Challenge Almere-Amsterdam: Katharina Wolff gewinnt vor Lina-Kristin Schink

von tri2b.com | 11.09.2022 um 10:21
Die Challenge Almere-Amsterdam war in diesem Jahr ein Fest der Leiden. Von platten Reifen, über mechanische Probleme, bis hin zu Athleten, die sich beim Radfahren gegen den Wind total platt fuhren. Katharina Wolff und der Brite Kieran Lindars ließen sich davon jedoch nicht beirren. Beide holten sich den Sieg und zudem den Europe Triathlon Langdistanz EM-Titel 2022. Die gebürtige Berlinerin Lina-Kristin Schink wurde Zweite und sorgte so für einen deutschen Doppelsieg.

Katharina Wolff hatte fast das gesamte Rennen mit Lina Kristin-Schink eine ebenbürtige Kontrahentin. Die beiden Deutschen dominierten den Rennverlauf von der Spitze, nachdem die als Topfavoritin gehandelte Niederländerin Els Visser aufgrund einer Erkrankung kurz vor dem Start zurückzog.

Lina-Kristin Schink auf dem Rad die Beste

Wolff kam zusammen mit der Dänin Karina Goswig an der Spitze aus dem Wasser. Die Dänin diktierte anfangs das Tempo auf dem Rad, bevor dann Wolff die Führung übernahm und von hinten auch Lina-Kristin Schink aufschloss. Schink, die schon einige Male bei der Challenge Almere-Amsterdam an den Start gegangen war, drehte dann bei stärker werdenden Winden richtig auf. Sie baute ihren Vorsprung auf Wolff auf mehr als drei Minuten aus. Dahinter fiel Gosvig zurück, während die Niederländerin Lubben und die Norwegerin Julia Aspesletten auf die Plätze drei und vier vorrückten.

Katharina Wolff im Marathon nicht zu stoppen

Im Marathon drehte dann Wolff schnell das Rennen zu ihren Gunsten. Innerhalb von sieben Kilometern schrumpfte der Abstand zwischen den beiden Deutschen auf nur noch eine Minute. Schink war nicht in der Lage ihren ersten Platz zu verteidigen und musste Wolff schließlich vorbeiziehen lassen. So überquerte Wolff in 9:10:10 Stunden die Ziellinie als neue Langdistanz-Europameisterin, Schink (9:15:57) wurde Zweite, gefolgt von der Schwedin Jenny Nae (9:21:04), die sich dem besten Marathon noch vor Julie Aspesletten schieben konnte.

Platte Reifen und platte Athleten

Bei den Männern war es wie erwartet Lukasz Wojt, der als Erster aus dem Wasser stieg. Der ehemalige Schwimmer aus Würzburg kam mit zwei Minuten Vorsprung deutlich vor dem Rest in die erste Wechselzone. Hinter ihm stieg eine Gruppe mit den beiden Niederländerin Niek Heldoorn), Evert Scheltinga, Pamphiel Pareyn (BEL) und Kieran Lindars aus dem Wasser.

Während es in den ersten 30 Minuten auf dem Rad in Strömen regnete, hatten einige Athleten Probleme. Scheltinga, der sich in der Verfolgergruppe hinter Wojt befand, hatte einen platten Reifen, den er zwar reparieren konnte, aber den Anschluss verlor. Kurze Zeit später blieb auch Wojt mit Problemen am Straßenrand liegen und musste das Rennen aufgeben. Damit lagen nun Heldoorn, Pareyn und Lindars in Führung.

Starky als Leader vom Rad

Von hinten kamen aber der US-Amerikaner Andrew Starykowicz und mit Milan Brons ein weiterer Niederländer schnell näher. Brons war der erste, der sich an die Spitze setzte, dann schloss Starykowicz zu ihm auf. Die beiden lieferten sich einen Kampf und überholten einander bis kurz vor der zweiten Wechselzone, als Starkyowicz sich allein etwas absetzte. Brons fiel auf etwa 1:30 Minuten zurück. Die Verfolgergruppe hatte fast acht Minuten Rückstand auf Starykowicz. Der Österreicher Thomas Steger, zuvor als Mitfavorit gehandelt,  und Evert Scheltinga hatten einen harten Tag hinter sich und gingen mit der dritten Verfolgergruppe mit mehr als 11 Minuten Rückstand in den Marathon.

Dort kam es zum Zweikampf zwischen Starykowicz und Brons. Der Niederländer legte stark los, allerdings hielt Starykowicz gekonnt dagegen. Dahinter war es der Brite Lindars, der die Verfolgung aufnahm, gefolgt von Heldoorn. Nach etwa einem Drittel des Marathons begann die eigentliche Leidenszeit. Brons musste teilweise gehen und verlor so den Anschluss an Starykowicz und Lindars, die nun auf den Plätzen eins und zwei lagen. Der viertplatzierte Norweger Kristian Grue konnte sein Tempo halten, während auch Heldoorn - der Fünftplatzierte - im Vergleich zu den anderen vor ihm das Tempo drosseln musste.

Kieran Lindars überlegen – harter Fight um Rang zwei und drei

An der Spitze des Rennens war Lindars (Sigerzeit: 7:55:44) nicht mehr zu stoppen. Nachdem er an die Spitze gelaufen war, mit einer 1:16er Halbmarathonzeit, drosselte er das Tempo etwas, führte aber immer noch mit großem Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. Dahinter wurden nun fleißig die Plätze gewechselt. Zunächst lief Grue nach vorne, bevor wenige Kilometer vor dem Ziel Heldoorn (8:00:38) nochmal aufdrehte. Der Niederländer lief an Starykowicz (8:01:44) und Grue (8:02:25) vorbei und sicherte sich Rang zwei. Die beiden Überholten tauschten ebenfalls nochmals die Plätze, wobie Grue sich als Gesamtvierter noch EM-Bronze sicherte.