„You are an IRONMAN“, dieser Grundsatz gilt auf Hawaii ganz besonders. Deshalb wird auf Big Island der Finisher-Gedanke mehr als anderswo gepflegt. Selbst hochdekorierte Profis quälten sich in der Vergangenheit weit abgeschlagen durch die Lavafelder, um irgendwann am Abend doch noch über den magischen Zielstrich am Alii Drive laufen zu dürfen.
Und es kann wirklich jeden treffen. Scott Tinley (Sieger der Jahre 1982/1985) hat immer wieder erklärt, dass das Rennen erst am Pier von Kona auf dem Alii Drive gelaufen ist, vorher können die extremen, klimatischen Bedingungen gnadenlos zuschlagen.
Finnische „Pulsuhr“ Kiuru aus dem Takt
So geschehen im Jahr 1991, als der heute immer noch aktive, laufstarke Peter Kropko das Ziel inmitten der Agegrouper erst auf Rang 529 erreichte. Im Jahr 1994 hat es den mit Siegambitionen angereisten Pauli Kiuru getroffen: Der zweimalige IRONMAN Roth Sieger (1990/1991) spulte normalerweise, strikt auf seine finnische Pulsuhr vertrauend, seine Rennen ab wie ein Schweizer-Uhrwerk. Doch der gefürchtete Inselwind, der Mumuku, zerrte ihm in diesem Jahr beim Radfahren derart die Körner aus den Trikottaschen, dass beim Laufen gar nichts mehr ging. Kiuru finishte nach 10:08 Stunden auf Rang 207 im Marathon war der 2:50 Stunden-Läufer genau 4:26:59 Stunden unterwegs.
Energy Lab raubte Zäck die Energie
Ebenso erging es 1998 Jürgen Zäck, der seit 1989 ununterbrochen in Kona am Start und im Ziel auf dem Rad mit der gewohnten Zäck-Attack das Feld anführte. Ein Reifenplatzer war der Anfang vom Ende für den Koblenzer. Beim Laufen ging ab dem Rückweg vom legendären Energy Lab, benannt nach einem Forschungslabor für Thermalenergie, nichts mehr. Nach eigenen Aussagen beendete Zäck mit dem „längsten Fußmarsch seit der Bundeswehr“ den Wettkampf nach 10:20 Stunden auf Rang 246.
Auch das weibliche Geschlecht ist vor derart langen Tagen nicht gefeit. Die Amerikanerin Susan Latshaw war 1996 bei eigentlich sehr guten Rennbedingungen 13:45 Stunden unterwegs. Angefangen hatte das Drama schon beim Schwimmen, als sich die Rothsiegerin des Jahres 1997 durch einen Schlag den Unterkiefer ausrenkte. Den Marathon bewältigte die Sub-nine-Frau (8:59:31 in Roth 1997) in 6:29 Stunden diese Zahlen sprechen für sich.
See you at the finishline!