Ironman Lanzarote: Alessandro Degasperi und Lucy Gossage feiern zweiten Triumph

von Harald Eggebrecht für tri2b.com | 26.05.2018 um 20:24
Der Italiener Alessandro Degasperi und Lucy Gossage aus Großbritannien siegten bei der 27. Auflage des Club La Santa Ironman Lanzarote. Degasperi bestimmte bereits nach dem Schwimmen das Tempo an der Spitze und belohnte sich dank seiner aggressiven Renntaktik mit dem zweiten Sieg nach 2015. Die weiteren Podiumsplätze gingen an den Spanier Ivan Rana und Cyril Viennot aus Frankreich. Lucy Gossage setzte sich ebenfalls schon bei Radfahren an die Spitze und wiederholte ihren Lanzarote-Triumph von 2014. Dahinter sorgte die britische Agegrouperin Simone Mitchell für eine kleine Sensation, die als Gesamtzweite noch vor der Dänin Michelle Vesterby durch den Zielkanal lief.

Beim Schwimmen vor der Promenade von Puerto del Carmen bestimmte eine siebenköpfige Spitzengruppe das Renngeschehen. Die Tagesbestzeit legte der spanische Agegrouper Manuel Gomez (AG 30-34) in 49:05 min. vor. Von den Profis waren u.a. Romain Guillaume, Ivan Rana und etwas überraschend auch Alessandro Degasperi in der ersten Schwimmgruppe vertreten.

 

Degasperis frühe Flucht nach vorne

 

Die beiden ehemaligen Lanzarote-Sieger Degasperi und Guillaume bestimmten dann schon bald allein das Renngeschehen an der Spitze. Auf der Schleife über El Golfo hatten die ersten Verfolger um Ivan Rana und Cyril Viennot bereist 3 bzw. 6 min. Rückstand.  Auf nun folgenden geänderten Anfahrt in Richtung Teguise schob sich dann allerdings Rana immer näher an das Spitzenduo heran und auf der kräftezerrenden Kletterpartie über das Mirador del Haria und das Mirador del Rio konnte der Spanier dann sogar den nun schwer kämpfenden Franzosen Guillaume einholen.  Auf dem Rückweg aus den Bergen pendelte sich der Abstand zwischen Degasperi und Rana bei 5 Minuten ein, die den Abstand beim neuen Wendepunkt bei km 145 auf der Straße zwischen Teguise und Famara auch optisch wahrnehmen konnten.  Die nächsten Verfolger waren an dieser Stelle der Niederländer Martin Decker (+7:47 min.), Andrej Vistica (CRO, +10:52) und Cyril Viennot (+10:56). Guillaume, dort schon aussichtslos zurück, gab das Rennen wenig später auf.

 

Viennot zündet im Marathon den Turbo

 

An der Konstellation an der Spitze sollte sich auf dem Rückweg nach Puerto del Carmen nichts mehr gravierendes ändern. Degasperi stelle gut 4 Minuten vor Rana sein Rad ab, Decker folgte mit etwas über 10 Minuten Abstand als Dritter und führte eine mehrköpfige Gruppe in den Marathon.  Depasperi versuchte nun Rana erst gar nicht näher ran kommen zu lassen und legte auf dem langen Weg hinaus nach Playa Honda, mit den zermürbenden Geraden entlang des Flughafenzauns, wieder 2 Minuten drauf. Auf dem Rückweg kam noch eine weitere dazu, so dass der Italiener an der Halbmarathonmarke beruhigende 7 Minuten Vorsprung hatte. Rana lief ebenso sicher auf Rang zwei. Dahinter wirbelte Cyril Viennot mächtig durchs Feld und hatte nach 21 Kilometern bereits den Kroaten Vistica auf Rang vier verdrängt.  Auf den nun folgenden zwei kürzeren Wendepunktschleifen in Puerto del Carmen blieben die Abstände der Podiumsanwärter nahezu konstant. Alessandro Degasperi lief nach 8:52:16 Stunden zum zweiten Lanzarote-Sieg nach 2015, gefolgt von Ivan Rana (8:58:37)  und Cyril Viennot (9:01:36). Dahinter schob sich der Däne Jens Petersen-Bach noch an Andrej Vistica vorbei und wurde starker Vierter.

 

Gossage ab dem Mirador del Rio in Führung

 

Bei den Frauen durfte sich die Französin Camille Donat über den Auszeichnung "erste Frau aus dem Wasser" freuen. Die Führung von Donat war aber bald dahin in den Lavafeldern Lanzarotes. Die Dänin Michelle Vesterby, Siegerin im Jahr 2012, diktierte nun das Tempo an der Spitze. Verfolgt von einem Trio mit den beiden Britinnen Lucy Gossage und Niki Barlett, sowie Yvonne van Vlerken aus den Niederlanden.  Kurz vor dem Mirador del Rio war es dann Gossage, die Vesterby an der Spitze ablöste, und sich als Leaderin in die kurvenreiche und windausgesetzte Abfahrt in Richtung Arrieta stürzte.  Gossage drückte weiter aufs Tempo und konnte so Vesterby bis ins Radziel noch etwas über 4 Minuten Zeit abnehmen. Als Dritte wechselte Barlett (+9:45 min.) in den Marathon. Auf van Vlerken warteten die Fans allerdings vergebens an der Avenidas de las Playas. Die Niederländerin hatte schon früh im Rennen Probleme mit der Energiezufuhr und bog kurz vor der zweiten Wechselzone in Richtung ihrer Unterkunft ab.  

 

Britische Agegrouperin rennt aufs Overall-Podium

 

Gossage ließ sich nun ihre hart erarbeitete Spitzenposition nicht mehr nehmen.  Der Vorsprung vor Vesterby vergrößerte sich nun sogar weiter, so dass die Britin (Siegerzeit 9:49:27 Std.) am Ende einem ungefährdeten zweiten Ironman Lanzarote-Sieg entgegen lief. Vor vier Jahren durfte sich Gossage schon einmal in Puerto del Carmen feiern lassen. Vesterby hielt zwar Rang zwei in der Prowertung, überholt wurde sie trotzdem noch. Die Britin Simone Mitchell aus der Agegroup 30-34 schob sich mit einem 3:08:00 Marathon noch vor die dänische Profiathletin. Nikki Barlett folgte Overall auf Rang vier.  Die beiden Deutschen im Feld, die Frankfurterin Jenny Schulz und Katja Konschak aus Nordhausen, beendeten das Rennen auf den Rängen 7 und 8.