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Herzprobleme

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Steffen Liebetrau muss nach einer akuten Thrombusbildung in einer Herzkammer alle Starts für diese Saison absagen. Der Däne Torbjorn Sindballe gab indes in einer Pressemeldung bekannt, dass er aufgrund einer Herzklappenfehlfunktion seine Karriere beenden muss ...

Schwere Schocks für die Triathlonprofis Steffen Liebetrau und Torbjorn Sindballe. Steffen Liebetrau muss nach einer akuten Thrombusbildung in einer Herzkammer alle Starts für diese Saison absagen. Der Däne Torbjorn Sindballe gab indes in einer Pressemeldung bekannt, dass er aufgrund einer Herzklappenfehlfunktion seine Karriere beenden muss.

Steffen Liebetrau hatte vor gut zwei Wochen noch mit unklaren Bauch- und Rumpfschmerzen an der Challenge Kraichgau teilgenommen, die sich in den Folgetagen noch weiter verschlimmerten. Der 36-Jährige begab sich daraufhin in die Kardiologie der Universitätsklinik Freiburg, wo während seines zehntägigen Aufenthalts ein akuter Thrombus in einer Herzkammer festgestellt wurde. Als Auslöser stellten die Ärzte eine eingeschränkte Arbeitsfunktion der linken Herzkammer fest, die dadurch zu einer Mangeldurchblutung der linken Herzspitze führte. Zudem sein eine erblich bedingte Faktor-V Mutation des Blutes von Liebetrau diagnostiziert worden, die der häufigsten angeborenen Risikofaktoren für eine Thrombosenbildung darstellt. Wie Liebetrau auf seiner Website weiter bekannt gab, sei als Ursache wahrscheinlich länger zurückliegende, abgeklungene Herzmuskelentzündungen verantwortlich, sowie ein diskret verlaufener thrombebolischen Herzinfarkt. Die extremen Bauchscherzen seine auf einen erlittenen Milzinfarkt zurückzuführen.

Mittlerweile hat der Freiburger wieder leichtes Bewegungstraining aufgenommen. Wie es weiter heißt, hat sich der Thrombus mittlerweile vollständig gelöst und auch die Herzfunktion zeige eine dynamische Regeneration, so dass eine vollständige Genesung möglich erscheint.

Herzerkrankungen im Triathlon:
Herzprobleme bei Hochleistungssportler treten sicher nicht öfter als in der normalen Bevölkerung auf. Das bisher wohl prominenteste Karriere-Aus wegen einer Herzerkrankung im Profitriathlonsport gab es durch den Australier Greg Welch (1994 erster nichtamerikanischer Hawaii-Sieger), der 1999 nach lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen dem aktiven Leistungsport ade sagen musste.

Todesfälle:
Erst im Vormonat war der ehemalige Radprofi- und Triathlet im Alter von 39 Jahren während des Trainings kollabiert und verstorben. 1996 verstarb der erst 21-jährige Juniorenweltmeister Oliver Hufschmied aus der Schweiz an Herzversagen.

Karriereende für Sindballe – kein Start in Roth
Seine Karriere komplett beenden muss auf Anraten der Ärzte der Däne Torbjorn Sindballe. Seit dem Jahr 2005 weiß Sindballe über seine Herzklappenfehlfunktion, einer Aortenklappeninsuffizienz, Bescheid und hat sich seit dem immer wieder ärztlichen Untersuchungen unterzogen, um sicherzustellen, dass keine unmittelbare Gesundheitsgefahr während des Trainings- und der Wettkämpfe bestehe. Anfang Mai stellten sich dann aber beim Wildflower Triathlon Festival in den USA massive Probleme beim zweimaligen ITU-Langdistanzweltmeister ein. Vollkommen erschöpft und hyperventilierend musste Sindballe das Rennen in der zweiten Wechselzone aufgeben, zuvor war der Radspezialist schon bei Radfahren nur ein Schatten seiner selbst.

Seit dem habe er eine emotionale Achterbahnfahrt erlebt, schreibt der 33-Jährige auf seiner Website. Plötzlich als Athlet mit Weltklasseniveau in einer der wohl härtesten Sportarten mit einer bald drohenden Herzoperation konfrontiert zu werden und gleichzeitig die Geburt des zweiten Kindes mitzuerlegen, sei eine Grenzerfahrung gewesen, heißt es dort. Als nächstes Rennen wäre für den Hawaii-Dritten des Jahres 2007 die Quelle Challenge in Roth auf dem Programm gestanden.

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