Zwölfmal fand der Inferno Triathlon im Berner Oberland bisher statt und achtmal hieß dabei der Sieger Marc Pschebizin. Der Wittlicher setzte sich bei optimalen Wettkampf- und Wetterbedingungen gegen Andreas Wolpert aus Ellwangen durch. Dritter wurde nach 3,1 km Schwimmen, 96 km Radfahren, 30 km Mountainbike und 25 km Berglauf und insgesamt 5.500 Höhenmetern der Schweizer Mike Schifferle. Die Frauenkonkurrenz war hingegen eine rein Schweizer Entscheidung. Nina Brenn aus Zürich, Inhaberin des Streckenrekords, dominierte die Frauenkonkurrenz einmal mehr mit grosser Überlegenheit und siegte wie im Vorjahr vor Andrea Huser.
Der ansonsten meist kühle Thunersee lockte diesmal mit mediterranen Temperaturen von 21 Grad Celsius, als sich die rund 330 Triathletinnen und Triathleten um 06.30 Uhr auf ihren langen Weg zum 2970 m hohen Schilthorn machten. Der Rückenwind sorgte zudem für schnelle Schwimmzeiten. Nicht am Start dieses Jahr der Vorjahressieger Olaf Sabatschus aus Deutschland, der Pschebizins beeindruckender Siegesserie ein jähes Ende gesetzt hatte. Dennoch, an Konkurrenz fehlte es keinesfalls. Bereits ab dem Schwimmziel in Oberhofen machte Andreas Wolpert dem siebenfachen Inferno Sieger Marc Pschebizin mächtig Druck. Lag er doch über die Grosse Scheidegg bis kurz vor Grindelwald mit dem Racebike in Führung.
Pschebizin holt sich auf dem MTB die Führung zurück
Dann aber war es schon fast wie immer: Pschebizin wechselte als erster auf das Mountainbike und Wolpert sah nur noch sein Hinterrad. So war es denn auch der Titelfavorit, der in Stechelberg als erster die Laufschuhe schnürte. Als Zweiter aber setzte sich überraschend und erstmalig an diesem Renntag der Lokalmatador Ramon Krebs aus Steffisburg in Szene. In Oberhofen noch als 58. aus dem Wasser gestiegen, machte er sich mit den schnellsten Race- und Mountainbikezeiten auf eine fulminante Aufholjagd. Erst im letzten Drittel auf dem Aufstieg zum Schilthorn gelang es Andreas Wolpert wieder auf den zweiten Platz hinter Pschebizin auf zu schließen. Diesen aber musste er, obwohl dicht an seinen Fersen, letztlich doch ziehen lassen. Es war sau eng, meinte Marc Pschebizin, der mit einer Endzeit von 9:03:04 Stunden einmal mehr als strahlender Sieger unter dem Zielbogen auf der Aussichtsplattform einlief. Der Zweitplazierte Andreas Wolpert, traf mit einem Rückstand von knapp fünf Minuten auf dem Piz Gloria ein (9:07:56). Beide Athleten waren sich einig, dass es heuer ein vergleichsweise anstrengendes, sehr hartes Rennen war. Dies nicht nur auf Grund der nasskalten Temperaturen, die vor allem Andreas Wolpert zusetzten, sondern vor allem auch weil wir uns gar nichts geschenkt haben. Ramon Krebs (9:16.24) beendete das Rennen schliesslich auf dem 4. Rang und musste sich unmittelbar vor dem Ziel noch von seinem Landsmann Mike Schifferle (9.12.00) überlaufen lassen.
Alles beim Alten bei den Frauen: Nina Brenn gelingt dritter Inferno-Sieg
Das Frauenrennen dominierte die Favoritin aus Zürich, Nina Brenn, die die Inferno Single Konkurrenz bereits im Vorjahr und 2005 gewonnen hatte. Mit einer Siegerzeit von 10:07.05 verpasste sie ihren eigenen Streckenrekord nur um gut vier Minuten. Als stolze Mutter lief sie Hand in Hand mit ihrem kleinen Sohn ins Ziel. Dass meine Familie oben auf mich wartet, ist meine Motivation und Freude. Einmal mehr ist ihre Strategie, sich die Ziele immer nur abschnittsweise zu setzen voll aufgegangen. Die vielen Höhenmeter, die es beim Inferno zu überwinden gilt, ließen Nina Brenn kalt: Ich bin stark am Berg! Andrea Huser aus Tschingel erkämpfte sich gleich wie im Vorjahr den zweiten Platz (10:23:59). Ganz klar am Härtesten für sie, der erste Teil des Rennens, trotz Rückenwind auf dem Thunersee. Auf die Frage, ob sie nach zwei zweiten Plätzen nächstes Jahr nicht auch einmal gewinnen wolle, meinte sie lachend: aber nur, wenn es den Inferno dann ohne Schwimmen gibt! Barbara Bracher aus Thun komplettierte das Siegerpodest ebenfalls wie im Vorjahr als Dritte (10:50:37).
Inferno 2010 am 20./21. August
Das Wetter meinte es gut mit den Athletinnen und Athleten. Weder eiskalte Temperaturen mit Schneefällen auf dem Schilthorn noch die am meisten gefürchteten Gewitter waren dieses Jahr für das Berner Oberland prognostiziert. Es herrschten optimale Wettkampfbedingungen. Dennoch hätten wir gerne auch mal unsere schönen Berge gesehen, meinte OK-Präsident Heinz Zurbrügg, der sich im späteren Nachmittag durchwegs zufrieden über den Verlauf des Inferno Triathlon 2009 äusserte. Die Rennen wurden bis jetzt von keinen schweren Unfällen überschattet. Nur lobende Worte gab es einmal mehr für die über 900 ehrenamtlichen Helfer und das Publikum, das die Athletinnen und Athleten begeistert anfeuerte. Der Inferno ist die phantastischste Veranstaltung die es gibt! Dies das wohl schönste Kompliment des Siegers Marc Pschebizin an sie alle. Die nächsten Inferno Veranstaltungen finden am 20./21. August 2010 statt.