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Andreas Niedrig: „Ich möchte noch einmal das Rother Publikum erleben“

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Der Oer-Erkenschwicker Andreas Niedrig kam 1997 im Rother "Jahrhundert-Rennen" (Sieger Luc van Lierde mit Weltbestzeit 7:50:27 Std.) wie Phönix aus der Asche auf Rang fünf (8:06:58 Std.) ins Ziel. In den Jahren 1998 bis 2000 war Niedrig jeweils Dritter, 2001 verwehrte nur Lothar Leder dem Triathlon-Späteinsteiger den Sieg im Frankenland. Deutschlandweite Schlagzeilen machte der 37-Jährige im Jahr 2000 mit einem Buch, in dem er seinen Weg vom kriminellen Drogenmilieu zum Hochleistungssport erzählt. Im letzten Jahr wurde es ruhig um den gelernten Orthopädie-Mechaniker, jetzt hat er sich den Fragen von tri2b.com gestellt.

tri2b.com: Andreas, du bist mit deinem Buch „Vom Junkie zum Ironman“ im Jahr 2000 über die Triathlon-Szene hinaus bekannt geworden. Jetzt gibt es weitere Pläne … 
Andreas Niedrig (A.N.): Ja, endlich ist es soweit und ich kann öffentlich darüber sprechen: Mein Buch wird jetzt verfilmt. Voraussichtlich unter dem selben Titel. Die Castings laufen gerade, doch es gibt noch viel zu tun. Das Drehbuch ist fast fertig und es ist geplant, dass der Kinofilm im ersten oder zweiten Quartal 2006 anläuft. Zum Film soll dann auch ein neues Buch erscheinen. 

tri2b.com: Aber das ist momentan nicht alles, worauf du beruflich baust, oder? 
A.N.: Nein, nachdem ich so lange verletzt war, musste ich einen Weg finden, neue Sponsoren zu gewinnen und gleichzeitig nicht auf meine sportliche Leistung angewiesen zu sein. Ich möchte gerne mein Wissen und meine Erfahrung mit Drogen und der Drogenbekämpfung durch den Sport an Jugendliche weiter geben. Meine Projekte heißen: „Begegnung mit der Sucht, die Sucht hat einen Namen“. Ich referiere an Schulen vor bis zu 500 Schülern und das kommt sehr gut an. Dafür habe ich gute Sponsoren gefunden, die die Projekte unterstützen. 

tri2b.com: Du wolltest letztes Jahr in Roth starten. Warum hast Du kurzfristig abgesagt?
A.N.: Ich wollte unbedingt in Roth starten, mit diesem Wettkampf und dieser Atmosphäre bin ich eng verbunden und es war mein Traum, dort noch einmal alles zu geben. Doch ich war seit über einem Jahr verletzt und musste dann einsehen, dass ein Start keinen Sinn macht. 

tri2b.com: Was für eine Verletzung zog sich so lange hin? 
A.N.: Zuerst sollte mir nur ein Schleimbeutel im Fuß entfernt werden. Doch das musste dann nachoperiert werden, wohl ein Kunstfehler. Bei dieser zweiten Operation löste der zuständige Arzt wohl aus Versehen die Achillessehne komplett von der Ferse ab. Ein dreiviertel Jahr habe ich versucht, so zu laufen, aber die Schmerzen waren unerträglich. Dann hat sich der Schmerzbereich auch noch stark entzündet. Erst der Kontakt zu einem Wiederherstellungs-Chirurgen war meine Rettung. Trotzdem lautete die Prognose, dass ich froh sein dürfte, wenn ich jemals wieder ohne Krücken laufen kann. 

tri2b.com: Und wie sieht es mit den Fortschritten aus? 
A.N.: Der Zeitraum von Oktober bis Januar genügte, um die ersten Laufkilometer zu absolvieren – ohne Krücken. Mittlerweile kann ich auch schon wieder bis zu 20 Kilometer laufen, richtig joggen. Und so schnell geht eine gute Form auch nicht verloren. 

tri2b.com: Schon vor einiger Zeit machte die Nachricht die Runde, das man Andreas Niedrig noch einmal in Roth sehen wird. 
A.N.: Ja, mein Traum ist – was mir im Vorjahr leider verwehrt wurde – doch noch einmal in Roth zu starten, da arbeite ich drauf hin. Ich war so fertig, so down – noch vor einem halben Jahr. Jetzt kann ich wieder hoffen und habe meinen „Rücktritt vom Rücktritt“ erklärt. 

tri2b.com: Wir hoffen mit dir, dass es mit Roth diesmal klappt. tri2b.com wird wieder liveaus dem Triathlon-Mekka im Frankenland berichten.

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