Im IRONMAN Contestant Information Guide, den alle Teilnehmer mit der erfolgreichen Qualifikation erhalten, steht als Regel Nummer eins für den Marathon folgendes geschrieben: „No form of locomotion other than running, walking or crawling is allowed.“ Da Krabbeln als Fortbewegung also offiziell von der World Triathlon Corporation (WTC) erlaubt ist, haben in der Geschichte des IRONMAN Hawaii auch immer wieder Teilnehmer davon Gebrauch gemacht.
Es waren mit die ersten Fernsehbilder, die vom IRONMAN Hawaii den Weg nach Europa fanden. Eine gewisse Julie Moss überquerte im Februar 1982 auf allen Vieren die Ziellinie am Alii Drive. Viele Jahre später wurde Moss die Ehefrau des sechsfachen Hawaii-Siegers Mark Allen, der erst durch diese tragischen Geschehnisse auf den Triathlonsport aufmerksam geworden war.
Krabbelduell um Rang vier
Im Jahr 1997 sollte Julie Moss einen versöhnlichen Abschluss mit dem Rennen an der Kona Coast finden und finishte aufrechten Ganges in 10:39 Stunden.
Ein knappe Stunde vorher spielten sich am Alii Drive jedoch abermals dramatische Szenen ab. Die Amerikanerinnen Sian Welch und Wendy Ingraham ereilte das gleiche Schicksal wie 15 Jahre zuvor Moss: Sie überquerten krabbelnd mit letzter Kraft als vierte und fünfte Frau des Gesamteinlaufs die Ziellinie.
Did not finish in Sichtweite vom Ziel
Der Grund einer sehr ungewöhnlichen Zielüberquerung waren vielleicht die extremen Bedingungen, die am 18. Oktober 1997 auf Big Island herrschten. Schon kurz hinter dem Kona Airport, wo die Radstrecke aus dem Windschatten des Hualalai Vulkans, dem Hausberg Konas, hervortritt, schlugen die Mumuku Winde gnadenlos zu.
Derart gnadenlos, dass der junge Australier Chris Legh, auf dem Rad noch zur Spitze mit dem späteren Sieger Thomas Hellriegel, Jürgen Zäck und Ken Glah aufgefahren, nur gut 100 Meter vom Ziel entfernt kollabierte und selbst das Krabbeln unmöglich wurde DNF im Zielkanal, ein Notfall, den die Ärzte hinter der Ziellinie und im Krankenhaus behandeln mussten.