Laufform weiter verbessern, das Schwimmen wird schon Schritt für Schritt besser, wobei ich heute eine gute Minute verlor und dafür in der ersten Stunde auf dem Rad sehr hart arbeiten musste. Gelingt mir das, dann ist die Top Ten auf Hawaii mein Ziel.

David McNamee (3. Platz): Es war endlich wieder ein richtig gutes Rennen seit Hawaii 2018. Danach lief es damals nicht mehr. Ein Jahr kein Ergebnis ist schlecht, zwei Jahre kein Ergebnis ist schrecklich und 2021 begann dann schon wieder schrecklich. Im Frühjahr machte ich den Ironman 70.3 St. George und verlor fast 20 Minuten auf den Sieger.  Jetzt für Frankfurt gab es dann aber doch nochmal einen Ruck im Training und in der Form, da es das größte Rennen außerhalb von Hawaii ist. Am Schluss auf den letzten zehn Kilometern war es heute extrem schwer und äußerst schmerzhaft. Es war teilweise eine Mischung aus Powerwalking, Stretching und einem Spaziergang durch die Aidstations.