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Sebastian Kienle: Fast 100 Prozent sind immer noch mehr

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Die letzte Station einer gelungenen und erfolgreichen Triathlon-Saison ist für Sebastian Kienle die Xterra-WM in Kapalua. Zum zweiten Mal nimmt der 70.3-Weltmeister am Finale der Crosstriathleten auf Maui teil. Trotz der vergangenen anstrengenden Wochen fühlt sich der 28-Jährige gut erholt. Mit den tollen Rennen im Rücken, Platz vier in Kona, ist er zwar nicht zu 100 Prozent erholt, das ist aber immer noch mehr als im Vorjahr. Uns hat er kurz vor seinem Saisonabschluss seine Taktik und Motivation verraten.

Sebastian, wie geht es Dir denn eigentlich zwei Wochen nach Deinem Kona-Debüt und einem starken Platz vier? 
Mir geht’s überraschend gut. Also nicht dass ich jetzt erwartet hätte, dass es mir schlecht geht, aber ich erhole mich sehr schnell. Dabei spielen natürlich viele Faktoren eine Rolle: Einerseits das großartige Essen auf Hawaii, aber hier in Maui ist es auch sehr ruhig und entspannt. Mit zwei so tollen Rennen im Rücken geht da natürlich manches leichter. 

Du musst doch Müde sein nach den anstrengenden Wochen mit Vegas und Kona, kommt die Leistung schon wieder zurück? 
Naja, bei 100 Prozent bin ich natürlich noch nicht wieder, das wird sich auch sicher bis zum Rennen nicht ganz ändern. Allerdings sind aber 100 Prozent zur Zeit auch ne ganze Menge und wesentlich mehr als im vergangenen Jahr. Aber jeden Tag ist der Akku wieder ein bisschen voller. Wenn man jung ist, erholt man sich einfach schneller und das ist definitiv ein Vorteil. Ob ich wirklich eine Rolle im Rennen spielen kann, wird sich erst am Sonntag zeigen. Da ist alles drin. Ich bin aber noch einmal extrem motiviert, die Beine fühlen sich gut an und ich freue mich auch tierisch auf das Rennen. Sonst wäre ich aber hier auch nicht mehr gestartet. Möglicherweise bin ich erholter als noch vor Kona. 

Viel Mountainbiking stand bei Dir ja nicht auf dem Programm in diesem Jahr. Wie hast Du Dich denn jetzt im Hinblick auf den Xterra mit dem Arbeitsgerät und den gänzlich anderen Streckenbedingungen vertraut gemacht? 
Gute Frage. Ich bin jetzt fünf Tage auf dem MTB gesessen und die Strecke abgefahren. Erst etwas langsamer und vorsichtiger, was mir dann aber zu langsam war und dann schneller. Das war dann aber zu schnell und es hat mich einige Male zerlegt. Die Strecke ist hart, viele Anstiege und Abfahrten, und Höhenmeter. Kein Moment der Erholung und man kann viel Zeit verlieren gerade im Downhill, ein Fehler und man liegt. Ich bin zuversichtlich und kann es kontrolliert fahren, aber kein Vergleich zu dem, was Conrad auf seinem Bike machen kann. 

Die Konkurrenz beim Xterra Maui ist in diesem Jahr besser denn je, besonders die Spanier. Eneko Llanos hat in Kona das Rennen vorzeitig beendet und ist demnach erholter, Javier Gomez Noya kommt als ITU-Vizeweltmeister, Silbermedaillengewinner von London und mit einem Weltcup-Sieg nach Hawaii. Dann ist da noch Victor Del Corral Morales, der Gewinner des Ironman Lanzarote. Wie schätzt Du die Drei ein, wie Deine Chancen und welchen Starter hast Du auf Deiner Rechnung? 
Einer der Gründe warum ich dieses Format so liebe, ist eben die gute Mischung aus Kurz- und Langdistanzlern, sowie den absoluten Spezialisten. Rein von der Leistung her ist sicher Javier hier die Nummer 1. Aber vor allem Conrad Stolz muss man wie jedes Jahr auf der Rechnung haben. Auch auf einem technisch eher einfachen Kurs fährt er einfach immer eine Nummer besser. Interessant wird sicher auch das Xterra-Debüt von Tim Don. 

Du hast mit einem einem guten Resultat die Chance auf das Hawaiian Airline Double, die Wertung aus Ironman und Xterra. Ist das eine weitere Motivation? 
Beim Double habe ich fast schon 1,5 Stunden Vorsprung auf den Zweiten, da muss ich schon groben Unfug anstellen, um das zu verspielen. Wenn ich nach Hause komme, dann habe ich drei Wochen ohne Sport. Also werde ich jetzt noch mal alles raushauen, zumindest das, was noch übrig geblieben ist und es ist super, das bei einem so tollen Rennen zu machen. Ich bin heiß auf das Rennen, alles ist möglich. 

Na dann, hau’ am Sonntag ordentlich noch einmal einen raus in Kapalua. Danke für das kurze Gespräch während deiner Erholung. 
Klar, gerne. Kein Problem. 

Mehr als 700 Athleten aus über 30 Ländern und 42 Nationen werden an den XTERRA World Championship im Crosstriathlon 2012 teilnehmen, der am kommenden Sonntag, 28. Oktober am Ritz-Carlton, in Kapalua, auf der Insel Maui, Hawaii starten wird. Der Start ist um 09.00 Hawaiian Time statt (15.00 Uhr EST, 20.00 Uhr in Europa, 05.00 in Sydney). 

Alle Profis werden GPS Tracking tragen, das über Ort, Geschwindigkeit, Distanz und Höhe berichtet. Das Tracking wird den Profis am Swim-to-Bike Übergang angelegt, so dass man ihre "Schatten" ab 09.20 Uhr auf dem Fahrrad verfolgen kann. Sebastian Kienle geht mit Startnummer 35 ins Rennen. Um den Deutschen verfolgen zu können, gibt es eine kostenlose App für das iPhone oder man kann alles einfach auf www.xterralive.com beobachten.

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