DTU: Sie sind nun ein paar Tage in London und im Olympischen Dorf. Wie sieht Ihr Vergleich zu Peking aus?
Jan Frodeno (J.F.): Diese beiden Olympischen Spiele zu vergleichen, ist nahezu irrsinnig. Sie spiegeln jeweils die verschiedenen Kulturen und die Länder so wieder, wie sie sind. Im Olympischen Dorf ist es aber wieder eine tolle Stimmung und dieses multikulturelle Miteinander ist toll. Sehr gelungen finde ich hier in London die vielen kleinen Kioskstände, an denen es Obst, Snacks und Kaffee gibt. Sie erinnern daran, dass wir ein kleines Dorf inmitten einer europäischen Metropole sind. Mein persönliches Highlight ist aber nach wie vor die Mensa, mit Spezialitäten aus allen Kontinenten und guter Atmosphäre.
DTU: Ihr Aufenthalt hat indes vor allem sportliche Hintergründe. Auch da stellt sich die Vergleichsfrage
J.F.: Ich habe zwei komplett verschiedene Vorbereitungen absolviert: vor Peking in aller Ruhe und ohne große Probleme und nun nach langer Verletzung ist die Fokussierung eine ganz andere. Dafür nehme ich die Erinnerungen und die Bilder von 2008 als Motivation und nutze das jeweilige Freudenmoment, um die aktuell immer mehr werdenden nervösen Momente zu verdrängen.
DTU: Wie sieht Ihre aktuelle körperliche Verfassung aus?
J.F.: Ich bin fit und es ist spannend, wie die verschiedenen Vorbereitungen gelaufen sind. Es hat richtig Spaß gemacht in den letzten Wochen, weil mich meine Verletzung nicht mehr behindert hat. Auch war es spannend zu sehen, wie der Körper auf die Phase reagiert hat, in der ich nicht laufen und mich in diesem Bereich mehr regenerieren konnte. Ich bin jedenfalls nicht nur hier, um bei Olympia einfach dabei zu sein. Die letzten Wochen haben eine riesige Herausforderung geboten und bis hierher hat es wunderbar geklappt. Zumindest den letzten Einheiten nach ist meine Laufform sehr gut und kämpft damit mit meiner guten Laune um die Tageswertung.