Ironman EM: Christin Möllers unglaubliche Aufholjagd

von H. Eggebrecht für tri2b.com | 07.07.2013 um 16:12
Die Dänin Camilla Pedersen ist die neue Ironman-Europameisterin. Pedersen machte ihren Sieg mit einer soliden Marathonleistung perfekt, als sie die lange führende Britin Jodie Swallow noch abfangen konnte. Kristin Möller rannte mit einem 2:57 Std.-Marathon noch auf Platz drei ...

Die Dänin Camilla Pedersen ist die neue Ironman-Europameisterin. Pedersen machte ihren Sieg in 8:56:01 Stunden mit einer soliden Marathonleistung perfekt, als sie die seit dem Schwimmen führende Jodie Swallow aus Großbritannien noch abfangen konnte. Das eigentliche Kunststück des Tages gelang Kristin Möller, die von Rang zwölf nach dem Radfahren noch bis auf Platz drei nach vorne laufen konnte. Zweitbeste deutsche Triathletin war Mareen Hufe als Sechste. Ebenso unter die besten Zehn konnten sich Daniela Sämmler (9.) und Susann Blatt (10.) platzieren.Zu beginnt des Marathons stand aus deutscher Sicht noch Anja Beranek im Blickpunkt. Die Vorjahreszweite ging als Mitfavoritin um den Sieg ins Rennen und wurde dieser Rolle beim Laufen und Radfahren auch gerecht. Die Fränkin startet zusammen mit Lucie Reed und Pedersen auf die Radstrecke. Nur Schwimmleaderin Swallow (46:09 min.) war zu diesem Zeitpunkt zwei Minuten voraus. Auf der Radstrecke war es dann Beranek die auf der ersten Radrunde am nördlichsten Punkt an der Friedberger Burgmeile bis auf eine Minute an die Führende heranfuhr. Doch schon auf dem Rückweg in Richtung Frankfurt City wendete sich das Blatt wieder und Swallow, bisher vor allem auf der Mitteldistanz erfolgreich – u.a. gewan sie im Jahr 2010 die Ironman 70.3-WM, baute wieder weiter aus. Bis zum Ende der 180 Kilometer sollte der Vorsprung von Swallow bis auf knapp sechs Minuten anwachsen. Die nächsten Verfolgerinnen waren mittlerweile die Dänin Pedersen und Mirjam Weerd aus den Niederlanden. Beranek wechselte noch auf Rang fünf zum Laufen. Sprach aber in der HR-Liveübertragung „von großen Problemen“ und gab wenig später auf.

Swallow wehrt sich bis km 30

Auf der Laufstrecke verteidigte die kompakt gebaute Swallow ihren Vorsprung wacker. Bis zur 30 Kilometer-Marke dauerte es, dann setzte sich Pedersen an die Spitze und gab diese bis ins Ziel nicht mehr ab. Für die 30-jährige Pedersen war es der dritte Sieg in diesem Jahr. Zuvor gewann sie die Mitteldistanz-Konkurrenz bei den Challenge-Rennen in Barcelona und in Aarhus. Im Vorjahr war Pedersen mit dem Titel bei der Challenge Kopenhagen auch schon über die Langdistanz erfolgreich. Nun folgte in Frankfurt der erste offizielle Ironman-Titel. "Am Ende war es ein richtig harter Tag für mich. Ich wollte wegen den Kona-Punkten in den Top drei finshen. Wenn es 100 Meter länger gewesen wäre hätte ich wahrscheinlich krabbeln müssen," bilanzierte Pedersen nach dem Rennen. Swallow blieb in 8:58:43 Std. ebenfalls unter der Neun-Stunden-Marke, die auch fast Kristin Möller noch geknackt hätte.

Möller: "Man fliegt dem Ziel entgegen"

Nach 9:01:55 Stunden blieben die Uhren für den zierlichen Lauffloh stehen, der lächelnd die letzten Kilometer entlang des Mains, fast spielerisch erscheinend, zurücklegte. Schneller und weit weniger angestrengt als die meisten männlichen Top Ten-Finisher. Die 2:57 Stunden-Marathonzeit spricht dabei einmal mehr für Möller, die im Vorjahr noch auf Rang neun den Römerberg erklomm. "Ans Podium hab ich wirklich erst geglaubt als ich Dritte war. Wobei es mich schon gepuscht hat, dass ich schnell nach vorne kam von meine schwachen Radfahren. Da fliegt man förmlich dem Ziel entgegen," so die glückliche Dritte. Eine Bestätigung des Vorjahresergebnisses schaffte auch Mareen Hufe, die wie 2012 auf Platz sechs einlief. Neunte wurde Daniela Sämmler in ihrem zweiten Langdistanz-Triathlon der Karriere. Knapp dahinter komplettierte Susann Blatt die Top Ten.