tri2b.com: Nina, du kommst gerade aus Mallorca ins mittlerweile kalte Deutschland zurück. Wie lief das Training?
Alle Infos zum IRONMAN HAWAII im großen tri2b.com-Special … |
Nina Kraft (N.K.): Wir waren neun Tage dort und haben hauptsächlich am Speed gearbeitet. Grundlagentraining hatten wir in den beiden Wochen zuvor auf Lanzarote auf dem Programm, dort ist aber für schnelle Radeinheiten der Wind zu stark und der Asphalt zu rau.
tri2b.com: Du hast deine Konkurrentinnen in dieser Saison ziemlich ratlos und ohne Chance zurück gelassen, fährst noch stärker Rad und hast dein Laufen erheblich verbessert. Hast du im Training neue Wege eingeschlagen?
N.K.: Früher war mein Training oft etwas chaotisch und undiszipliniert, das habe ich in der Vorbereitung auf diese Saison geändert. Seit dem Frühjahr ist Klaus Ludwig als Trainer in unserem Team dabei, gemeinsam mit meinem Freund haben wir die frühere Arbeit analysiert und einige Umstellungen vorgenommen. Das ist bis Frankfurt wirklich perfekt gelaufen, doch jetzt, in der Hawaii-Vorbereitung, merke ich einfach die lange Saison. Ich hatte ja schon Ende November mit dem ersten Trainingszyklus begonnen. Es geht einfach nicht mehr so leicht von der Hand.
tri2b.com: In der Logik deiner bisherigen Platzierungen in Kona so sehen es Fans und Medien bleiben doch eigentlich nicht viele Möglichkeiten: Wird Nina Kraft als erste Deutsche in diesem Jahr den Lavathron besteigen?
N.K.: Solche Rechnungen machen sogar Fachmagazine auf, doch man sollte sich noch einmal den letztjährigen Rennverlauf vor Augen halten: Natascha Badmann ist auf dem Rad eine Viertelstunde schneller gewesen. Das sind Welten. Wenn Natascha in diesem Jahr die gleiche Form mit nach Big Island bringen sollte, dann ist sie wohl wieder nicht zu schlagen, da brauche ich mir wirklich nichts vormachen. Sie hat einen weiteren, großen Vorteil, denn sie wird frisch in den IRONMAN gehen. Im letzten Winter hat sie lange regeneriert, ist erst im Frühjahr wieder ins ernsthafte Training eingestiegen und hat in dieser Saison noch keine Langdistanz in den Beinen. Das kann bei den harten Bedingungen auf Hawaii den Ausschlag geben.
tri2b.com: Mit welcher Strategie gehst Du an den Start?
N.K.: Ich schaue nur auf mein eigenes Rennen, alles andere wäre wohl so eine Art Harakiri. Wenn Natascha auf dem Rad vorbeifährt, werde ich vielleicht versuchen mich etwas mitziehen zu lassen, ohne zu überziehen. Radfluchten wie die meines männlichen Kollegen Steve Larsen vor zwei Jahren werden nun mal nicht belohnt, denn auf Hawaii zieht sich der Marathon oft besonders lang.
Alle Infos zum IRONMAN HAWAII im großen tri2b.com-Special … |
tri2b.com: Wie schätzt du deine weitere Konkurrenz ein? Lori Bowden, eine der Mitfavoritinnen, hattest Du in Frankfurt klar im Griff.
N.K.: Hawaii und Frankfurt kann man einfach nicht gleichsetzen, das Rennen auf Big Island ist viel kräftezehrender. Allein die Tagesform kann alles entscheiden. Nicole Leders Rennen im letzten Jahr ist das beste Beispiel sie war mit tollen Vorleistungen nach Kona gekommen, aber sie konnte es an dem Tag nicht zeigen. Lori Bowden war auf Big Island allerdings immer stark. Sie hat sich zudem in diesem Jahr den Kräfte zehrenden Ironman in Kanada erspart und wird frischer an den Start gehen.
tri2b.com: Stürme, Hitze und frühmorgendliche Unwetter haben in den letzten Jahren ständig für neue Herausforderungen gesorgt. Welche Bedingungen wünscht sich Nina Kraft für den 18. Oktober?
N.K.: Bitte nicht so windig, alles andere ist mir egal.
tri2b.com: Wir hoffen, dass die Lavagötter deine Bitte erhören und wünschen Dir für das Rennen Spaß und Erfolg.