Der Däne Ole Stougaard ist der überragende Sieger des 4. HP Norseman Xtreme Triathlon (3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und 42 km Laufen) in Südwest-Norwegen. Der als Favorit gehandelte Triathlonprofi Jonas Colting (SWE), bereits zweifacher Medaillengewinner bei Langdistanz-Weltmeisterschaften, musste sich auf dem Gipfel des Gaustatoppen mit Rang drei begnügen.
Nach den extremen Wetterbedingungen des Vorjahres mit Kälte, Regen und Schneefall bewarb sich die vierte Auflage des Rennens zugleich um den Titel der schönsten Langdistanz der Welt. Mit dem spektakulären Vier-Meter-Sprung vom Deck einer Autofähre in den 20 Grad warmen Hardangerfjord hatten 135 Athleten aus 13 Nationen am frühen Morgen den Wettkampf aufgenommen. Die Radstrecke führte die Teilnehmer von der Westküste Norwegens über fünf schwere Steigungen mit einer Höhendifferenz von 3.500 Metern bis hinunter in die Provinz Telemark, wo mit dem Marathonlauf auf den 1.883 Meter hohen Gaustatoppen ein weltweit unvergleichliches Finale wartete.
Ein Ziel: Das schwarze Finisher-Shirt
Der Lohn für die extremen Strapazen: das begehrte schwarze T-Shirt und ein unvergessliches Naturschauspiel. Denn von der Ziellinie am Gipfel konnten die Norseman-Finisher in diesem Jahr bei fast wolkenlosem Himmel ein Sechstel der Gesamtfläche Norwegens überschauen.
Coltings Kampf gegen die Steigung
Der Kampf um den Gesamtsieg war derweil so spannend wie noch nie, denn schon im ersten Anstieg hinauf zum berühmten Hardanger-Hochplateau zog der Däne Ole Stougaard vorbei am schwedischen Topfavoriten Jonas Colting. Der konnte seinen Rückstand in den Flachpassagen zwar wieder verkürzen, doch dann übernahm nach rund 110 Kilometern plötzlich ein absoluter Triathlon-Anfänger die Spitze des Rennens: Der 25-jährige ehemalige Mountainbike-Profi Thomas Nesset Sundal aus Oslo erarbeitete sich bis zur zweiten Wechselzone in Tinn-Austbygde einen Vorsprung von mehr als sechs Minuten zuviel für den 82-Kilo-Mann Colting, der in den letzten 17 Marathonkilometern mit durchschnittlichen Steigungen von zehn Prozent mehr mit sich selbst als gegen seine direkte Konkurrenz zu kämpfen hatte. Dagegen konnte das dänische Leichtgewicht Stougaard hier noch einmal seine Kletterqualitäten ausspielen und verwies nach 10:49:57 Stunden Sundal (11:02:49) und Colting (11:23:53) letztlich deutlich auf die Plätze. Auf diesen Sieg bin ich unheimlich stolz. Was hier passiert ist, übertrifft all meine Erwartungen strahlte Stougaard, der erst vor wenigen Wochen die schweren Langstreckenrennen auf Lanzarote und in Roth mit guten Platzierungen gefinisht hatte.
Zieleinlauf zur Geisterstunde
Die mit sieben Teilnehmerinnen in diesem Jahr etwas schwächer besetzte Damenkonkurrenz gewann in Abwesenheit der Vorjahressiegerin Trude Andersen die Norwegerin Marie Veslestaul in 14:46:25 Stunden. Der letzte Teilnehmer erreichte das Ziel kurz nach Mitternacht, nur sieben Athleten mussten das Rennen aufgeben.