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Hawaii Yesterday: Patriotismus zwischen den Lavafeldern

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Immer wieder haben in der 26-jährigen Geschichte des IRONMAN Hawaii die teils patriotisch eingestellten amerikanischen Race-Marshals den Ausgang des Rennens auf Big Island beeinflusst ...

Der IRONMAN Hawaii ist bekannt für härteste Bedingungen, die den Athleten alles abverlangen und den Rennausgang bestimmen. Immer wieder haben in der Vergangenheit aber auch patriotisch eingestellte, amerikanische Race-Marshals den Ausgang des Rennens auf Big Island beeinflusst.

So geschehen vor genau zehn Jahren, als Jürgen Zäck, bei seinem damals sechsten Hawaiistart in Folge, einem fast sicheren dritten Rang entgegenlief. Bevor er am Ortseingang von Kailua-Kona noch vom Amerikaner Jeff Devlin überholt wurde und mit Rang vier vorlieb nehmen musste. Devlin wurde damals nach Aussagen von Augenzeugen vom einem Schiedsrichter per Motorroller begleitet, der den Amerikaner laufend mit Zwischenzeiten versorgte.

Allen von Schiedsrichtern verpflegt
Ein Jahr später, im Jahr 1995, war Thomas Hellriegel drauf und dran, gleich bei seinem ersten Start auf Hawaii das Rennen zu gewinnen. The „Grip“ Mark Allen schaffte aber das nahezu Unmögliche: Er konnte die 13 Minuten Rückstand beim Laufen aufholen und Hellriegel bei Kilometer 39 noch überlaufen. Allen lief dafür den Marathon in sagenhaften 2:42:09 Stunden – eine nahezu unvorstellbare Leistung. Allerdings auch wieder mit etwas Hilfe der „Heimschiedsrichter“, die Allen auf der Laufstrecke vom Roller aus Wasserbecher reichten.

Zuerst keine Gnade für Ferstl
Wesentlich weniger nette Bekanntschaft mit den Racemarshals macht im gleichen Rennen das bayerische „Urviech“ Sigi Ferstl, der nach dem kurzzeitigen Überfahren der Mittellinie zwar das Rennen vorsetzen durfte und auf Rang 31 zeitgleich mit seinem Freund und Trainingspartner Markus Dippold finishte, dann aber disqualifiziert wurde. Erst nach Intervention von Funktionären der DTU wurde Ferstl schließlich doch noch in die offizielle Ergebnisliste aufgenommen.

Leder als Leader disqualifiziert
Gar nicht in der Ergebnisliste stand im Jahr 1999 Lothar Leder. In Führung liegend erhielt der Darmstädter zwei Verwarnungen, die den Rennausschluss nach sich zogen – die Erste wegen angeblichen Windschattenfahrens, die zweite wegen einer kurzzeitigen Nichteinhaltung des Rechtsfahrgebots.

Noch in bester Erinnerung liegt das vergangene Jahr, als die Organisatoren das Nebeneinanderfahren mit der so genannten Stagger Rule erlaubt und so dem Windschattenfahren Tür und Tor geöffnet hatten. Die starken deutschen Radfahrer Timo Bracht und Stefan Holzner waren damals die Leidtragenden der nur schwer nachvollziehbaren Schiedsrichter-Entscheidungen – wieder einmal Zeitstrafen und Disqualifikationen für Nichtamerikaner – aus der Traum vom Topergebnis auf Hawaii.

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