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Frederic Kohl und Ute Schäfer sind die Sieger des Breisgau-Triathlon

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Der Österreicher Frederic Kohl und die XTERRA-Europameisterin Ute Schäfer gewann am Sonntag den Breisgau-Triathlon in Malterdingen. Am Start waren über 400 Teilnehmer, auch aus dem benachbarten Frankreich ...

Ganz im Zeichen der Deutsch-Französischen Freundschaft und der Völkerverständigung stand die 14. Austragung des Süddeutschen Mitteldistanzklassikers Breisgau-Triathlon in Malterdingen über die Strecken 2 km Schwimmen, 85 km Radfahren und 20 km Laufen.

Bei idealen äußeren Bedingungen starteten über 400 Athleten. Darunter waren auch fast 100 Starter aus dem benachbarten Frankreich, hauptsächlich aus den Regionen Elsaß, Lothringen und Franche Comté.

Mit den französischen Nachbarn verbindet die Veranstalter schon seit längerem ein partnerschaftliches Verhältnis: Im Rahmen des Breisgau-Triathlons wurde das Finale des Regio-Triathlon-Cups 2004 ausgetragen, einer grenzüberschreitenden Triathlon-Serie mit insgesamt vier Wettkämpfen in Forst (D; 06.06.04), Obernai (F; 20.06.04), Belfort (F; 25.07.04) und Malterdingen (D; 22.08.04). Diese Regio-Cup-Serie konnte das neue Deutsche Triathlon-Idol Timo Bracht in den Jahren 2002 und 2003 in überzeugender Manier für sich entscheiden.

Favoriten fanden sich schon früh
Das Schwimmen auf zwei Runden mit Neoprenanzug im 21 Grad kalten Riegeler Baggersee bildete den Auftakt des spannenden und selektiven Triathlon rund um die Weinberge Südbadens. Schon früh setzte sich beim Schwimmen eine Favoritengruppe ab mit dem Local Hero Michael Brucker (Hans Grohe Team Schwarzwald), dem Österreicher Frederic Kohl (Raika Norz Tri Telfs), und dem Deutschen Vizemeister im Cross-Triathlon Andreas Böcherer (MTG Mannheim). Kurz dahinter folgten die weiteren Favoriten mit Rolf Lautenbacher (Team multisportsnetwork), Matthias Klumpp (TSG Reutlingen), Marcus Melcher (TF Freudenbach) und der ersten Frau Renate Forstner (Tria Wingersheim, F).

Auf der 85 km langen bergigen Radstrecke dominierte der Österreicher Frederic Kohl mit dem besten Radsplit. Er distanzierte seine Verfolger Brucker, Böcherer und Lautenbacher deutlich und wechselte mit über drei Minuten Vorsprung in die Laufschuhe.

Ähnlich stark die Radleistung der amtierenden XTERRA-Europameisterin Ute Schäfer vom SC Riederau, die auf dem Rad mühelos die Führung von Renate Forstner übernahm, und satte acht Minuten Vorsprung vom Radfahren auf die 20 Kilometer lange Laufstrecke mitnehmen konnte.

Gefürchtete Laufstrecke brachte die Entscheidung
Der Triathlon in Malterdingen ist gleichermaßen bekannt und gefürchtet für seine harte Laufstrecke: knackige Anstiege in den steilen Weinbergen und vor allem sengende Hitze erinnern an den Glutofen Hawaii. Dazu sorgen die steilen Bergabpassagen dafür, die geschundenen Muskeln hart werden zu lassen.

Auch das Wetter meinte es bei der diesjährigen Auflage gut mit den Teilnehmern. Wolken und ein leichter Wind sorgten für angenehme Temperaturen in den Malterdinger Weinbergen. So konnte Frederic Kohl seinen Sieg unangefochten nach Hause laufen. Die Positionskämpfe beschränkten sich auf die weiteren Plätze.

Lokalmadator beendet seine Karriere
Lokalmatador Michael Brucker hatte das große Pech, zu Beginn des Laufens gleich zweimal von einer Biene gestochen zu werden. Er beendete sein Heimrennen und damit auch seine Triathlonkarriere trotz großer Schmerzen auf Rang drei hinter dem hervorragend laufenden Rolf Lautenbacher. „Hier in Malterdingen hat alles angefangen, hier in Malterdingen mache ich auch meinen letzten Triathlon“, so resümiert Michael Brucker seinen Entschluss, seine überaus erfolgreiche Triathlonkarriere zu beenden. Eine Karriere, die gekrönt war von vielen deutschen Meistertiteln mit dem Hans Grohe-Team Schwarzwald. Er wird dem Triathlon aber auch zukünftig erhalten bleiben – die Funktion ist allerdings noch offen.

Oldie Matthias Klumpp verdrängte auf dem letzten Kilometer trotz schwerer Beine vom Glücksburg Langdistanztriathlon noch den Youngster Andreas Böcherer vom sicher geglaubten vierten Platz. Hinter diesen beiden folgten Marcus Melcher auf Rang sechs, Alexander Lang (TNB Malterdingen) auf Rang sieben, und auf Rang acht der zehntplazierte des Ironman Switzerland, Michael Göhner (TSG Reutlingen). Neunter wurde dann der erste Franzose, der elsässische Langdistanzmeister Hugues Schildknecht (Olympique Mulhouse).

Bei den Frauen schaffte Ute Schäfer es, ihren deutlichen Radvorsprung auch in einen klaren Sieg umzumünzen. Sie verwies Kathrin Pätzold vom ALZ Sigmaringen und die Rosenheimerin Renate Forstner, die in Diensten des französischen Vereines Rapide Wingersheim steht, klar auf die Ränge zwei und drei.

Den Regio-Cup konnte Rolf Lautenbacher knapp vor Luke Dragstra (Vfl Waiblingen) für sich entscheiden. Bei den Damen siegte Renate Forstner.

Kurioses am Rande
Der tunesische Arzt Ahmed Walid Benzarti, der am Sportmedizinischen Institut der Universität Freiburg sein AiP absolviert, entdeckte seine Liebe zum Triathlon und finishte mit einem vom Arzt des Team T-Mobile, Dr. Andreas Schmid, geliehenen 20 Jahre alten Eddy Merckx-Renner. Mit original Haken- und Riemchen-Pedalen landete der Afrikaner auf Platz 344. Ohne Vorbereitung und mit einem von Michael Brucker kurzentschlossen gesponsertem neuen Reifen.

Die „Einheizer“ am Mikro, Marcus Wild und Pit Jenniches, die bei Athleten und beim Publikum für eine Super-Stimmung sorgten, eine Top Besetzung, selektive und sehr faire Strecken, gutes Preisgeld, eine hervorragende Organisation, tolles Publikum, eine familiäre Atmosphäre und ein üppiges Finisher-Buffet waren die Ingredienzien für eine überaus gelungene Triathlonveranstaltung, die immer wieder aufs neue begeistert, und die sich für das Finale des Regio-Triathlon-Cups wieder einmal mehr als würdig erwies.
 

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