ITU-Cross-WM am O-See: Hoffen auf mehr Aufmerksamkeit

René Penno für tri2b.com | 21.11.2012 um 14:57
Seit Ende Oktober steht es fest: 2014 werden die ITU-Weltmeister im Crosstriathlon im Rahmen der O-See-Challenge ermittelt. Damit erfährt die Veranstaltung im Zittauer Gebirge eine weitere Aufwertung, nachdem sie schon die Europameisterschaft zu Gast hatte und in den vergangenen drei Jahren Ausrichter der Deutschen Meisterschaften war. tri2b.com sprach mit Torsten Großlaub vom Orga-Team der O-See-Challenge.

tri2b.com: Sie haben den Zuschlag für die ITU-Weltmeisterschaften bekommen. Waren Sie überrascht? 
Torsten Großlaub (T.G.): Ein bisschen schon, ja. Die ITU war bei uns und hat sich alles angeschaut. Aber es gab auch noch Bewerber aus Neuseeland und Mexico, letztendlich hat sich der Verband für uns entschieden. Wir haben wohl mit unserem Event überzeugt. 

tri2b.com: Sie hatten die Xterra-Europameisterschaften zu Gast und waren in den letzten Jahren auch Ausrichter der Deutschen Meisterschaften. Sind Sie mit der WM nun ganz oben angekommen? 
T.G.: Wir sind schon lange angekommen, wenn man das so nennen will. Wir wissen das von vielen Athleten, dass wir ziemlich weit vorne liegen mit der Qualität der Veranstaltung. Aber die Weltmeisterschaft könnte jetzt insoweit helfen, dass auch die Medien den Crosstriathlon aufgreifen. Natürlich wissen wir, dass wir es mit unserer Sportart schwer haben, gerade ins Fernsehen zu kommen. Aber wir hoffen, durch die WM eine Zusammenarbeit mit dem Fernsehen hinzubekommen, die über unsere Regionen und auch über 2:30 Minuten hinausgeht. 

tri2b.com: Sie erhoffen sich also auch eine Imageverbesserung des Crosstriathlon allgemein? 
T.G.: Mal sehen, wo die Reise hingeht. Aber wir hoffen das natürlich schon. Prinzipiell wollen wir – und darum machen wir unter anderem die XTERRA German Tour – den Crosstriathlon aus dem Schattendasein führen. Das hat dieser Sport nicht nötig, die ständig steigenden Teilnehmerzahlen beweisen das. Ist ein Sportler erstmal mit dem Cross-Virus infiziert, dann will er mehr. Leider hapert es an der Vielfältigkeit der Veranstaltungen. 

tri2b.com: Bei einer Weltmeisterschaft in Deutschland hofft man doch auch auf viele deutsche Athleten, die nach Möglichkeit um die Medaillen mitkämpfen? 
T.G.: In diesem Jahr hatten wir so viele deutsche Profis wie noch nie am Start. Unter anderem waren Kathrin Müller und auch Sebastian Kienle, der ja inzwischen so etwas wie ein Stammgast ist bei uns. Aber wir hoffen natürlich, dass sich auch Athleten wie Jan Frodeno oder Daniel Unger bei uns blicken lassen. Keine Frage, solche Namen ziehen, da sie eine größere Bekanntheit genießen als reine Crossspezialisten. Ich möchte aber nicht die unerhebliche Anzahl an Altersklassenathleten vergessen. Das ist nun Mal die breite Masse, auch wenn die Profis vielleicht das Salz in der Suppe sind. Und man sollte auch andere Aspekte nicht vergessen: Sebastian Kienle hat mal ein ganz interessantes Interview gegeben und gesagt, dass eigentlich jeder Athlet den Crosstriathlon mit in sein Trainingsprogramm einbauen sollte: Das mache das Ganze abwechslungsreicher, man setze neue Trainingsreize und für die Fahrtechnik sei das ohnehin von Vorteil. 

tri2b.com: Ist der O-See jetzt das Mekka der deutschen Xterra-Szene? 
T.G.: Wenn man das so nennen will, ist das sicherlich so. Es gibt nichts Vergleichbares. Wir haben bis zu 800 Starter und ein Event, das über drei Tage geht. Freitags mit einer Eröffnungsfeier, mit Interviews, der Streckenpräsentation; wir haben verschiedene Streckenlängen und auch eine Sprintdistanz für Athleten, die den Crosstriathlon einfach mal ausprobieren wollen. Mountainbiker beispielsweise, die man so zum Triathlon bringen kann. Nicht zuletzt gibt es auch dort bereits viele Athleten, die dieser Variante des Triathlons nachgehen. Das ist unsere und die Erfahrung anderer Veranstalter. Für die German-Tour würden wir uns wünschen, schon in den verschiedensten Regionen Rennen anbieten zu können, damit wir in ganz Deutschland präsent sind und nicht nur punktuell.