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Gernot Weigl: „Wir wollen die DM nach München holen“

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Am 31. Juli fällt der Startschuss zum 1. München Triathlon auf dem Gelände der Bundesgartenschau. Für die Organisation verantwortlich ist die runabout Sportmarketing GmbH mit ihrem Geschäftsführer Gernot Weigl. tri2b.com hat bei den Münchnern nach dem Stand der Vorbereitungen, den anvisierten Zielen und den Zukunftsaussichten des „Stadttriathlon im Grünen“ nachgefragt.

tri2b.com: Noch sind es gut drei Wochen bis zum Startschuss des 1. München Triathlon. Wie ist der Stand der Vorbereitungen? 
Gernot Weigl (G. W.): Wir haben jetzt zwei Drittel – also rund 2.000 – der maximal 3.000 Startplätze vergeben. Dabei ist die Olympische Distanz genauso stark gefragt wie die kurze Volkstriathlon-Strecke. 50 Prozent der Teilnehmer haben sich für die klassische Strecke von 1,5 km Schwimmen, 40 km Radfahren und 10 km Laufen entschieden. 

tri2b.com: Einen Triathlon in dieser Form hat es in München bisher noch nicht gegeben. Bisher beschränkten sich die Veranstaltungen auf den Olympiapark oder die Regattastrecke. Jetzt geht es richtig durch die Stadt. Woher kamen die Ideen für diesen Streckenverlauf? 
G. W.: Vor circa zweieinhalb Jahren haben die Verhandlungen mit der BUGA begonnen. Damals haben wir für die Messe München auf dem Baugelände der Bundesgartenschau einen Outdoor-Event organisiert (VOLVO Cross-Road). Als ich damals gesehen habe, dass dort auch ein Badesee entsteht, hatte ich sofort die Idee – hier muss ein Triathlon stattfinden. Wir haben dann ein Konzept erarbeitet und es dem Management der BUGA vorgestellt. Die waren damals sofort Feuer und Flamme. 

tri2b.com: Wie ging dann der weitere Planungsverlauf voran? 
G. W.: Es gab natürlich viele organisatorische Hürden. Als erstes ist da die Radstrecke zu nennen, die ja bekanntlich durch die Stadt führt. Der Streckenverlauf sollte die Anwohner möglichst wenig behindern, Umleitungen für die städtischen Busse und Straßenbahnen waren zu planen. Und natürlich sollte der Kurs sportlich fair sein. Außerdem war die Terminierung ein Problem, da wir uns in den bestehende Triathlon-Terminkalender integrieren mussten und anderen Veranstaltern damit nicht in die Quere kommen wollten. Außerdem durfte an diesem Termin keine größere Ausstellung auf dem Messegelände stattfinden. 

tri2b.com: Sie haben seit dem Jahr 2000 den Münchner Marathon aus der Versenkung wieder ins Rampenlicht geholt und sind mittlerweile auch für den Freiburg Marathon verantwortlich. Erfahrung mit Großveranstaltungen ist vorhanden. Trotzdem unterscheiden sich Triathlon-Veranstaltungen ganz erheblich von Laufwettbewerben. Woher bekommen Sie das Know-How für einen Triathlon in dieser Größenordnung? 
G. W.: Wir können natürlich schon ein wenig auf unserer Erfahrung bauen. Durch die beiden Marathon-Rennen haben wir ein Team aufgebaut, dass mit der Organisation von Veranstaltungen in dieser Größenordung vertraut ist. Allerdings fehlte uns das spezielle Wissen im Triathlonsport. Deshalb haben wir uns mit Klaus Ruscher einen Sportlichen Leiter ins Team geholt, der durch seine langjährige Erfahrung im aktiven Triathlonsport mit vielen praktischen Tipps und Vorschlägen den sportlichen Ablauf auf eine absolut professionelle Stufe gestellt hat. 

tri2b.com: Diese Professionalität wird auch nötig sein, denn München ist eigentlich ja eine Fußballstadt. In einem Jahr wird hier die WM eröffnet. Ausdauersport wird zwar in München eifrig betrieben. Medienwirksame Großveranstaltungen hatten es jedoch immer schwer. 1999 musste die Triathlon-WM wieder abgesagt werden. Vor wenigen Wochen musste das Triathlon-Festival im Olympiapark kurzfristig abgesagt werden. Woher kommt die Zuversicht, dass der BUGA Triathlon sich etablieren wird? 
G. W.: Es gibt verschiedene Gründe dafür, dass sich diese Veranstaltung deutschlandweit etablieren wird und ein eigenes Flair bekommt. Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf einer perfekten Organisation. Zudem gibt es im süddeutschen Raum mit dem IRONMAN Germany in Frankfurt und dem Rother Challenge zwei absolute Toprennen auf der Langstrecke. Auf der Mitteldistanz sind Immenstadt und Kulmbach Rennen mit Kult-Charakter. Dagegen gibt es auf der Kurzdistanz viele gute Veranstaltungen, aber eben bisher noch keine absolute herausragende Veranstaltung. Dort wollen wir hin. Wir denken, dass es möglich ist, bis zu 3.000 Teilnehmer zu einem Start in München zu bewegen. 

tri2b.com: Eine Großveranstaltung funktioniert nur, wenn die Helfer motiviert und gut eingewiesen sind. Woher kommen in einer eher anonymen Großstadt wie München die Helfer? 
G. W.: Wir haben ein Drittel der Helfer aus dem bestehenden Medien Marathon Team rekrutiert. Zudem haben wir neue Vereine ins Helferteam aufgenommen. Wichtig ist mir dabei, dass es für die Helfer ein klares Konzept gibt und alle in ihrer Funktion fair entlohnt werden. Dadurch haben wir in den letzten Jahren bei der Auswahl immer ein glückliches Händchen gehabt. Beim BUGA-Triathlon wird in zwei Schichten gearbeitet, so dass die Helfer diesen Tag auch als einen halbtägigen Vereinsausflug auf dem BUGA-Gelände nutzen können. 

tri2b.com: Wie beim Marathon setzten sie auch beim Triathlon ganz klar auf den Breitensport. Pressemeldungen, die Verpflichtungen von Topstars vermelden sucht man bis jetzt vergeblich. Warum gehen Sie diesen Weg? 
G. W.: Dazu fehlen uns ganz klar die großen Sponsoren. Bei einer Premierenveranstaltung fließen die Gelder nicht im Überfluss. Deshalb können wir keine hohen Antrittsgelder bezahlen. Zudem setzten wir, wie bei unseren Marathons, auf das „Lokal Hero“-Konzept. Wir wollen talentierten Athleten aus der Region die Möglichkeit geben, über den München Triathlon ihren Bekanntheitsgrad zu steigern und damit auch ein Vorbild für den Nachwuchs abzugeben. Außerdem wollen wir wirklich allen Athleten einen Top-Wettkampf präsentieren. Auch der Letzte soll die gleiche Wertschätzung erfahren wie die Spitzenathleten. Dass der MÜNCHEN TRIATHLON dennoch für Topathleten interessant ist, zeigt allerdings die jüngsten Startzusagen von Lothar Leder und Jan Sibbersen. 

tri2b.com: Wie könnte die Zukunft des BUGA Triathlon ausschauen. Die Bundesgartenschau ist im Herbst vorbei. Wird der München Triathlon auf diesem Gelände seine Heimat finden? 
G. W.: Wir sind schon länger im Gespräch mit der Deutschen Triathlon Union. Es ist auch kein Geheimnis, dass wir uns für die nächsten drei Jahre um die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft über die Olympische Distanz bewerben. Dabei ist seitens der DTU der ausdrückliche Wunsch geäußert worden, die Eliteklasse in den MÜNCHEN TRIATHLON zu integrieren. Während Hamburg mit der unvergleichlichen Kulisse ein Citytriathlon in Reinform ist, wollen wir den „Triathlon im Grünen“ präsentieren. Nach dem Ende der BUGA wird das Gelände zurückgebaut, so dass eine herrliche Parklandschaft entstehen wird. 

tri2b.com: Was ist ihr Wunsch für den 31. Juli 2005? 
G. W.: Das Ziel die 3.000 Teilnehmer zu erreichen und dabei eine perfekte Veranstaltung abliefern, damit alle zufrieden nach Hause gehen. Keine Unfälle und einen tolles Triathlon-Wetter.

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