ITU WM Hamburg: Deutsche Triathlon Union schickt zwölfköpfiges Team zur Heim-Weltmeisterschaft

von Harald Eggebrecht/DTU Pressemeldung für tri2b.com | 02.09.2020 um 19:39
Normalerweise jetten die weltbesten Kurzdistanz-Triathleten von Anfang März bis September rund um die Welt, um den Sieger und die Siegerin der World Triathlon Series zu küren. Aufgrund der Corona-Pandemie fielen alle Rennen aus - einzige Ausnahme Hamburg. Nur in der Hansestadt wurde trotz der Absage der Altersklassenrennen weiter an der Austragung eines Profirennens gearbeitet. Der Lohn der Anstrengungen: Am Samstag werden im Hamburger Stadtpark die Einzel WM-Titel über die Sprintdistanz (750 m Schwimmen, 18,6 km Radfahren, 5 km Laufen) vergeben, bevor am Sonntag an gleicher Stelle um die WM-Medaillen in der Mixed Relay gefightet wird. Die DTU darf bei der kurzfristig anberaumten Heim-WM insgesamt zwölf Athleten und Athletinnen ins Rennen schicken.

Eines ist vorab klar. Tosenden Beifall tausender Triathlonfans, die alljährlich auf dem Hamburger Rathausmarkt für Gänsehautmomente sorgen, wird es für die Medaillengewinner diesmal nicht geben. Die Rennen müssen wegen der Corona-Pandemie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Um dies sicherzustellen, wird das komplette Wettkampfgelände durch die Ausrichter der Ironman Germany GmbH entsprechend abgesperrt.

 

Kurzes Rennen, lange Favoritenliste

 

Weniger klar sind die Favoritenrollen der „Kaltstart-WM“ vergeben. Die Liste der Favoriten und Favoriten dürfte fast ähnlich lang sein, wie die Startliste der je 65 gemeldeten Athleten und Athletinnen.

 

Laura Lindemann: „Ich freue mich riesig auf das Rennen“

 

Bei den Frauen ist die komplette Weltspitze am Start, die Athletinnen auf den Rängen eins bis acht der Weltrangliste sind alle vertreten, was ein äußerst spannendes Rennen erwarten lässt. Allen voran die WM-Titelverteidigerin Katie Zaferes aus den USA, die von der Papierform mit ihrer Teamkollegin Georgia Taylor-Brown und der Britin Jessica Learmonth die stärksten Herausforderinnen hat.  Zum Favoritenkreis gehören sicher auch die Französin Cassandre Beaugrand und Rachel Klamer aus den Niederlanden. Gemeldet ist zudem Flora Duffy von den Bermudas, die 2017 in Hamburg gewinnen konnte.  Mit ihren zwei Hamburger Podiumsplätzen gehört auch Laura Lindemann zum Kreis der Mitfavoritinnen. „Ich freue mich riesig auf das Rennen. Endlich scheint es zu klappen, dass die Saison beginnt. Ich habe gut trainiert und fühle mich stark, aber ich kann derzeit überhaupt nicht einschätzen, wo ich im Vergleich zu den anderen stehe. Das macht es spannend und aufregend,“ sagte die Potsdamerin im Vorfeld. In Topform ist auch Lisa Tertsch, die zuletzt das Europacup-Rennen im polnischen Olsztyn auf Rang zwei beendete. Die weiteren DTU WM-Starterinnen sind Lena Meißner, Caroline Pohle, Marlene Gomez-Islinger und Anja Knapp. Zudem hat Annika Koch noch gute Chancen, auf die Startliste zu kommen.

>>Die Startliste der Frauen ...

 

Wieder Top-Ten-Platzierung bei den Männern?

 

In der Männerkonkurrenz geht WTS-Titelverteidiger Vincent Luis aus Frankreich mit der Startnummer eins ins Rennen, der im Vorjahr in Hamburg auf dem Weg zum WM-Sieg Zweiter wurde. Promiente Konkurrenz bekommt Luis in Form der britischen Brownlee-Brüder, den Spaniern Mario Mola und Fernando Alarza, dem norwegischen Speedtrio Kristian Blummenfelt, Casper Stornes und Gustav Iden, sowie dem Südafrikaner Richard Murray. Nicht dabei sind in der Hansestadt die Athleten aus Australien und Neuseeland. Dadurch fehlt auch der endschnelle Jacob Birtwhistle, der im Vorjahr das Sprintrennen in Hamburg für sich entschied. Im Konzert der Großen wollen aus deutscher Sicht auch gerne Jonas Schomburg und Justus Nieschlag mitmischen. Nimmt man die starken Leistungen bei den vor 14 Tagen ausgetragenen Arena Games der Super League Triathlon in Rotterdam als Maßstab, dann sollte dies durchaus möglich sein. Die weiteren deutschen Starter sind Lasse Lührs, Valentin Wernz, Jonas Breinlinger und Tim Hellwig, der sein Debüt in der World Triathlon Series gibt. 

>>Die Startliste der Männer ...

In der Mixed Relay-WM (4x 300 m Schwimmen, 6,5 km Radfahren, 1,7 km Laufen) tritt Frankreich als Titelverteidiger an, die sich im Vorjahr nur hauchdünn mit vier Sekunden Vorsprung vor dem überraschend starken deutschen Quartett mit Nina Eim, Laura Lindemann, Valentin Wernz und Justus Nieschlag durchsetzen konnten. Wer am Sonntag für das DTU-Team antritt, wird erst nach der Auswertung der Ergebnisse der Einzelrennen am Samstag entschieden.

 

Die WM-Strecken im Hamburger Stadtpark

 

Das Schwimmen über 750 m im Stadtparksee findet in einer Runde statt, die im Uhrzeigersinn geschwommen wird. Anschließend geht auf die 3,1 km lange Radrunde, die nur minimale Höhenunterschiede aufweist. Gefahren wird über insgesamt 6 Runden (18,9 km) im Linksverkehr. Technisch anspruchsvoll sind die engen Wendepunkte und eine ebenfalls enge 90°-Kurve. Die Laufstrecke (5 km) verläuft über zwei Runden a 2 km als Wendepunktstrecke auf Teilen der Radstrecke, wobei zuvor ein 900 m langer Zubringer von der Wechselzone gelaufen wird und am Ende noch 100 m in Richtung Finishline dazu kommen.

Bei der Mixed Relay am Sonntag werden dieselben Strecken genutzt und entsprechend auf die Staffel-Distanzen angepasst.

>>Die Hamburger WM-Strecken im Detail ...

 

Rennen live in ARD und ZDF

 

Die Rennen in Hamburg sind live zu verfolgen. Das Entscheidung der Männer am Samstag um 16 Uhr wird live auf www.sportschau.de übertragen. Die ARD überträgt anschließend um 18 Uhr live das Frauenrennen und sendet im Vorfeld (ab 17.30 Uhr) eine Zusammenfassung des Männerrennens. Der Wettbewerb im Mixed Relay ist am Sonntag von 14 bis 15 Uhr live im ZDF zu verfolgen.