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Andreas Fuchs: Beim zweiten Mal will ich mehr genießen

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Andreas Fuchs gewann im vergangenen Jahr den Austria-Triathlon in Podersdorf. Überraschend – für die Konkurrenz und für ihn selbst. In diesem Jahr nimmt der Österreicher die Herausforderung an und will seinen Titel verteidigen. Aber er weiß, dass es schwer wird, entmutigen lässt er sich jedoch nicht. tri2b.com sprach mit dem 34-Jährigen.

tri2b.com: Als Sie im letzten Jahr in Podersdorf als Erster ins Ziel kamen, war das auch für Sie überraschend? 
Andreas Fuchs (A.F.): Ja, weil meine Vorbereitung nach dem Ironman Kärnten nicht so optimal verlief. Ansonsten hab ich schon geahnt, dass ich mal weit vorne landen kann. Ich vertraue viel auf mein Gefühl im Training und das hat mich vor Podersdorf zum Glück mal getäuscht, dadurch war ich aber auch etwas lockerer und hatte nicht viel zu verlieren. Mein Ziel war es ursprünglich, unter die ersten Drei der Staatsmeisterschaft zu kommen. 

tri2b.com: Sie hatten das Rennen auf dem Rad quasi schon vorentschieden. War diese Taktik richtig? 
A.F..: Ich war auf dem Rad schon immer relativ stark. An diesem Tag bin ich wie üblich nach Wattzahl gefahren, habe die aber nach dem langen Schwimmen etwas nach unten korrigiert, weil ich merkte, dass es nicht so rund lief anfangs, immerhin bin ich 15 Minuten länger im Wasser gewesen als gewöhnlich, was bei den Bedingungen aber nicht außergewöhnlich war. Dann fühlte ich mich aber von Runde zu Runde immer besser und ich konnte alle vier Runden in 1:08 Stunden konstant fahren. Auf den hohen Wellengang beim Schwimmen war ich nicht vorbereitet, ich habe es aber geschafft das Beste daraus zu machen. Erst als ich nach dem zweiten Wechsel gehörte habe, dass ich zehn Minuten Vorsprung habe, bin ich nervös geworden. Ich war ziemlich verbissen und dachte mir: ‚Jetzt darf nichts mehr passieren.’ Mit so einem Vorsprung hatte ich nicht gerechnet. Als ich dann mitbekam, dass der Abstand nach der Hälfte des Marathons konstant geblieben war, habe ich ein bisschen raus genommen, aber erst die letzten zwei Kilometer konnte ich genießen und der Zieleinlauf mit meinen zwei Mädels Hanna und Lisa war ein Traum.

tri2b.com: Die Bedingungen im vergangenen Jahr waren alles andere als gut. Ihnen kamen die offensichtlich entgegen, hoffen Sie für dieses Jahr auf ähnliche Bedingungen?
A.F..: Wenn das Wetter extrem ist – egal ob heiß oder kalt – kann ich mich wohl im Vergleich zu anderen besser motivieren und lasse mich nicht aus der Ruhe bringen. Die Wetterbedingungen kann niemand ändern, man kann sie nur akzeptieren und das Beste daraus machen, und wenn ich merke das die anderen leiden, dann hilft mir das auch etwas. Heuer will ich beweisen, dass ich auch mit anderen Bedingungen zurecht komme, daher kann es von mir aus auch gerne heiß werden, aber Wind darf schon dabei sein, sonst wär’s auf der flachen Radstrecke etwas fad. 

tri2b.com: Der Sieg beim Austria-Triathlon war Ihr größter Triumph bisher. Hat sich seitdem etwas geändert? 
A.F..: Nein, eigentlich hat sich nicht viel geändert. Ich bin jetzt zwar mehr in den Triathlon-Medien vertreten, und in der Szene war ich plötzlich bekannt, ansonsten hat sich nicht viel geändert. Ich hatte allerdings gehofft, mit diesem Sieg endgültig den Schritt in den Profi-Triathlon machen zu können, nachdem ich zwar schon gewissermaßen als Profi trainiere, aber trotzdem noch arbeiten gehe. Aber das hat bis jetzt noch nicht geklappt. Andererseits habe ich so ein zweites Standbein. Und ich könnte schwer damit leben, Profi zu sein, und dann aber keinen Erfolg zu haben. Das würde weh tun. 

tri2b.com: Sie sagten gerade, Sie gehen noch arbeiten. Wie bekommt man das unter einen Hut? 
A.F..: Für den Triathlon ist das sicher nicht optimal, aber es funktioniert. Und es gibt ja immer noch Verbesserungsmöglichkeiten, nicht nur über den Umfang. Außerdem werde ich in diesem Jahr zum dritten Mal Papa, da merkt man auch, dass es noch ein Leben neben dem Triathlon gibt. 

tri2b.com: Mit der Erfahrung des Vorjahres – machen Sie nun etwas anders in der Vorbereitung? 
A.F..: Ich hatte lange überlegt, was ich als nächstes machen wollte. Ich sehe mich als einen, der immer mal was Neues ausprobiert und neue Rennen machen will. Deshalb habe ich lange überlegt, ob ich wieder in Podersdorf starte. Ich hatte mit diesem Sieg ja wieder ein Ziel erreicht. So eine Titelverteidigung ist aber auch was Neues, und so starte ich wieder in Podersdorf, da ich weiß, dass es wohl auch nicht leichter wird. In der Vorbereitung werde ich nicht viel anders machen, aber ich werde erstmals versuchen, nach meinen eigenen Trainingsplänen zu arbeiten, so kann ich auch auf meine Familie und Beruf besser Rücksicht nehmen. Meine Taktik wird sich wohl auch nicht ändern, aber beim zweiten Mal will ich den Marathon ein bisschen mehr genießen. (lacht) 

tri2b.com: Wer wird Ihr größter Konkurrent sein? 
A.F..: Rainer Fuhrmann hat sich im letzten Jahr extrem gesteigert, vor allem im Laufen. Er ist top motiviert und hat gerade im Schwimmen noch viel Möglichkeit sich zu verbessern. Ihn sehe ich als größten Konkurrenten. Aber es kann immer noch der eine oder andere auftauchen, der mir jetzt noch nicht bekannt ist. Bei normalen Bedingungen versuche ich, unter 8:30 Stunden zu bleiben. In Podersdorf kann man aber nicht so auf Zeit machen. Ich werde einfach sehen, was am Ende rauskommt. Auf jeden Fall freu ich mich auf die neue Saison und bin voll motiviert. 

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