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Friedrich Dietz (Triathlon Holidays): Corona hat das Buchungsverhalten bei den Triathlon-Camps verändert

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Seit dem Jahr 2015 bietet die in der Schweiz ansässige Triathlon Holidays GmbH in Kooperation mit Huerzeler-Radsportreisen an den Destinationen Lanzarote und Mallorca Trainingscamps für Triathleten an. Wie alle Sportreiseanbieter ist auch Triathlon Holidays seit dem März 2020 sehr stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen. Wir haben mit Triathlon Holidays-Inhaber Friedrich Dietz über die aktuelle Stimmungslage und den Umgang mit den sich immer wieder ändernden Corona-Regeln gesprochen. Außerdem gibt der aus der Nähe der Triathlonhochburg Roth stammende Franke im Interview auch ein paar aktuelle Einblicke in die Welt des Triathlon-Sponsorings, wo er seit einiger Zeit als Berater für namhafte Triathlonpros tätig ist.

tri2b.com: Leider ist auch die 2022er Trainingscamp-Saison von den Einschränkungen rund um die Corona-Pandemie betroffen.  Jetzt nach dem Jahresstart werden sicher viele Triathleten und Triathletinnen in die Detailplanungen gehen. Wie ist aktuell die Stimmungs- und Buchungslage?
Friedrich Dietz – Triathlon Holidays (F.D.): Die Buchungslage hatte sich seit dem Spätsommer gut entwickelt. Die Steigerung der Inzidenzen im Herbst hat dann jedoch zu einem merklichen Rückgang der Anfragen geführt. Seit Weihnachten hellt sich das Interesse zum Glück wieder merklich auf. Wir sind darum sehr guter Dinge, unseren Kundinnen und Kunden im Frühjahr attraktive Camps bieten zu können.
tri2b.com: Triathlon Holidays ist Teil von Huerzeler Radsportreisen. Inwieweit profitieren die Athletinnen und Athleten bei euch davon in der aktuellen Corona-Situation?
F.D.: Unser Angebot ist eine Huerzeler-Pauschalreise. In der Pandemie wurde vielen vor Augen geführt, welche Vorteile die Pauschalreisegesetzte in den uns primär betreffenden Ländern Deutschland, Schweiz und Österreich für die Verbraucher bringen. Wer hat sich nicht alles über die schleppenden Rückerstattungen für Tickets der Fluglinien beschwert? Bei einer Pauschalreise werden Umbuchungen, Rückführungen, Stornierungen, etc. für Gäste wesentlich einfacher. Als wir im März 2020 in den Tagen nach dem Lockdown auf Mallorca für unsere Gäste die Rückreisen organisierten, waren wir um die bestehende Reise-Infrastruktur und vor allem Reiseerfahrung von Huerzeler sehr dankbar. Die Rückerstattungen liefen ohne Bürokratie, zeitnah und zur vollen Zufriedenheit der Gäste. Huerzeler ist nicht umsonst der größte Radreiseveranstalter Europas.
tri2b.com: Zwei Jahre Corona haben die (Triathlon)-Welt verändert. Ist das auch bei den Anfragen der nach den Triathlon-Camps zu spüren. Sprich haben sich die Ansprüche an die Camps verändert?
F.D.: Die Ansprüche an die Camps haben sich nicht wesentlich verändert. Wir wollen unseren Gästen unverändert eine möglichst persönliche Trainingserfahrung mit Top-Trainern bieten. Darum arbeiten wir auch unverändert mit Triathlon-Persönlichkeiten wie Nicole und Lothar Leder oder Timo Bracht zusammen. Was wir jedoch spüren ist eine Verhaltensänderung mit Verschiebung hin zu kurzfristigen Buchungen. Das ist ob der immer wieder ändernden Regeln absolut verständlich und nachvollziehbar, bringt uns als Veranstalter aber natürlich zusätzliche Herausforderungen in Bezug auf die Planung der Camps.
tri2b.com: Es gibt derzeit sicher viele Triathletinnen und Triathleten, die in einer Zwickmühle sind. Sie würde gerne in ein Camp fahren, sind sich aber unsicher. Gerade durch die neue Omikron-Variante sind Infektionen selbst bei Geboosterten nicht auszuschließen. Mit welchem Hygienekonzepten wird bei euch gearbeitet?
F.D.: Zum Glück betreiben wir einen Outdoor-Sport, d.h. wir sind dort im Vorteil gegenüber sportlichen Aktivitäten in Innenräumen oder der typischen Büroarbeit. Wir halten uns jedoch selbstverständlich streng an die lokalen Vorschriften sowie die Vorgaben der Hotels. Beispielsweise wird jede Vorgabe zu Gruppengrößen entsprechend umgesetzt.
Wichtig ist auch zu erwähnen, dass unsere Destinationen Lanzarote und Mallorca als stark auf den Tourismus ausgerichtete Inseln massiv von den Einschränkungen in den letzten beiden Jahren getroffen wurden. Daher herrscht vor Ort bei allen Beteiligten ein sehr großes Bewusstsein in Bezug auf Hygiene und richtigem Verhalten, ganz egal ob Hotel, Restaurant, Café oder Supermarkt. Das spiegelt sich auch in der hohen Impfbereitschaft der Bevölkerung wider. Spaniens Impfquote liegt bei über 90%.
tri2b.com: Neben der eigentlichen „Infektionsgefahr“ ist sicher auch immer eine mögliche Absage durch eine plötzliche Verschärfung der Corona-Situation inkl. der Ein- und Ausreiseregelungen ein Hindernisgrund, nicht bzw. erst auf den letzten Drücker zu buchen. Welches Sicherheitspaket könnt ihr bieten?
F.D.: Unsere Camp-Reisen haben den vollen Huerzeler-Reiseschutz. Können wir ein Camp wegen schweren behördlichen Einschränkungen (z.B. Quarantäne) nicht durchführen, so profitieren unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer selbstverständlich von den speziellen Huerzeler COVID Stornierungsbedingungen. Darüber hat Huerzeler eine umfangreiche Umbuchungspolitik, damit unsere Gäste auf ihre eigenen unvorhersehbaren Entwicklungen reagieren können.
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Friedrich Dietz: " Die ganze Triathlon-Industrie braucht den Ironman Hawaii" – © Rico Schneller Photography
tri2b.com: Du bist nicht nur der Kopf von Triathlon Holidays, sondern seit einiger Zeit auch im Athletenmanagement im professionellen Sport unterwegs. Unter anderem für Daniela Ryf. Wie sind die Entwicklungen im Bereich „Triathlon-Sponsoring“ nach zwei Jahren Corona?
F.D.: Das lässt sich nicht generell beantworten, sondern muss differenzierter und von Fall zu Fall angesehen werden. Für eher weniger im Rampenlicht stehende Sportlerinnen und Sportler war es vorher schon schwierig. Die Pandemie hat es definitiv nicht einfacher gemacht. Das beschränkt sich aber nicht nur auf den Triathlon, sondern betrifft alle Sportarten.
Manche Unternehmen sind vorsichtiger und zurückhaltender geworden. Dies lässt sich aber meines Erachtens nicht nur an den Geschäftsverläufen der Firmen in der Pandemie festmachen. Beispielsweise haben viele Firmen während der Pandemie gute Geschäfte gemacht. Die Fahrradindustrie z.B. kämpft mehr mit Lieferproblemen als mit zu wenig Nachfrage. Unternehmen wissen aber in der Regel sehr wohl gute und langfristige Partnerschaften zu schätzen und kennen den Wert, den die einzelnen Sportlerinnen und Sportler ihnen bringen.
tri2b.com: Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang der „Ironman Hawaii“ als Plattform für die Athletinnen und Athleten?
F.D.: Zentral. Ganz egal ob für Profis oder für Age-Grouper. Die ganze Triathlon-Industrie braucht den Ironman Hawaii. Die Industrie lebt unverändert vom Mythos dieses Rennens. Kaum jemand in unseren Camps, ob Anfänger auf der Sprintdistanz oder erfahrene Langdistanzathletin, träumt nicht vom erfolgreichen Finish in Kona. Darum verstehe ich auch die Diskussionen zu einer langfristigen Verlegung an einen anderen Ort oder eine rotierende Form analog zur Ironman 70.3 WM nicht.
Und trotzdem ist es richtig, dass das Rennen in 2021 nicht erneut ersatzlos gestrichen wurde, sondern jetzt in Utah im Mai stattfinden soll. Die Besten der Besten wollen und sollen sich messen. Jede Nischensportart, und das ist Triathlon nun einmal, benötigt Aufmerksamkeit, und eine Weltmeisterschaft schafft dies weit besser als ein normales Rennen, ganz egal ob für die Profisportler, Sponsoren, Hersteller, Dienstleister oder die Altersklasseathleten.
tri2b.com: Wenn du zwei Wünsche für 2022 frei hättest, wie würden diese aussehen?
F.D.: Gesundheit und Normalität.

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