In seiner sportlichen Karriere war Sibbersen von 1990 bis 2000 Mitglied der deutschen Schwimm-Nationalmannschaft und entdeckte erst 2001 seine Leidenschaft für den Triathlonsport. Seit Anfang des Jahres 2004 leitet Sibbersen den Europa-Vertrieb von XTERRA Wetsuits. Der IRONMAN Hawaii im letzten Oktober sollte eigentlich sein letztes Rennen als Triathlonprofi sein. Doch jetzt bereitet sich der 29-Jährige auf Mallorca für eine weitere Triathlonsaison vor.
tri2b.com: Jan, der IRONMAN auf Hawaii sollte deine Profitriathlon-Karriere abschließen, du wolltest dich voll und ganz auf deine Firma konzentrieren. Was hat dich umgestimmt?
Jan Sibbersen (J.S.): Ich wollte auf Hawaii mit neuem Schwimmrekord und als Erster aus dem Wasser steigen. Erster war ich, doch den Rekord habe ich um ein paar Sekunden verpasst. Das Radfahren lief zu Beginn sehr gut, aber ich verlor in einer Bodenwelle kurz nach Hawi meine komplette Verpflegung und ließ danach so viele Körner, dass ich in der Wechselzone das Rennen beenden musste. Ein nicht gefinishtes Rennen, ein DNF, kann aber unmöglich der Abschluss meiner Sportlerkarriere sein. Also habe ich beschlossen, erst einmal unbefristet weiter zu machen.
tri2b.com: Als Altersklassen-Athlet, da du jetzt ja zwischen 40 und 60 Stunden pro Woche arbeitest?
J.S.: Das hatte ich ursprünglich vor, aber ich denke, ich bin es meinen Sponsoren Erdinger Alkoholfrei und L-Carnitine schuldig, weiterhin als Profi zu starten. Den Elitepass habe ich bereits beantragt und bezahlt.
tri2b.com: Was werden dann deine Saisonhöhepunkte sein?
J.S.: Ich werde beim IRONMAN in Klagenfurt starten. Dort werde ich versuchen, als Profi die Quali für Hawaii zu schaffen, aber das wird sehr schwierig werden. Außerdem starte ich in Buschhütten, Kulmbach und natürlich für das Honda Team Coburg bei Veranstaltungen der Zweiten Bundesliga.
tri2b.com: Und wenn es nicht klappt mit dem Ticket für Kona, was machst Du dann?
J.S.: Das wäre halb so schlimm. Ich fliege sowieso nach Hawaii und könnte mich dann auf die XTERRA WM und das anschließende Windsurfen freuen. Ob ich dann eventuell bei einer anderen Langdistanz starte, weiß ich noch nicht.
tri2b.com: Wie steht es mit Deiner Form? Du bist im Moment als Schwimmtrainer im IRONMAN-Camp im Club Pollentia auf Mallorca. Kannst Du nebenbei gut trainieren?
J.S.: Ja, das geht gut. Ich mache zwei Mal pro Woche Schwimmdiagnostik und steh‘ in der Früh am Beckenrand. Die restliche Zeit kann ich für mein eigenes Training nutzen. Aber meine Form ist der Jahreszeit entsprechend. Ich habe bisher kaum Radkilometer, sondern bin im Winter viel beim Langlaufen gewesen. Mein Trainingspensum hat die Zehn-Stunden-Marke in den letzten Wochen kaum überschritten. Letztes Jahr habe ich noch sehr vom Vorjahr gezehrt, in dem ich so viel trainiert hatte. Aber dieses Jahr merke ich bereits die Trainingseinbußen durch meine Firma. Wie es genau um meine Form steht, weiß ich erst in einigen Wochen, wenn ich den Puig Major auf Zeit fahre: unter 40 Minuten, oder darüber. Meine Bestzeit liegt bei 38 Minuten, aber die ist noch weit weg.
tri2b.com: Dann wünschen wir dir weiter ein verletzungsfreies und gutes Training und viel Erfolg für die Firma.