Felix Schumann: Sich von Beginn an in der Spitze zeigen

Stefan Drexl für tri2b.com | 23.10.2010 um 16:57
In Maui war Felix Schumann schon dreimal und hatte 2007 mit dem 6. Platz sein bisher bestes Ergebnis hier auf der harten Strecke in Makena erzielt. Im vergangenen Jahr ist er Siebter geworden, doch der Wettkampf ist stets ein anderer und lässt sich über die Jahre nicht wirklich vergleichen. tri2b.com hat den 28-jährigen Tübinger zwei Tage vor dem Rennen getroffen und ein bisschen unter die Lupe genommen.

tri2b.com: Deine wievielte Teilnahme ist das und wie fühlst Du dich vor dem Rennen? 
Felix Schuhmann (F.Sch.) Ich werde das 4. Mal ins Rennen gehen. Nachdem ich 2006 ganz allein hierher getourt bin und mit einer unterwegs eingefangenen Erkältung und ohne jemanden hier zu kennen einen enttäuschenden 35. Platz erreichte, ist Maui mittlerweile wie mein zweites Zuhause und die XTERRA Community wie eine zweite Familie. Obwohl dies mein wichtigstes Rennen der Saison ist, bin ich nirgendwo so entspannt und genieße die Zeit mit meiner Freundin Mignon und meinen Kumpels von der World Tour. Das muss wohl echt am Maui Spirit liegen! 

tri2b.com: Du hast dich zusammen mit Nicolas Lebrun auf Maui vorbereitet, hast Du keine Angst dabei auch die Konkurrenz stark zu machen? 
F.Sch. Das sollte man eher anders herum sehen! Nico hat mich 2007, nach einem Sprint Finale um den XTERRA Sieg in Wales, überredet, noch einmal nach Maui zu kommen und wir haben uns in seinem Heimatort in der Provence auf das Rennen vorbereitet. In der Szene nennt man ihn den "Professor" und so bin ich sozusagen bei ihm in die Lehre gegangen! Das gemeinsame Training in Boise, Idaho, in den vergangenen Wochen, hat riesig Spaß gemacht und mir viel Selbstvertrauen gebracht. Ich bewundere die Gelassenheit erfahrener Athleten wie ihn, die nicht schon im Training beweisen müssen was sie können, sondern im Gegenteil sogar bereit sind ihre eigene Konkurrenz aufzubauen! 

tri2b.com: Seit wann bist Du auf Maui und wie haben sich die vergangenen Tage deines Trainings gestaltet? 
F.Sch. Wir sind am Montag aus Boise angereist. Die Umstellung war ja dieses Jahr nicht so groß. 
An das Schwimmen im salzigen Meer und den sandigen Untergrund beim Biken muss man sich jedes wieder aufs Neue gewöhnen. Das heißt die kühlen Morgenstunden nutzen, um locker zu trainieren und den Rest des Tages Energie tanken! Aber auch vermeiden, sich auf Rennen auf dem Übungskurs einzulassen, denn auf der engen Runde trifft man zwangsläufig immer auf Trainingsweltmeister, die ein paar Tage vor dem Wettkampf die Muskeln spielen lassen wollen. 

tri2b.com: Es soll am Sonntag nicht so heiß werden, im Vergleich zu den sonstigen klimatischen Bedingungen hier auf Maui. Käme dir das entgegen? 
F.Sch. Auf jeden Fall! Während ich im ersten Jahr auf Hawaii aber noch extrem unter der Hitze gelitten habe, ist dies mittlerweile kein großes Problem mehr für mich. Je öfter man unter solchen Bedingungen trainiert oder Rennen macht, desto besser kommt man damit zurecht. Trotzdem bin ich kein Hitzetyp, der von extremen Temperaturen einen Vorteil hätte. 

tri2b.com: Welche Platzierung hast Du dir ausgerechnet, deine Erfahrung der letzten Jahre ist ja doch ein großer Vorteil hier? 
(F.Sch.) In Bezug auf mein Ergebnis am Sonntag ist die Zeit der Bescheidenheit für mich vorbei! Ich werde im Schwimmen vorn mithalten und mich dann gleich zu Beginn an der Spitze orientieren. Ich werde versuchen so etwas Kraft zu sparen, um beim Laufen noch ein Ass im Ärmel zu haben. Auch wenn die starken Jungs von hinten auffahren! Die Top 10 habe ich jetzt zweimal geschafft, jetzt möchte ich auf jeden Fall mehr! 

tri2b.com: Das wär’s dann von meiner Seite, danke und viel Erfolg am Sonntag. Vielleicht wird es ja ein Top 5 Ergebnis. 

Das Interview führte unser tri2b.com Redakteur Stefan Drexl